Aufbruch war gestern

Bolivien Präsident Evo Morales strebt eine vierte Amtszeit an. Aber das Land hat genug von seinem Helden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2018
Ein Bild aus bunteren Tagen. Heute winkt er wohl eher ins Leere
Ein Bild aus bunteren Tagen. Heute winkt er wohl eher ins Leere

Foto: Jose Luis Quintana/Latincontent/Getty Images

Nein, schüttelt der Taxifahrer energisch den Kopf und kurvt nun zackiger durchs Häusermeer von La Paz. Die Frau im Quartierladen um die Ecke winkt ab, lässt nur ein „Ach“ heraus. Ebenso Darwin Russell, der meint: „Ich bin auf keinen Fall für eine Wiederwahl des Präsidenten.“ Er sitzt in einem Café in der Zona Sur, einer wohlsituierten Gegend von La Paz, in der Sonne. Für einen Moment, denn Sonnenschein und Niederschläge wechseln sich in Bolivien gerade stündlich ab. Man durchlebt die Regenperiode.

Egal, mit wem man sich in La Paz unterhält, die Leute wollen nicht, dass ihr Präsident Evo Morales noch eine vierte Amtszeit lang regiert. Man spürt einen Groll. Was ist passiert? Wieso sieht sich der erste indigen