Hinter verschlossenen Türen

Eventkritik Eine Göttinger Theatergruppe spielt ein Stück über Homosexualität in der Kabine eines Fußballstadions – und eckt damit an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2014

"Männer, ich will euch kämpfen sehen!" Leicht vornüber gebeugt geht der Trainer vor seiner Mannschaft auf und ab. "Wir gehen da jetzt raus und reißen denen den Arsch auf."

Die Umkleidekabine im Fußballstadion von Göttingen ist etwa 20 Quadratmeter groß, schlauchförmig, ohne Fenster. Aber auf den Bänken unter den Kleiderhaken sitzt heute keine Mannschaft, die Zuschauer des Theaterstücks Steh deinen Mann quetschen sich hier zusammen. Auf dem Boden liegt Kunstrasen, der Trainer federt wie elektrisiert hin und her, verteilt Trikots an die Zuschauer, aber nur an die Männer. Er schreit und ballt die Fäuste. „Wir sind ein Team.“ Die 30 Leute in der Umkleide brüllen: „Team. Team. Team.“ Dazu erklingt der Henry-