Es muss gegen Ende des heute journal gewesen sein, denn die Meldung gehörte eindeutig ins Ressort „Vermischtes“: Eine nette Story, die nach referiertem Krieg und Elend noch einen heiteren, positiven Klang erzeugen soll – diesmal die Geschichte, dass ein Busfahrer eine Gruppe Asylsuchender spontan über Bordmikrophon willkommen geheißen habe … Was fürs Herz, in der Tat: Mister heute journal rang mit den Tränen. Und ging am nächsten Tag durch die Netzwerke, aber hallo. Von großer Zustimmung begleitet, so der Eindruck: Auch in Foren, die dem öffentlich-rechtlichen Herrn Kleber eher kritisch begegnen, kursierte der Streifen. Und Leute, die ansonsten durchaus ihre Murmeln beisammen haben, teilten den Clip, versehen mit Herzchen und anderen Gefühlsglyphen. So kam auch ich nicht umhin, ihm zu begegnen, und hatte nicht die Kraft, ihn zu ignorieren, und jetzt rege ich mich auch mal auf.
Denn hier wirken Kräfte, die mir schon länger auf den Geist gehen. Weil sie mit schmerzhafter Blödheit und hoher Penetranz die gesamte Debattenkultur runterziehen. Wir haben es bei dieser Sache nicht mit der peinlichen Entgleisung eines Profis zu tun, über die man als höflicher Mensch hinwegsähe... Die Kleber-Episode ist symptomatisch für die in diesem Sommerloch geführten Debatten, insbesondere der über die Aufnahme und Unterbringung Asylsuchender. Nie, so scheint es, war derart Raum für überbordende Emotionen, die mit Wucht jede Information, jedes faktenbasierte Argument von allen Seiten fluten. Die einen nutzen ihre Ressentiments, ihre Frustrationen und das Internet, um am Siedepunkt rassistischer Paranoia herumzuwüten. Heißherzig wird ihnen von anderer Seite Kaltherzigkeit vorgehalten und die unbedingte tatkräftige Solidarität jedes Einzelnen gefordert. Und natürlich fehlt auch ein (im weitesten Sinne) Kulturschaffender nicht, der sich etwa zeitgleich zur Veröffentlichung seines neuen Werkes zur gerade in der Diskussion befindlichen Sache äußert und damit als Projektionsfläche zur Verfügung stellt für alle, die sich noch mal aufregen wollen.
„Cui bono?“ ist im deutschen Online-Debatten-Raum, wo tatsächliche Lateinkenntnisse eher die Ausnahme sein dürften, vermutlich das meistverwendete geflügelte Fremdwort, das ironischerweise niemandem nützt. „Wem nützt es?“ lässt sich ohne großen Mehraufwand auch in deutscher Sprache fragen, aber klar: „Cui bono“ klingt gewichtiger, fundierter. Das ist zwar wohlfeile und leicht durchschaubare Maskerade, aber für die Oberfläche reicht´s, und mehr braucht es auch nicht, um sich im Koordinatensystem von Emoticons und „Gefällt mir“-Klicks zu bewegen. Die Frage ist ja auch nicht als solche gemeint, sondern mehr ein Code zwischen Leuten, die so ihre Ahnung haben, wem „es“ nützt, und sich darin oft auch schon recht einig sind. Insofern: Geschenkt. Lass sie halt auch noch Lateiner spielen. Die Frage ist sowieso falsch gestellt.
Interessanter wäre doch bei der ganzen Aufregung: Was nützt es? Das Empören nämlich, das Kundtun von Meinung, Bestätigen, Liken, Bekennen zu, Solidarität aussprechen mit? Das abermalige Teilen, Wiederkäuen und Kommentieren? Hat irgendwer was davon, wenn wochenlang diskutiert wird, was ein Filmschauspieler für Asylsuchende tut? Trägt es irgendwie zur Aufklärung bei, wenn ein Nachrichtensprecher beim Vortrag einer Gedöns-Meldung anfängt zu heulen? Und dient die Beschäftigung mit dergleichen etwas Anderem als der eigenen Beschäftigung? Was soll die bescheuerte rhetorische Frage, ob man selber „zuhause Flüchtlinge aufgenommen“ habe oder beabsichtige, es zu tun? Überhaupt, im Ernst: Wann hat sich im Lande des Dienstwegs zum letzten Mal jemand persönlich zuständig gefühlt? Oder machen wir uns nur wichtig? Bekämpfen wir echt den Faschismus auf facebook? Ist der Staat in Auflösung, wird es Zeit, in den Untergrund zu gehen? Was macht uns denn auf einmal so ausgesprochen verantwortungsbewusst? Ist dies etwa die häufig geforderte Empathie?
Nein. Im Gegenteil. Aber es involviert uns so schön folgenlos, wenn wir uns aufregen, berührt sind, emotional Partei ergreifen, uns mit Diesem solidarisieren und Jenes ablehnen. Wir sind mit uns selbst beschäftigt und haben doch das Gefühl, zur Problemlösung beizutragen, folglich können wir auch mitreden, in unserer persönlichen Betroffenheit. In unserer Ohnmacht, etwas zu ändern. In unserer Unfähigkeit, es besser zu machen, statt eine Meinung zu pflegen und rumzuheulen.
Wo ist die Bundesrepublikanische Arroganz hin, mit der wir uns immer als Vorbild für alle Welt begriffen haben und feiern lassen? Das Land der perfekten Organisation! Das Land der technischen Überlegenheit! Der Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit, Disziplin! Eines der reichsten Länder der Erde mithin… „Nicht mehr lange!“ zetert eine auf verschiedenen Seiten gehätschelte Paranoia sofort und verweist auf die „Zustände“, die Entwicklungen, den Kontrollverlust. Es scheint, als würden allseits Schwachpunkte gesammelt, um auch ein bisschen den Opferstatus beanspruchen zu können.
Wie wär´s, wenn wir uns mal wieder zusammenreißen? Ich will keinen heulenden Nachrichtensprecher, und ich will nicht hören und nicht allen Ernstes diskutieren, dass Politik und Verwaltung „überfordert“ damit seien, ein paar Tausend Menschen unterzubringen. Dass irgendeine Stadt oder Kommune in diesem Luxusland es nicht auf die Reihe kriegt, in einem Zeltlager genügend Toilettencontainer aufzustellen. Das ist kein Beleg für die hohe Belastung des Systems, mit dem man hausieren gehen sollte – es ist schlichtweg eine Schande.
… Deutschland? Eine Seifenoper. Ein Haufen Heulsusen und Jammerlappen: Zu doof zum zuhören, zu faul zum wählen, aber empfindsam, herrjeh. Und überfordert. Mit ein paar Fremden und ein paar Vollidioten.
