Unaufhörlich lieben

Verse Lyrik half Ruth Klüger einst, das KZ zu überleben. „Gegenwind“ ist eine Sammlung ihrer Gedichtinterpretationen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2018
Der Hut ist schon gelupft. Jeden Moment könnte ein Exzess losbrechen
Der Hut ist schon gelupft. Jeden Moment könnte ein Exzess losbrechen

Foto [Montage]: Ken O'Brien Collection/Corbis/Getty Images

Manchmal begleiten sie uns ein Leben lang: Einzelne Wörter, Formulierungen oder ganze Gedichte. Sie werden mit uns erwachsen und bergen nicht selten für jede neue Phase unseres Lebens oder für besondere Momente kostbare Botschaften, verschüttete Erinnerungen. Verse als Vademecum, Verse als stille Begleiter durch den Alltag, ja, Verse mitunter auch als existenzielle Reflexionsflächen – davon gibt Ruth Klügers aktuelle Sammlung von Gedichtinterpretationen, die sie zuvor im Laufe der Jahre in der Frankfurter Anthologie veröffentlichte, kund. Die meisten dieser Texte seien ihr dem Vorwort zufolge „zugelaufen wie streunende Katzen“. Nun in einem Band unter dem Titel Gegenwind publiziert, ergibt gerade „das Nebeneinander dieser Gedichte