„Eine verlorene Welt“

Interview Die Dirigentin Oksana Lyniv evakuiert Nachwuchskünstler aus der Ukraine. Wie denkt sie über die Rolle der Kunst im Krieg – und über ihre russischen Kollegen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2022

Sie ist so etwas wie eine Kulturbotschafterin der Ukraine: Oksana Lyniv sammelte mit Tschaikowskis Klavierkonzerten erste Erfahrungen mit der klassischen Musik. Später folgten Studienaufenthalte, unter anderem in Lwiw und Dresden. Einem größeren Publikum wurde sie zunächst als Assistentin von Kirill Petrenko – damals noch in München – bekannt. Neben ihrem Wirken als Dirigentin engagiert sich Lyniv für die künstlerische Bildung junger Menschen. Unter anderem gründete sie 2017 nach Vorbild und mit Unterstützung des Bundesjugendorchesters in Deutschland das ukrainische Jugendsymphonieorchester für musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche. In Italien ist sie zurzeit die erste Frau, die ein Opernhaus leitet, und arbeitet aktuel