Arrested Development

Attitude Kriminelle oder Witzfiguren im Film, Opfer im echten Leben: Arthur Jafa erkundet schwarze Kulturgeschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2018

I feel nothing. I feel nothing. I feel nothing – Wie eine Beschwörung klingt der Satz, den Arthur Jafa beim Talk in der Berliner Dependance der Julia Stoschek Collection mehrmals wiederholt. Es ist eine trügerische innere Ruhe, die der afroamerikanische Künstler weniger als Taubheit, sondern als Coolness verstanden wissen will. Dazu passt das Death-Row-Records-T-Shirt, das er trägt, ein Musiklabel, das den Hip-Hop in den 90er Jahren maßgeblich mitgeprägt hat. Der Falschheit von Verallgemeinerungen zum Trotz ist Coolness etwas, das für ihn zum Schwarzsein dazugehört. Teil einer Survivalstrategie. Denn es geht ums Überleben, seit Jahrhunderten. Arthur Jafa selbst ist 1960 in Mississippi geboren. Als er drei Jahre alt war, ermordeten dort Ku-