Kommentare 95
danke für deinen frust * es ist natürlich viel viel steile, wenn ein blogger rummemmt * jepp so vollfrust schieben macht sinn ..... * feinste restnacht noch cp
ps: zustimmung beim versagen der handelnden akteure beim thema flucht + asyl * da haben sie mehr verantwortung und loosen sowas von ab
Meine Fresse, Sie koennen schreiben, ich kenne Sie nicht, aber das war eine 3 x ***** Nummer...
Meine Worte...,
vielleicht bei mir etwas grobkörniger. Der Betroffenheit ist genug zelebriert, manchmal auch geheuchelt, gar geheult. Nur danach wird es steil, geht es immer steiler abwärts in der realpragmatischen Praxis;
des Fisches, der nach wie vor vom Kopfe her stinkt.
..."Meine Worte"...
Natuerlich denken wir das gleiche mein lieber Bernd, nur wenn wir versuchen so etwas zu schreiben kommt dann in etwa so ein Kaese raus:
..."Ich glaube... Ich denke..., Ich meine..., Ich koennte..."... etc. etc. etc.
Der hat das richtig gut verpackt
;-))))
Anja Reschke fehlte irgendwie noch… ;-)
Wenn wir uns erinnern, dass öffentlich gezeigte oder auch gespielte Emotionen zu Kriegen führen können, (siehe Brutkastenlüge - „Ich habe gesehen, wie die irakischen Soldaten mit Gewehren in das Krankenhaus kamen…, die Säuglinge aus den Brutkästen nahmen, die Brutkästen mitnahmen und die Kinder auf dem kalten Boden liegen ließen, wo sie starben.“– von der PR-Agentur Hill & Knowlton für 10 Millionen US-Dollar initiiert) dann sollten wir die Emotionen unserer „Medienschaffenden“ besser gut im Blick behalten. Die meinen (laut J.Augstein) häufig ganz unbedarft, was sie da dem Volk erklären...
"Der hat das richtig gut verpackt" - Im Genderzeitalter eventuell nicht gar so wichtig, aber "Charlie" ist glaub ich weiblich... ;-)
Christine Quingoe oder so.
Mir geht das AvatarIn - Reise - nach - Jerusalem langsam auf den Nerv...
;-)
Mir scheint, Herr Kleber betätigt sich in Mainz (ZDF), nicht in Hamburg (Tagesthemen).
Wenn Politiker heulen - ob Steinbrück, Clinton oder Kleber -, glaub ich denen keine einzige Träne.
Bin halt ein böser Mensch.
Danke für den sachdienlichen Hinweis. Hab´s dann auch korrigiert, Ordnung soll sein. Das Prinzip bleibt dasselbe, immerhin.
Verbindlchsten Dank für die Wertschätzung!
Die Tante, die einen ARD-Kommentar sprach und dafür angeblich waschkörbeweise Dankesschreiben bekommt? Kam tatsächlich im Entwurf auch zur Sprache, fiel aber der Kürzung anheim, weil die Sache auch so klar wird ... Wichtger ist in der Tat, die gesamte Erzählung im Blick zu behalten. Hinter der Polemik gegen ästhetische Entgleisungen steht auch meinerseits die Frage: Was sollen uns die Bilder von überfüllten Zeltstädten sagen (und wie verträgt sich das damit, dass mancherorts halbe Dörfer leer stehen)? Sollen wir an Elend gewöhnt werden? Handelt es sich um Reklame für Armut?
Gehört wohl (auch) in den "Komplex": "Es ist alles nicht mehr auszuhalten."
....und der "Frage" nach der eigenen Person/Rolle?!......dabei/darin!
Ja, an die dachte ich - im zweiten Interview entlarvt sie sich so nett, denn sie (und der Mainstream) wollten im Grunde einfach nur mal wieder gemocht werden...
Und zu Armut und Elend: Beide verkaufen sich eben immer noch einigermaßen - bisher jedenfalls wohl besser als Informationen in Zusammenhängen...
Genau. Alles Schwuchteln außer Mutti.
...was nur heißen soll, dass mir unbegreiflich ist, dass die Online-Ausgabe des Gender-Blattes derFreitag einen sprachlich bis inhaltlich höchstselbst irgendwie menschenverachtenden Beitrag auch noch featuret. Womöglich liegt es an eben jenem Sommerloch, das sich zum zunehmenden Totalausfall des sog. harten Kerns gesellt. Was weiß ich.
super Blog, klasse geschrieben. Macht Spaß!
Zum Inhalt: Es werden Button gepusht, Reaktionen der User und Zuschauer provoziert und ist einzuordnen unter Aufmerksamkeitsökonomie; in der Reaktionen, Kommentare, Likes, Faves und Follower etc. eine verwertbare Masse darstellen. Der Beweis für Wirkung und Reichweite, jetzt wo allen die Rundfunkgebührensteuer abgebucht/vollstreckt wird.
>> Buttons .... S :)
oi, sag, welcher Beitrag. Steh aufem Schlauch ... cheers
Sie meinen den Beitrag, Janto? Was ist denn daran menschenverachtend?
Mir scheint, Deutschland mutiert zu einem Nervenbündel. Wenn Emotionen beginnen, alle Plätze zu besetzen - auch die, welche eigentlich mit ein paar Gedanken oder Überlegungen besser bedient wären -, wird's bedenklich.
Nehmen wir Otto Normalverbraucher. Auch gerade in Stimmung zu heulen, weil's so schön ist. Einen Jobverlust und ein bisschen Die-nehmen-uns-unsere-Arbeitsplätze-weg-und-drücken-unsere-Löhne, und er lässt sich womöglich von ganz anderen Emotionen ... ähm ... ansprechen.
Ich finde, Knöpfe gedrückt hört sich in diesem Zusammenhang irgendwie fieser und damit richtiger an.
Nein, darüber hat Kleber sicherlich nicht geweint.
:-))
„…alles nicht mehr auszuhalten." - Dem möchte ich widersprechen: „Es“ ist eben durchaus auszuhalten, und einer Zivilgesellschaft, die den Namen verdient, kann man das abverlangen.
Euer Ehren: Es handelt sich, siehe Schlagworte, um Polemik. In diesem Rahmen ist das Register „Verachtung“ nicht ungebräuchlich und wütet im vorliegenden Fall durchaus fair gegen alle (einschließlich der eigenen) Erregung. Bitte dies bei der Urteilsfindung zu berücksichtigen.
Ich finde es ja ganz gut, wenn hin und wieder Emotionen in die Politik hineingeraten, aber die müssen dann wenigstens "stimmen". Man sagt, Bismarck habe manchmal bei harten Überzeugungsgesprächen mit seinem König fast geweint. Das ist doch was.
Als kürzlich Obama in Charleston bei der Trauerfeier "amazing grace" anstimmte, war ich sehr berührt - wissend, was damit alles an eventueller Berechnung usw. sein könnte. Das war mir aber egal.
