Ich bin Sachsen

Porträt Candido Mahoche ist Bierbrauer, Fußballtrainer und Stadtrat in Freital. Während der Rassismus eskaliert, glaubt er an Diplomatie und Disziplin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2015
„Man darf die Wut nicht anfachen“, glaubt Candido Mahoche
„Man darf die Wut nicht anfachen“, glaubt Candido Mahoche

Foto: Robert Gommlich für der Freitag

Mit goldener Trucker-Sonnenbrille, in kariertem Hemd und kurzer Jeans steht er am Treffpunkt Dresden Hauptbahnhof. Von hier aus sind es nur ein paar Kilometer bis Freital, jenem Ort in Sachsen, an dem die Hetze gegen Geflüchtete und Gewalt gegen ihre Unterstützer seit einer Weile besonders ausgeprägt sind. Candido Mahoche schaut noch kurz im Marché-Restaurant in der Bahnhofshalle vorbei, dem Hauptsponsor seiner Fußballnachwuchsmannschaft, doch die Chefin ist nicht da. „Bestellen Sie Grüße von Hainsberg, dann weiß sie Bescheid“, sagt er. Hainsberg heißt sein Heimatsportverein.

Candido Mahoche kam Anfang der 80er Jahre aus Mosambik nach Sachsen, er ist geblieben und Bierbrauer, Politiker und Fußballtrainer geworden. Seit der Hass g