Vom Reihenhaus in den Dschungel

Kolumbien Tanja Nijmeijer schloss sich vor zehn Jahren der linken FARC-Guerilla an. Jetzt soll sie bei den beginnenden Friedensgesprächen mit am Verhandlungstisch sitzen
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Ihre Stimme klingt zart, wenn sie das spanische „r“ rollen lässt, fast schüchtern. Wenn sie lächelt, wirkt die junge Frau mit dem Zopf und dem hübschem Gesicht wie das Mädchen aus einer niederländischen Mittelschichtsfamilie, das sie einmal war. Wäre da nur nicht die etwas zu groß geratene tarngrüne Uniform, in der sie steckt, und das Maschinengewehr auf ihrem Schoß, das sie halb verdeckt.

Die Geschichte von Tanja Nijmeijer klingt unglaublich: Im Jahr 2000 hat sie sich den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc)angeschlossen, die seit einem knappen Jahrhundert gegen die Staatsmacht kämpft. Nun soll sie mit dabei sein, wenn die Friedensverhandlungen zwischen dem Staat und der Guerilla ab dem 15. November auf