Dystopie der Perfektion: „Digitales Feuer“ am Staatstheater Wiesbaden

Theater Wenn die künstliche Intelligenz übernimmt, wird die Welt trist: In Ulf Erdmann Zieglers „Digitales Feuer“ ziehen die Protagonist:innen lieber den Stecker
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2023
Toni Pitschmann, Philipp Alexej Voigtländer und Klara Wördemann spielen Vertreter der „Armee der Ungeduldigen“, eines Heeres von KI-Avataren
Toni Pitschmann, Philipp Alexej Voigtländer und Klara Wördemann spielen Vertreter der „Armee der Ungeduldigen“, eines Heeres von KI-Avataren

Foto: Karl und Monika Forster

Wenn es noch Utopien gibt, dann im Netz. Trotz aller Ernüchterungen angesichts Shitstorms und viraler Fake News wurden die großen Mythen über den Cyberspace nie ganz entzaubert. Nach wie vor verspricht er die Schaffung einer geeinten Menschheit. Nach wie vor bergen seine Second-Life-Programme die Renaissance des Paradieses. Nur, wollen wir wirklich in so einer perfekten Blase leben? Ganz ohne Verfehlungen und Wunden, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind?

Am Hessischen Staatstheater Wiesbaden werden diese Fragen nun philosophisch hochkomplex in einem Stück diskutiert. Bevor sie – so viel vorweg – in aller Drastik auf der Bühne deutlich werden, bringt die Inszenierung von Ulf Erdmann Zieglers Text Digitales Feuer noch das Davor auf die Bühne: In