Fakt ist, bei den Deutschen liegen die Nerven blank, mal wieder. Auch bei Kleber. Vielleicht hatte er einen harten Tag und da hat ihn halt dieser Busfahrer gestreift. Mir ist er darob nicht unsympathischer geworden, aber auch nicht sympathischer.
Also diese beiden Kommentare auf meinen kann ich so, zumindest wie ich sie verstehe, nur verstehen kann, so nicht bestätigen, zumindest in Hinsicht so wie meiner gemeint und zu verstehen ist.
Er war gar nicht auf Klebers Tränen und auch nicht, zumindest direkt, auf die Zivilgesellschaft "gemünzt"....eher dann (erst) im weiteren "Verlauf"!
Wobei ich beide Kommentare nachvollziehen und auch bestätigen kann, allerdings aus einer anderen Sicht- und Verständnisweise.
Hoffentlich wird noch im weiteren Verlauf verständlich, wie und vor allem WEM dies galt...und...um wieder (allgemein) den Bogen weiter zu spannen!....wenn von "aushalten" und "abverlangen" die Rede ist, sollte "dies" doch in einer nachvollziehbaren Relation stehen!....und vor ALLEM einen VERNÜNFTIGEN "Grund" haben!
....und...."Zivilgesellschaft.......Namen verdient"...."davon" kann man ja "wohl" nicht sprechen!....und warum?....da bin ich dann schon wieder/"leider" bei "meinem": "WEHE dem, DER....!!!"
....was nicht nur bei der Zivilgesellschaft sonder allseits/allerorten GILT!...mit vernichtender Wirkung!
...und genau "da" ist/wäre der WIRKLICHE "Hebelansatzpunkt"!
....."da" können wir hier und anderswo (uns) noch soviel "be-klagen" ständig wiederholen!........"Neues" an- und aufführen!
....ob sinnlos?!....wird wahrscheinlich erst (wieder MAL!) der ganz ganz große "Knall" was WIRKLCH be-wirken!...und dann?
...traurig, immer wieder, warum es "immer so" verlaufen muss!?
....wohl UN-FASSBAR
beim netwalk drüber gedozzert Wissenschaft: Publish or perish | ZEIT ONLINE ggf. im nirwana des überangebotes hintenrüber gefallen
Mein lieber Martin Franz,
ich habe nichts gegen Sie, ich stelle nur fest dass ich Ihre Kommentare nie verstehe, nicht mal Ansatzweise, es liegt auch nicht an Ihrer Kommastellung, wenn ich Sie mir wegdenke werde ich auch nicht schlauer.
Ich habe dieses Schreibsystem oder Gedankengebaeude einfach noch nicht durchschaut. Das war nur eine Feststellung meiner Doofheit und nicht gegen Sie gerichtet.
:-/
Mein lieber "Tlacuache",
zunächst Dank für Ihren Kommentar, denn man kommt ja wohl nur durch Kommunikation weiter. Alles andere sollte sich (ja "wohl") für jeden vernünftigen Menschen ausschließen!...und wohl gerade dieses "Forum" hier bietet dafür, gerade in der heutigen Zeit, nach meiner Auffassung einen ganz besonderen Platz...und ich bin überaus überrascht das ich hier bisher noch keinerlei Zensur erfahren musste!...wobei ich diesbezüglich gar nicht Herrn Augstein im "Auge" habe, sondern die (ominösen) Mächte und Kräfte im Hintergrund, die offensichtlich über ALLES und ALLE herrschen wollen, wie auch immer geartet!...die Frage nach dem warum?...wofür?...Sinn? haben "die" sich wohl, insbesondere im End-Effekt, noch gar nicht gestellt!...oder sind bereits dabei?!
Und gerade als "einer aus dem System" hatte ich meinen ersten Artikel hier: "Diktatur der Angst und Einschüchterung" aus besonderem Grund, aber insbesondere Anlass, verfasst!...verfassen "müssen"!...und...ein "übereifriger" Polizeidirektor wollte deswegen bereits vor zwei Jahren beamten- und strafrechtliche Schritte gegen mich veranlassen!...die dann folgende "Entwicklung" war bezeichnend/bestätigend!
Was das "Gedankengebäude" angeht, da liegt bei Ihnen und vielen anderen keine "Doofheit" vor, sondern mir sind so viele "Dinge" bekannt/bewusst, diese zu erfassen, gar entsprechend "zu Papier" zu bringen stellt selbst/auch mich vor eine große Herausforderng!
Ich gehe fest davon aus, dass viele bedeutende Köpfe im Hintergrund dies zumindest annähernd erfassen, ich denen aus dem Herzen speche, welches diese gar nicht sprechen lassen dürfen!.....denn:"WEHE dem, DER....!!!"
In meinem Schreiben an den Herrn Bundespräsidentem sprach ich von der "Leidenden und schweigenden Mehrheit"!
...und...meine Auffassung ist, dass wir nur noch ein "Haufen armer Schweine" sind!...wobei die Täter wohl im Endeffekt noch ärmer dran sein dürften als ihre Opfer!
....und....ich habe im Verlauf "meiner Angelegenheit" den Eindruck gewonnen, dass dieses "System" sein Ende will, ob (nun) bewusst oder unbewusst?...die einzige Frage die ich mir stelle!...im Endeffekt egal!...aber eigentlich dann doch "wiederum" nicht!
OK, das verstehe ich und kann es Nachvollziehen.
Einen schoenen Gruss
...übrigens...der Ausgangskommentar rund um: "Es ist alles nicht mehr auszuhalten." den ich schon mehrfach zitiert habe, stammt ursprünglich vom Autor dieses Artikels und mein Kommentar, der dann (zum "Glück") zu den weiteren Kommentaren führte, bezog sich zunächst nur auf den Autor und das unsägliche "Spannungsfeld" in dem er sich befindet!
Ich hatte eigentlich auf eine Reaktion von ihm gehofft, aber "so" dürfte es allseits "fruchtbarer" sein, werden....
...und alles ist immer nur eine Frage der Zeit!....tun wir unser "Bestes" dazu/dabei!
In "diesem" Sinne hoffnungsvolle Wünsche
Es geht mir da ähnlich wie Tlacuache – es liegt mir fern, Ihnen unhöflich begegnen zu wollen, aber: Von Ihren Einlassungen verstehe ich das Wenigste, mehr noch: scheitere schon an der Schreibweise. Fünf verschiedene Arten der interpunktiven Betonung machen einen Text nicht klarer, wenn dem kein erkennbares System zugrunde liegt. Allenfalls kann ich mir vorstellen, wie sich die Sätze gesprochen (bzw: GESCHRIEN!!!) anhören mögen - beim Inhalt muss ich komplett passen. Weil ich aber nicht verstehe, was Sie sagen wollen (besonders rätselhaft ist mir das immer wiederholte, scheinbar sehr wichtige "WEHE dem, DER....!!!": Wer ist der? Was macht der? Was passier mit ihm, wenn er das macht? Und was hat das mit jedem Thema zu tun?), weiß ich nicht recht, was ich darauf antworten sollte. Alles, worauf ich mich berufen könnte, wäre bereits Interpretation und Projektion meinerseits und würde in der Regel vom Thema wegführen.
