„Krieg und Empörung“
Kurt Kister schreibt heute einen Kommentar zu Jürgen Habermas’ Aufsatz, der gestern online und heute in der Printausgabe der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Krieg und Empörung“ veröffentlicht wurde. (Sehr lesenswert)
Gefühle am Anschlag
Mit dieser Überschrift ordnet Kurt Kister, Chefredakteur der SZ von 2012-2020, die Aussagen von Habermas ein. Er schreibt u.a.:
Der vorletzte Schritt wäre in diesem Modell die Kriegsbeteiligung des Westens, also auch der Bundesrepublik. Dies fürchtet der Kanzler Scholz genauso wie der Philosoph Habermas. Vor allem die Wähler von Grünen und FDP scheinen das nicht so zu fürchten, in ihren Reihen misst der jüngste Deutschlandtrend der ARD mit 67 beziehungsweise 70 Prozent die höchsten Zustimmungsraten zum 2Export schwerer Waffen (bei den Unionssympathisanten sind es 53, bei der SPD 45 Prozent). Auch dies bestätigt die Wahrnehmung, dass viele, die Grüne oder FDP wählen, ihrer Haltung mit Panzern und anderem schweren Zeug von Rheinmetall und Co. Ausdruck verleihen wollen. ...
...Eines allerdings ist sicher: Nach dem vorletzten Schritt gibt es nur noch einen letzten Schritt. Der besteht entweder im Einlenken Russlands und einem vollständigen Rückzug (solange Putin an der Macht ist, ist das nicht so wahrscheinlich). Oder im dritten Weltkrieg." *
Bei der letzten Bundestagswahl, wählten 23 Prozent der unter 25-Jährigen die Grünen. Knapp dahinter lag die FDP mit 21 Prozent, gefolgt von der SPD mit 15. Die Union kam bei den Unter-25-Jährigen nur auf 10 Prozent.
Die Parteien mit den meisten jungen Wählern, sind also die, die nach immer noch mehr und noch schwerere Waffen schreien. Putin muss Schlimmes fürchten. Er wird im Falle des Falles von diesen jungen Leuten, diesen kampferprobten Socialmediafrontschweinen einen Shitstorm ernten, dagegen war das Mobbing seitens der G7 Staatenlenker ein Kindergeburtstag. Da kann man nur hoffen, das Putin davor kapituliert und Ruh gibt.
* Quellen:
(beide hinter Zahlschranke)
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