Hart aber fairer

Porträt Esra Karakaya hat ihr Studium der Medienwissenschaften geschmissen, um eine Talkshow zu machen. Hier sollen die zu Wort kommen, über die sonst immer nur geredet wird
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2018
„Sie suggerieren uns:  Wir sind nicht gut genug“
„Sie suggerieren uns: Wir sind nicht gut genug“

Foto: Hahn+Hartung für der Freitag

Esra Karakaya trägt in ihrer Talkshow einen knallroten Blazer und sitzt am Kopf des hellbraunen Tisches. Die Studiokulisse ist karg: Auf dem Tisch vier Mikrofone, ein schwarzer Hintergrund und drei Pflanzen bilden das Bühnenbild. Links und rechts von Karakaya haben fünf weitere Frauen Platz genommen. Im Lauf der 40-minütigen Sendung schenkt sie ihren Gästen immer wieder türkischen Tee ein. Dabei wird eifrig diskutiert. Es geht um die aktuelle Werbekampagne des Süßwarenherstellers Katjes.

In einem Werbespot des Unternehmens, der im Februar erschien, wirbt eine Frau mit Kopftuch für Fruchtgummis ohne tierische Gelatine. Der Spot brachte der Firma neben Lob auch heftige Kritik ein: Besonders aus der rechten Ecke hieß es, Katjes handle verantwor