Dann muss ich zugeben, Ihren Text nicht zu verstehen. Habe ihn noch einmal gelesen, aber Ihr Standpunkt erschließt sich mir nicht und ich komme auch nicht dahinter, was Sie mir als Leser mitteilen wollen. Ich verstehe nur Lutscher und Tante. Dass ich mal sagen würde, dass einem Text ein wenig mehr Prosa gut getan hätte, hätte ich selbst nicht für möglich gehalten. Aber jetzt isses passiert.
Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie mir ja mal in einem Satz stark zusammenfassen, was Sie hatten sagen wollen. Dann läs ich ihn glatt noch ein drittes Mal.
De nobis ipsis silemus........................
Werter Herr "Schulze",
da Sie sich jetzt so "dumm" (an)stellen werde ich versuchen, wie bereits am 11.08.2015 | 20:05 angekündigt, die "Sache" (möglichst kurz) auf den Punkt zu bringen, denn geschrieben habe ich wohl genug und verständlich ist/wäre es auch, bei entsprechender "Anstrengung", welche allerdings unangenehm ist/wäre!
Wenn man sich wie der Herr in einem unerträglichen "Spannungsfeld" befindet, wie es in den letzten Monaten hier mehr als deutlich zum Ausdruck kam und gar in einem Artikel bezüglich der unzähligen "ehemaligen Nutzer" gipfelte, dann besteht dringender Handlungsbedarf, dieses "Feld" (endlich) zu verlassen!
Ich sprech da aus eigener Erfahrung und habe den Weg raus "gefunden", was allerdings erhebliche "Unannehmlichkeiten" bedeutete! Die Alternative wäre allerdings ein völliges "Inneres Zerfressen" gewesen wobei auch Glaubwürdigkeit, insbesondere vor sich selbst!....und ebenso das Gewissen auf der Strecke geblieben wären!
Der Herr hat allerdings bei seiner Rolle in diesem Spanungsfeld eine andere "Ausgangslage" als ich, was wahrscheinlich noch größere Unannehmlichkeiten bedeuten würde. Ob der "Preis" (Zerfressen, Glaubwürdigkeit, Gewissen,....) den man "zahlen" müsste um diese (äußeren/scheinbaren) "Annehmlichkeiten" zu behalten dies "Wert" ist?!
Ich hoffe dies war deutlich genug! Die letzten Monate haben zwar eine gewisse (positive) Entwicklung gezeigt, die aber offenbar zum Stillstand gekommen ist und man jetzt "auf der Stelle tritt"!
Ein Schlagen und Treten nach "außen" ist aber "nur" ein Spiegelbild des "Inneren"!
....und "Verleugnung" dürfte "da" nicht wirklich weiter helfen!
.....in diesen SINNEN hoffnungsfroh Richtung Zukunft....
P.S.: Ich sehe gerade die letzten Monate hier als besonders "fruchtbar" an, um aus diesen eine möglichst positive Essenz ziehen zu können....von möglichst vielen Menschen....denn...wir sitzen alle im selben Boot!...und die Probleme der anderen sind (irgendwann/im Endeffekt) auch meine/unsere....
Funny Games - täglich drück ich ab, täglich amüsier ich mich, täglich genieß ich es, täglich konsumiere ich - dabei lass ich schon mal ein kleines Fluchtfenster auf, doch die Deppen laufen mir immer wieder in die Hände, bis ich endlich genug von Ihnen habe, sie beseitige und mir neue Opfer suche.
Funny Games ist endlich, endlich wie ein jedes unserer Leben.
Mit der nötigen Dosis Zynismus und Ignoranz kann sich jeder das "Funny" angeln!
Also, schweigen wir von unseren Taten, schweigen wir von unserer Feigheit, schweigen wir von unserer Bequemlichkeit, lasst uns fröhlich weiter morden, weiter spielen, weiter konsumieren!
Game over ist bei jedem Spiel absehbar, wer glaubt das Leben sei mehr als ein dämliches Spiel, der soll mir erklären, wie er darauf kommt, es würde mich interessieren.
Offenbar sind Sie wenig vertraut mit Polemik: Ein Stilmittel mit langer Tradition (vgl.: DUDEN, Wikipedia ect) … Einen ausgearbeiteten und genau so gemeinten Artikel „stark zusammenfassen“ ist ein bisschen wie einen Witz zu erklären oder eine spontane Reaktion für die Aufzeichnung zu wiederholen. Aber ich versuche mal einen Waschzettel: Keine Panik- es ist nur ein Online-Artikel. Wenn er Ihnen nicht gefällt, lesen Sie ihn kein drittes Mal. Alles so wichtig auch wieder nicht.
In eigener Sache: Als Person des Wortes halte ich nichts davon, Wörter zu tabuisieren. In meiner Werkzeugkiste befindet sich ein recht umfangreiches Fach mit Begriffen, die vielleicht Ihrer Auffassung nach in den Giftschrank gehören (oder gar aus der Sprache zu eliminieren sind). Das L-Wort für Bonbon am Stiel lag bisher im Fach daneben, wo sich die Kindergarten-Alternativen zu echten, wirkmächtigen Flüchen und Schimpfbegriffen befinden. Auf Ihre Anregung hin werde ich darüber nachdenken, es umzusortieren, behalte mir aber die weitere Verwendung vor, so sie mir im Sinne des Inhalts, der Form, des Stils, des Wortklangs, der Provokation, der Mehrdeutigkeit oder aus anderen Gründen angebracht scheint.
Für weitere Wünsche wenden Sie sich bitte an die gute Fee.
Werter Herr Franz, danke für die Erläuterungen, die mich ohne Einsatz von Fett- und Kursiv-Funktion viel barrierefreier erreichen… ;-) Nun kann ich eine Interpretation wagen und darauf aufbauend antworten: Die Motive, hier zu schreiben, sind offenbar sehr unterschiedlich (wie auch die Gründe, ein Alias zu verwenden). So ist die private Person hinter den Texten mein Thema nicht (da halte ich es mit dem Lateiner von oben), sondern Gedankengänge, Formulierungsmöglichkeiten, Erkenntnissammlung zum jeweiligen Diskurs – wo es aber der Verständigung dienen kann und weil es Sie offenbar beschäftigt, kann ich an dieser Stelle vielleicht ein (von mir unterstelltes) Missverständnis auflösen: Das Bloggen bei FC ist in meinem Fall kein Ventil für einen ansonsten unerträglichen Leidensdruck und auch keine sonderlich subversive Tätigkeit, mit der ich mich einer größeren Gefahr aussetze als dem Widerspruch virtueller Mitdiskutanten. Dieses Forum ist für mich kein Ort der Therapie, Verkündigung oder Systemveränderung, sondern eine schöne Spielwiese für publizistische Fingerübungen.
