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#unten Warum gibt es noch keine klassenpolitische Ergänzung zu #MeToo und #MeTwo?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2018

Es war eine Befreiung. Als vor einem Jahr in den sozialen Medien unter #MeToo eine Diskussion um Sexismus und sexualisierte Gewalt begann, da erhielten die Betroffenen eine Stimme. Das Echo ging über die Online-Kanäle hinaus und ist seitdem nicht verstummt. Im Juli dieses Jahres folgte unter #MeTwo eine Kampagne zu nationaler Identität und persönlichen Erfahrungen mit Rassismus – ein zweiter gesellschaftspolitischer Hashtag mit großer medialer Resonanz, der zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte führte.

Doch warum gibt es eigentlich keinen ähnlich lauten Aufschrei der Betroffenen mit benachteiligter sozialer Herkunft? Wieso existiert keine größere gesellschaftliche Sensibilität dafür, wie stark das Elternhaus darüber ent