Die Kehlmann-Tragödie

Regietheater Wie ein junger Autor, der zu den Salzburger Festspielen eingeladen wird, dort mit einer schlechten Rede sein Vaterproblem löst
Exklusiv für Abonnent:innen

Daniel Kehlmann hat, anders als vielfach vermutet, in Salzburg nicht mit dem Regietheater abgerechnet, das ihn nie interessiert hat. Er hat vielmehr einen Nachruf auf seinen Vater abgeliefert, den Regisseur Michael Kehlmann, der 2005 gestorben ist. Es ist mir schleierhaft, wie man das verwechseln kann und ich weiß auch nicht, ob die Eröffnung der dortigen Festspiele der richtige Ort, für die wohl immer schwierige Auseinandersetzung mit dem eigenen Vater sein kann. Gemessen an der Akribie, mit der Daniel Kehlmann sonst seine Gegenstände vermisst, ist ihm diese Auseinandersetzung eher diffus geraten - wie das bei Dingen, die sehr persönlich sind, eben leicht passiert.

Daniel Kehlmann macht keinen Hehl daraus, dass er sich nie wirklich für das Theater interessiert