Werter Herr "Schulze",
ausgehend von diesem "Einstieg": EHEMALIGER NUTZER10.02.2015 | 19:33 erspare ich allseits weitere Wiederholungen...außer:
...."und "Verleugnung" dürfte "da" nicht wirklich weiter helfen!"
....in "diesem Un"-Sinne der weiteren Entwicklung harrend!
....und meine (hoffentlich) letzte Wiederholung: "Ein Schweigen und Abwarten führt oftmals zur WIRKLICHEN Offenbarung"!
Ist angekommen.
Diesen hier. Ich wollt's noch mal versuchen, aber Autor oder Autorin sind mir zu polemisch (von griechisch πολεμικός polemikós ‚feindselig‘ bzw. πόλεμος pólemos ‚Krieg, Streit‘) gesinnt. Womöglich liegt's an meinem zweiten Kommentar hier. Und Autor oder Autorin hat Schränke mit Fächern, wie ich lese. Hoffnungsschimmer: Für weitere Wünsche lutsche ich dem guten Fee sein Bonbon am Stiel. Und dann rufe ich: Ich gehöre zum harten Kern, lass mich hier raus! Oder so. Mal gucken.
Gutes Plädoyer für die Ratio, die Emotionen nicht vernichten will, aber eindeutig Stellung bezieht, daß diese nicht durch jene verdrängt oder sogar ersetzt werden sollte. Ein Einrede für Technokratie ist das erst recht nicht.
Eventuell sollte man auch mal wieder gute alte griechische Erkenntnisse aus dem ausgeplünderten Hut zaubern und erwähnen:
Grundlagen der Rhetorik: pathos (Leiden[schaft]), ethos (Überzeugungskraft Integrität), pragmata/logos (sachliche Argumentation).
Dazu kann man ja noch die Polemik packen.
*****
Hoffnungsschimmer meinerseits: Polemik („scharfer, oft persönlicher Angriff ohne sachliche Argumente“, DUDEN online) scheint Ihnen doch nicht völlig fremd zu sein. Wenn neben dem Schimpf-Aspekt noch eine gewisse sprachinduzierte Unterhaltsamkeit eine Rolle spielt, ist das zweite (mir) wichtige Kriterium gelungener „Polemik“ (als literarische Form) erfüllt. Was hier auch der Fall ist. :-)
Danke für diesen Verweis - gefällt mir gut!
Einverstanden. Die „Stimmigkeit“ ist wichtig (und Pathos / menschliche Regungen stehen dem Berufsbild des Politikers doch noch besser als dem Nachrichtensprecher, von dem ich – im Rahmen seiner Rolle - idealerweise eher das Gegenteil erwarte). Und natürlich: Im Mutterland des Showbiz ist die Gospel-Einlage des Präsidenten eben auch angemessen, gut gemacht und kommt entsprechend „richtig“ (an).
Sprachinduzierte Unterhaltsamkeit ist mein zweiter Vorname. Und ich hab' mir extra Mühe für Sie gegeben. Also gut, dass Sie gemerkt haben, dass da die Adresse falsch gesetzt war.
Beinahe hätte ich gesagt: Das könnte der Beginn einer anstrengenden Freundschaft sein ;o)
Liebe Grüße!
Mal wieder ein Hammertext, Charlie! Hamma selten.
Beim Lesen hatte ich schon den Moment, da ich Dir den Hammer um die Ohren ... aber am Ende und alles in allem: Ja, haut hin und stimmt!
Ihre angedeutete Abneigung gegen die Fächer in meiner Sprach-Werkzeug-Kiste wundert mich aber doch so, dass ich noch mal nachfrage: Sind diese nicht eine Ordungshilfe, die Sprachsorgfalt erst möglich macht? Liegen bei Ihnen die Begriffe einfach so durcheinander herum? Zumindest so was wie einen Mülleimer für F/N/L/W/ect -Wörter scheint es ja zu geben.
Das weiß ich zu schätzen - echt jetzt ... Auf poteniell(e) anstrengende Freundschaft: Liebe Grüße zurück!
Oh, danke ... Über so viele, so kontroverse, so heftge Reaktionen bin ich - es lässt sich nicht anders sagen -regelrecht gerührt.
Habe nun, wie versprochen, darüber nachgedacht, mit einiger Verzögerung verstanden, was Sie meinen, und den beanstandeten Kraftausdruck im Text oben (ein Novum in meiner Schreibarbeit, können Sie sich was drauf einbilden) geändert und gegendert … Meine spontane Uneinsichtigkeit kommt daher, dass ich mit dem seit Kindertagen (sehr, sehr oft, ich fluche viel, tagsüber) verwendeten Schimpfwort „Lutscher“ nie etwas anderes assoziiert habe als eben das auf der Kirmes und am Kiosk erhältliche Zuckerzeug: Nichts womit man jemanden wirklich persönlich verletzen könnte. Da klang Ihre Kritik für mich zunächst so, dass ich einen in meiner Auffassung harmlosen, neutralen (aber phonetisch sehr schönen) Kraftausdruck nicht verwenden soll. Nun haben Sie mich darauf hingewiesen, dass der Begriff auch als hässliche gruppenbezogene Diffamierung verstanden/verwendet werden kann. Da nicht etwa unbedingte Nettigkeit, aber wohl sprachliche Präzision zu meinen Anliegen gehört, habe ich mich also korrigiert: Keineswegs wollte ich an der fraglichen Stelle keine bestimmte Gruppe schmähen, sondern: Alle.
Ahem... Korrigiere: ...keineswegs... EINE bestimmte Gruppe... ;-)
Klasse Artikel, ganz großes Kino. Danke dafür!
Wo ist denn der Gefällt mir nicht Button..? Ich wollte doch nicht, dass Sie den Text ändern, menno. Immerhin scheint er allen anderen Heulsusen und Jammerlappen hier gefallen zu haben.
Aber mal das Papperlapapp beiseite und zum Inhalt. Wie ich es verstehe, wollen Sie sagen: Nicht heulen, handeln! ← So würde ich das zusammenfassen. Wobei Sie u.a. heulen und auf's Problem aufmerksam machen nicht als Handeln anerkennen. Sondern als Selbstbeschäftigung, sprich Firlefanz, abqualifizieren. Sie schreiben:
|| Trägt es irgendwie zur Aufklärung bei, wenn ein Nachrichtensprecher beim Vortrag einer Gedöns-Meldung anfängt zu heulen? Und dient die Beschäftigung mit dergleichen etwas Anderem als der eigenen Beschäftigung? ||
Und Sie beantworten beide Fragen mit NEIN. Das sehe ich grundlegend anders. Sogar so anders, dass ich glatt behaupte, dass nicht ich heule, sondern Sie und alle anderen, die es augenscheinlich nicht ertragen, die Katastrophe emotional an sich heran zu lassen, sondern sie so schnell, effizient (und leise..? ← das ist für mich neuerdings die große Frage) abgearbeitet wissen wollen. Beamtenstyle.
