Wer glaubt schon an den Melting pot

Frauen in Israel II Esther Eillam ist eine der Begründerinnen des israelischen Feminismus. Heute verschreibt sie sich einer besonderen Identitätspolitik
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"I was made Ashkenazi, but I am not." Ich wirke wie eine Jüdin, deren Eltern aus Europa oder Nordamerika stammen, bin es aber nicht. Esther Eillam muss erklären, warum sie sich dem "Feminism of colours" zuordnet. "I was made Ashkenazi ..." In den Augen der Anderen gehöre ich zur dominierenden Bevölkerungsgruppe, ich fühle mich aber nicht so.

Den anderen Frauen, die sich in Tel Aviv in einem Kellerbüro treffen müssen, sieht man ihre libysche, iranische, syrische Herkunft an. Sie sind größtenteils in Israel geboren, ihre Eltern waren es, die einwanderten. "Blutjung und ohne europäische Erziehung, meine Mutter musste putzen gehen," sagt eine. Sie, die studieren konnten, engagieren sich bei "Achoti - für Frauen in Israel", für Beduinin