Dinner für fünf: Eine Gesellschaftssatire von Teresa Präauer

Literatur Mit entstellender Komik nimmt die Österreicherin Teresa Präauer in ihrem Roman „Kochen im falschen Jahrhundert" die Bigotterie der gut situierten Mittelschicht auseinander. Aber Vorsicht: Das Buch hat hohes Identifikationspotenzial!
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2023
Je mehr harte Sachen getrunken werden, desto hässlicher geht es zu in Teresa Präauers Roman „Kochen im falschen Jahrhundert“
Je mehr harte Sachen getrunken werden, desto hässlicher geht es zu in Teresa Präauers Roman „Kochen im falschen Jahrhundert“

Foto: Mathilde Langevin/Unsplash

Wenn schon, denn schon: Der Crémant muss natürlich aus dem Elsass stammen. Im Hintergrund plätschert nicht irgendeine Musik, sondern, bitte schön, die „Playlist Women in Jazz“. Und auch eine Vivienne-Westwood-Tasche macht sich gut in diesem Raum-Ensemble, war doch die Modezarin eine feministische Revolutionärin. Ansonsten gelten, wenn Gäste kommen, die unausgeschriebenen Regeln: jeden Fauxpas weglächeln, Gelassenheit vorgaukeln und stets in allem eine weltoffene und soziale Haltung an den Tag legen.

So lautet in Teresa Präauers Roman Kochen im falschen Jahrhundert der Regieplan für ein abendliches Dinner unter Freunden. Eingeladen sind ein Ehepaar, ein Schweizer und der Partner der ebenso namenlosen Gastgeberin.

Zu Beginn erweisen sich