Faule Freiwillige

Flüchtlinge Am Tag des Ehrenamts machen einige Freiwilligen einfach mal nichts. Sie streiken. Denn sie wollen keine Aufgaben übernehmen, für die der Sozialstaat verantwortlich ist
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Chaos bei der Unterbringung von Geflüchteten: Freiwillige bauen 2015 gemeinsam mit Bundeswehr und Feuerwehr Stockbetten für Geflüchtete auf, die im ehemaligen Flughafengebäude Tempelhof eine Notunterkunft beziehen sollen.
Chaos bei der Unterbringung von Geflüchteten: Freiwillige bauen 2015 gemeinsam mit Bundeswehr und Feuerwehr Stockbetten für Geflüchtete auf, die im ehemaligen Flughafengebäude Tempelhof eine Notunterkunft beziehen sollen.

Foto: imago/Christian Mang

Viele Menschen engagieren sich für Geflüchtete: Sie sammeln Kleider, verteilen Essen, bieten Sprachkurse an, suchen Wohnungen oder begleiten zu Ämtern. Die Liste ist lang und seit dem sogenannten Sommer der Migration weiter gewachsen. Ein selbstorganisiertes Projekt, das sich um die Gesundheitsversorgung von Migranten kümmert, ist das Medibüro. Elène Misbach ist eine, die dort schon seit Jahren aktiv ist. Beim Medibüro vermittelt sie Menschen ohne Aufenthaltsstatus und ohne Krankenversicherung eine Behandlung, die kostenlos und anonym ist.

Doch Misbach hält ihr freiwilliges Engagement für problematisch: „Von Anfang an wollten wir unsere Arbeit überflüssig machen. Denn wir federn ehrenamtlich das ab, was der Staat an Grundrechten n