Nan Goldins Fotografien aus fünf Jahrzehnten: Ich bin dein Spiegel

Ausstellung Die Künstlerin Nan Goldin fotografiert so subjektiv und involviert wie niemand vor ihr. Was das bedeutet, zeigt aktuell die Akademie der Künste in Berlin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2023
„Jimmy Paulette and Tabboo! in the Bathroom“ (1991)
„Jimmy Paulette and Tabboo! in the Bathroom“ (1991)

Foto: Courtesy of the Artists and Marian Goodman Gallery

Als die Pandemie kam, war es ein Gottesgeschenk, dass du bei mir eingezogen bist. Ich wäre sonst weder geistig gesund noch abstinent geblieben.“ Nan Goldin sagt das zu Thora Siemsen in einem Gespräch, aufgezeichnet 2021 für die Marian Goodman Gallery. Die Fotografin und die fast 40 Jahre jüngere Autorin lernten sich kennen bei einem Interview, der Beginn einer engen Freundschaft. Es waren immer schon Freundschaften, die Ausgangspunkt waren für die Kunst der New Yorkerin. Sie fotografiert so subjektiv und involviert wie vor ihr niemand sonst.

Zwei Fotografien von Siemsen sind nun auch anlässlich des Käthe-Kollwitz-Preises für Nan Goldin in der Akademie der Künste in Berlin zu sehen. Thora vor dem Spiegel an Nans Frisierkommode, die Haut so h