Spannung auf heißem Sand

Wüstenstrom In Nordafrika soll ein gewaltiges Netz von Solaranlagen entstehen und Ersatz für den Atomstrom in Europa liefern. Bringt Desertec bald bayerische Glühbirnen zum Leuchten?
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Wenn es nach Paul van Son geht, dann könnte schon in ein paar Jahren der erste Solarstrom über die Meerenge von Gibraltar fließen. Eine Leitung gibt es bereits, und nicht nur das: Der Desertec-Cheflobbyist ist davon überzeugt, dass das Projekt in der nordafrikanischen Wüste auch das deutsche Netz entlasten könnte – anstelle der Windenergie, die über riesigen Trassen ins Atomstrom-abhängige Bayern gebracht werden müsste.

Viele Jahren dachten Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler, darunter der Club of Rome, über ein Wüstenstromprojekt nach. 2009 schlossen sich zwölf Unternehmen in München zur Desertec Industrial Initiative (Dii) zusammen, um die Vision vom Strom aus der Wüste voranzutreiben, darunter die Mün