Sibylle Berg schreibt dieser Tage auch einen Text zum Thema. Da schreibt sie:
|| Vielleicht meldet sich eine verzagte Redakteurin und sagt: Wir könnten mal was über die Hintergründe machen und den Rest der Welt nicht vergessen, der ja in einem Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung steht. || ← Was ich aus'm Zusammenhang reiße. Wer ihn kennen will, bitte Text am Stück lesen.
Wenn es aber stimmt [ und ich sage: ja, es stimmt! ], dass das sog. "Flüchtlingsproblem" ein, wenn nicht gar das (hierzulandegemeinhin greifbarste) Symptom für unser aller Problem mit dem Zustand der Welt im Allgemeinen darstellt, ja, mein Gott, was kann dann an heulen so falsch sein..? Oder daran, anderen auf fb (oder sonstwo) davon zu berichten, dass sogar Profis wie Claus Kleber, die doch eigentlich 'nur' berichten sollen, ob des zu Berichtenden vor laufender Kamera nun schon zu Menschen werden. Man stelle sich das mal vor.
Aber Ironie beiseite. Erinnern, beweinen, bewüten, begreifen, beenden. Ein guter Arzt, der mich mal kannte, gab mir diese "Fünf Punkte gegen schlimme Dinge" einst mit auf den Weg. Und wenn wir schon bei Punkt 2 von 5 sind, dann sind wir auf gar keinem so schlechten Weg. So sehe ich das. Und viel mehr ist von einer Gesellschaft, die im Gros so satt und undankbar ist, wie ich sie kenne - und so sehr am Fadenscheinigen und Uneigentlichen interessiert, wie Sie und Sibylle Berg attestieren, für den Moment nun einmal nicht zu erwarten. Wenn sie heulen, teilen und liken will, dann lasst sie das um Gottes Willen tun. Den Anfängen zu wehren ist - zumindest in dieser Hinsicht - für meine Begriffe (s.o.) mehr als unangemessen.
Gleich nach dem oben zitierten Satz schreibt Sibylle Berg:
|| Ruhe!, schreit die Stimme von oben. Hier kommen gerade heiße News. Flüchtlinge schmeißen Butterbrotpapier in den Park, los, ausschwärmen! ||
Dem ist zu wehren! Aber öffentliche Solidarisierung (...und da können Sie dann gleich alle Menschen- und Lichterketten und Schweigeminuten mit einbeziehen) mehr oder weniger gelungener Art der Lächerlichkeit preis zu geben, halte ich für ab-so-lut kontraindiziert!
Mag ja sein, dass in dieser Com viele davon ausgehen, dass alle anderen mindestens so links sein müssten, wie sie selbst, damit man überhaupt von einem legitimen, politischen Standpunkt sprechen könnte. Aber diesem Trugschluss lasse ich mich nicht aufsetzen.
Meine These ist, dass eine Gesellschaft, die das selbstvergnügte Drehen um sich selbst und die eigenen Belange mit der Muttermilch aufgesogen hat, nur dann auch nur ansatzweise in die Lage versetzt wird zu handeln, wenn sie für die Probleme anderer Menschen sensibilisiert ist. Und wenn sie so weit ist, können wir langsam anfangen, den Lutschern zu erklären, dass die Probleme zum Großteil von uns, den Schwuchteln, Heulsusen und Jammerlappen, (mit)verursacht wurden. Denn: Das wissen die meisten noch gar nicht! Und bis sie so weit sind es zu verstehen, lasst sie in Dreigottesnamen heulen, teilen und liken.
Darüber, dass das besser ist, als wenn sie nach Augsteins Anleitung Mollis bauen und falsch einsetzen, wie in letzter Zeit so oft geschehen, sind wir uns bestimmt einig. Anderes fände ich mal wirklich zum heulen. Handeln muss die Bundesregierung!
Ein Kommentar, in dem drei mal Gott oder gott vorkommt, falls ich richtig gezählt habe. Das muss reichen.
Ach, Mist. Ich wollte schreiben:
... Und bis sie so weit sind es zu begreifen, lasst sie in Dreigottesnamen heulen, teilen und liken. ...
Begreifen. Das war mein Dreh- und Angelpunkt..
|| ... ich will nicht hören und nicht allen Ernstes diskutieren, dass Politik und Verwaltung „überfordert“ damit seien, ein paar Tausend Menschen unterzubringen. ||
Ich auch nicht. Aber das akute, organisatorische Problem klein zu reden, weil man vielleicht glaubt, dem braunen Pack die 'Argumente' zu versalzen, hilft nicht wirklich weiter. Wenn die Prognosen stimmen, könnten - allein auf die absehbare Zeit hin - +/- 100.000 Menschen untergebracht werden wollen und müssen. Das ist eine kleine Großstadt jährlich. So zu tun, als sei für diese Aufgabe mal eben so ein Masterplan aus der Tasche geschüttelt, halte ich für grandiosen Selbstbetrug. An der Stelle muss - auch zu meinem Bedauern - zwischen Wunsch und Wirklichkeit unterschieden werden. Das Kind ist in Zeitlupe vor aller Herrgotts Augen (= 4 x gott) in den Brunnen gefallen. So muss man das einfach sehen. Jetzt müssen die Folgen der politischen Dummheit verwaltet werden, mit der wir es international so lange zu tun hatten. Und wir, die wir das alles schon länger hatten kommen sehen, sollten jetzt mal nicht so arrogant sein und uns im Bessergewussthaben üben, sondern die langsam Erwachenden in diesem Prozess nach Kräften unterstützen.
Und was ich noch fragen wollte. Wie sieht denn Ihr effektives Handeln eigentlich aus..? Ich frage, weil mir gestern Abend, als ich zur Abschlusskundgebbung des mickrigen Siegener CSDs mit einer Kerze in der Hand, nur annähernd heulend, den Entrechteten der Welt gedenkend und mich an Ihren Text erinnernd, klar wurde, dass ich mich irgendwie, irgendwo engagieren will. Und da wollte ich mal nachhören, was es für Möglichkeiten gibt.
Um es noch mal deutlich zu sagen: Ich habe den Text nicht geändert, um Ihnen zu gefallen, sondern im Sinne von Korrektur eines Sachfehlers (auf den Sie mich aufmerksam gemacht haben und insofern mir einen Gefallen getan) und werde diese Änderung, wo nötig, nun (auch gegen Sie) verteidigen...
Okay, dann Polemik beiseite und hin zum „Was will der Dichter ...?“: Ich kann Ihre Haltung und Argumentation zur eventuellen Sinnhaftigkeit des „Heulens“ nachvollziehen. Sie hat durchaus ihre Berechtigung. Ich komme da eben aus anderer Richtung. Was ich auf dem Kieker habe, ist ein unreflektierter Eifer, der über das Argument der persönlichen Zuständigkeit jedes Einzelnen für alles in einen unangenehmen und nicht sachdienlichen Wichtigkeitswahn abdriftet. Als würden Gesetze via „Gefällt mir“ –Button geändert, als würden Asylanträge von der Stimmung vor Ort entschieden. Das ist eine Vermischung von Ebenen, die ich für bedenklich halte, zuletzt eben deutlich abgebildet im weinenden Herrn Kleber, dessen Aufgabe eben nicht darin besteht, die Herzen zu rühren … Auch ist nicht in erster Linie ein prominenter Schauspieler zuständig für die Unterbringung Asylsuchender, ebensowenig wie „jeder Einzelne“. „Handeln muss die Bundesregierung!“, schreiben ganz richtig auch Sie - oder eben die Verwaltung meiner Stadt, deren verdammte Aufgabe es ist, das Unterbringungsproblem zu lösen (und die mir nicht kommen soll mit „kein Geld da“, wo sie jährlich Milliarden in totgeborenen Großprojekten versenkt). Unsere Aufgabe dagegen besteht darin, den (jawohl!) Zuständigen in den Arsch zu treten und sie im Falle solch peinlichen Versagens bei der nächsten Gelegenheit abzuwählen (notfalls auch alternativlos, einfach aus Prinzip). Man braucht sich, um zur Praxis zu kommen, noch nicht mal vom Bildschirm zu lösen, um entsprechende Pamphlete an die entsprechenden Politiker, Behörden ect. zu schreiben anstatt in die Kommentarstreifen in Online-Foren Gleichgesinnter…
Nichts grundsätzlich gegen Affirmation. Wir alle verbringen (so auch ich hier) eine Menge Zeit damit, uns zu definieren und auf virtuellen Nebenschauplätzen auszubreiten. Aber dann soll man´s eben auch so nennen und nicht suggerieren, gerade etwas wesentliches zur Verbesserung der Gesellschaft beizutragen.
In der Weiterführung letzten Gedankens zögere ich nun auch, die Frage nach meinem persönlichen „effektiven Handeln“ mit einer Aufzählung dessen zu beantworten, was ich alles schon getan habe und tue – das diente doch nur der Wirkung, vor sich selbst und einem Gegenüber aus dem Schneider zu sein und sich in irgendeiner Weise als Wohltäter zu gerieren. Und das möchte ich, schimpfen Sie mich ruhig eitel und zynisch, echt vermeiden.
...."meinem persönlichen „effektiven Handeln“..... Aufzählung ....was ich alles schon getan habe und tue"....
...."da"/dann werde ich mal, wie schon geschrieben...abwarten und schweigen....bis zur Offenbarung?
Den Ruf nach praktischen Handlungsvorschlägen möchte ich hier mit einem Zitat beantworten, denn Herr K hat es an anderer Stelle schon mal sehr schön aufgelistet (ist aber nicht Neues dabei, alles bekannt, alles im Rahmen der Dienstwege und demokratischen Einflussmöglichkeiten):
"Da gibt es einiges. Hauptsache alles gewaltfrei:
- Schreiben
- Mit anderen reden
- Protestieren, d.h. demonstrieren, Aufmerksamkeit schaffen
- In fortschrittlichen Organisationen mitarbeiten
- Richtig wählen
- Einspruch einlegen bei Abgeordneten, Behörden, Redaktionen
und und und."
Danke, @RichardK und: Verzeihung, Links in Kommentare einzubetten, ist mir bisjetzt nicht gelungen...
Sonntäglich gestimmt, fällt mir die theologische Note auf, die hier anklingt, Janto Ban ruft mehrfach Gott zum Zeugen, und nun Ihr Ruf nach Offenbarung ... Da fällt mir ein weiteres Zitat ein, literarisch diesmal: "Wenn man von Gott nicht zu viel erwartet, spielt es keine große Rolle, ob es ihn gibt oder nicht" (Matt Ruff: Bad Monkeys - feines Buch übrigens zum Thema "Gut & Böse")
… Deutschland? Eine Seifenoper. Ein Haufen Heulsusen und Jammerlappen: Zu doof zum zuhören, zu faul zum wählen, aber empfindsam, herrjeh. Und überfordert. Mit ein paar Fremden und ein paar Vollidioten.
Man könnte es meinen, es stimmt aber nicht. Zumindest liegt der Kern des Problems an anderer Stelle. Der Kern: eine erhebliche Zahl deutscher Bürger und Bürgerinnen will nicht, dass hier bei uns überhaupt Flüchtlinge aufgenommen werden. Sie wollen darüber auch nicht diskutieren, die Flüchtlinge sind schlicht und einfach unerwünscht. Sie dürfen gerne woanders sterben, aber bitte leise.
Eine derartige eindeutige und klare Aussage - die im übrigen bei weitem nicht nur Rechtsextremisten teilen, die sind nur der militante Arm - verschafft aber ziemlich schlechte PR. Deswegen ist es geschickter, um den heißen Brei herum zu eiern, Uneigentlichkeiten in den Vordergrund zu schieben, an denen diejenigen, die anderer Ansicht sind, sich abarbeiten können. Außerdem kann man damit den eigenen Rassismus auch vor sich selbst ganz gut kaschieren.
Es steht zu erwarten, solange in Deutschland und Europa nicht über eine bürgerkriegsartige Konfrontation entschieden wird, welche der beiden Fraktionen gewinnt, bleibt es beim Geeiere. Denn das ist der Sinn des Geeiere: Entscheidungsvertagung, bis für die Flüchtlinge alles zu spät ist. Der Humanismus ist aber kein Ideal, für das in Deutschland oder Europa Bürgerkriege geführt würden, es wird also der Tag kommen, an dem alles zu spät ist und die Flüchtlinge gar nicht erst mehr herein gelassen werden.
Nur um das deutlich zu machen: Ich bin nicht der Ansicht, dass Deutschland und Europa mit Flüchtlingen überfordert oder "überfremdet" wird, oder sich Flüchtlingen gegenüber verschließen sollte. Wir dürfen aber sicher sein, dass die Lösung, auf die seitens Politik hingearbeitet wird, nicht von humanistischen Idealen sondern von Erwägungen zur Besitzstandswahrung motiviert ist.
..."der Tag kommen, an dem alles zu spät ist"..... dann dürften sich wohl "Erwägungen zur Besitzstandswahrung" von "selbst" erledigt haben!
In der Tat. Wenn keine Flüchtlinge mehr herein gelassen werden, braucht auch nichts mehr mit ihnen geteilt zu werden.
Guter Punkt: Ja. In diesem Sinne ärgern mich dann auch die in den Nachrichten abgebildeten Zeltstädte und Überforderungs-Meldungen, die unsere satte Republik in unangemessene Nähe zu einem Katastrophengebiet rücken… Der Eindruck einer Werbekampagne drängt sich auf, „Reklame für Armut hab“ ich es weiter oben schon genannt. Ich will damit nicht befördern, dass faktische Probleme verschwiegen werden, aber man kann das alles auch anders erzählen und bebildern.
Dies ist völlig zu kurz gesehen!...und so war mein Kommentar auch gar nicht gemeint...wobei ich allerdings dieses (Miss-)"Verständnis" (bei/in dem Kontext) "befürchtet/eingepreist" hatte!
Ich hatte, mal wieder, den Bogen weiter gespannt!....auf das "Boot in dem wir alle sitzen"....und welches "sinkt"!....die "Nackten" sind (scheinbar?) zuerst "dran"....und die "Goldkettenbehangenen in Pelzmänteln" werden (zwangsläufig)"folgen"(müssen)!...wobei die "Nackten" dann "oben" schwimmen!....die "Anderen" ob ihres "Behangs" sicherlich besonders tief "sinken"!
Natürlich ist das zu kurz gedacht, aber erzählen Sie das mal Leuten, deren Denken hauptsächlich aus Gefühlen besteht. Aber wenn schon das Offensichtliche nicht zu vermitteln ist - wir brauchen die aus demographischen Gründen mindestens genau so sehr wie die uns - wie wollen Sie dann irgendwas vermitteln, das nicht aus utilitaristischen Gründen wichtig ist?
Es existieren natürlich faktische Probleme, aber die haben fast alles mit staatlichen Strukturen zu tun, und fast gar nichts mit den Flüchtlingen.
Wobei doch, ein Problem hat mit den Flüchtlingen zu tun, aber das wird praktisch nicht diskutiert: Die meisten von Ihnen dürften mehrfach traumatisiert sein. Das ist keine gute Voraussetzung für eine reibungsarme Integration.
..."Denken hauptsächlich aus Gefühlen besteht." .....ist ja schon mal eine gute Grundlage!...ein "brauchbarer" Ansatzpunkt!
..."wir brauchen die.....wie die uns" ..... "wofür"?
...erspar mir weitere Worte und verweise auf diesen Artikel:
Schreckensbild/ Würde, Gesicht und Zukunft, verloren
Nee, ich schimpfe nicht. Keine Zeit ;o)
Was wirklich stimmt. Danke für die ausführlichen Antworten. Vielleicht melde ich mich morgen Nachmittag zu dem einen oder anderen Pünktchen noch mal. Gute Nacht!
...ein "brauchbarer" Ansatzpunkt!
Sie denken dabei vermutlich nur an moralisch korrekte Gefühle. Meine These besagt, dass die meisten Gefühle sich um Moral und politische Korrektheit einen Dreck scheren.
*****
Die einen nutzen ihre Ressentiments, ihre Frustrationen und das Internet, um am Siedepunkt rassistischer Paranoia herumzuwüten. Heißherzig wird ihnen von anderer Seite Kaltherzigkeit vorgehalten und die unbedingte tatkräftige Solidarität jedes Einzelnen gefordert., schreiben Sie, Charlie.
Schlagen Sie stattdessen die Hospitalisierung von Paranoikern vor?, frage ich .
Trägt es irgendwie zur Aufklärung bei, wenn ein Nachrichtensprecher beim Vortrag einer Gedöns-Meldung anfängt zu heulen? Und dient die Beschäftigung mit dergleichen etwas Anderem als der eigenen Beschäftigung?, schreiben Sie, Charlie HÄH-Flüchtlingsproblem also Gedöns?, frage ich .
Der Beitrag läuft gelinde gesagt ins Leere: Woher weiß Charlie, was in den Herzen und Hirn anderer vorgeht? Woher soll man wissen, dass Charlie nicht einE genauso Aufmerksamkeit suchendeR verlogeneR ZeitgenosseIn ist, wie vermeintlich jene, die im Beitrag moralinträchtig vorgeführt werden? Woher weiß man, dass Charlie in Wahrheit nicht in einer Luxuskemenate vor seinem Bildschirm hockt und sich einen Wurm aus dem Bauch lacht, weil andere seinen bzw. Ihren Beitrag lesen, während er bzw. sie die Flüchtlinge lieber Flüchtlinge sein lässt und die vielen Freiwilligen nach der zigsten Bloody Mary längst in Charlies Hirn zu Crétiens mutiert sind?
Wer weiß, wer weiß ……
Ja, wie kann eins wissen, dass es sich bei Charlie nicht um einen satten, soweit glücklichen Menschen handelt, der die Aufmerksamkeit für seine Publikationen genießt und sich gern auf seine schöne Schreibe einen runterholt? Man kann es nicht wissen, in der Tat. Charlie selber hat jedenfalls an keiner Stelle bestritten, dass es so ist.
Danke Ihnen aber für den Kommentar als schöne Anregung für das Thema des nächsten Blogs.
Flüchtlingsproblem also Gedöns?
Nein. Die Rede war von einer Gedöns-Meldung, also dem Sendeplatz, der Form und Relevanz, mit der das Thema im Medienzirkus verhandelt wird. Hier spricht der Zynismus des Showbiz, der meinem durchaus überlegen ist.
Ja!...genau/sicherlich...."an moralisch korrekte Gefühle" .....als äußerst positiv eingestellter Mensch eigentlich "normal"!?
...."dass die meisten Gefühle sich um Moral und politische Korrektheit einen Dreck scheren."
"Dies" ist bzw. "scheint" leider offenbar "so"!....und "da" sollte/muss angesetzt werden!.....in Herz und Hirn einen Bewusstseins-Wandel bewirken bzw. bei der "Schweigenden und leidenden Mehrheit" dies ermöglichen!....denn Viele sind sich dessen nicht nur bewusst sondern wollten dies sicherlich auch in die Tat umsetzen!....ABER....was "dem" im Wege steht, da habe ich mich schon umfassend zu ausgelassen!....und (leider) Bezeichnendes/Bestätigendes "geerntet"!....sollte aber (eher) Ansporn sein!
Wenn Politiker heulen - ob Steinbrück, Clinton oder Kleber -, glaub ich denen keine einzige Träne.
Nee, das war echt. Und ich hab' auch nichts dagegen. Aber fraglos wäre die Nachricht erwähnenswerter gewesen, wenn der Busfahrer gesagt hätte: "Was wollt ihr hier in meinem Bus, Gesindel, schert euch raus?" Da hätte Kleber doch gewiss auch den richtigen Ton getroffen. Ist daher schon in Ordnung, wenn's auch mal anders rum geht. Oder sind wir schon so weit, dass uns unsere Tränen peinlich sind? Da würde ich dann mit Heinrich Heine sagen:
Aber wir verstehn uns baß,
Wir Germanen, auf den Haß.
Aus Gemütes Tiefen quillt er,
Deutscher Haß! Doch riesig schwillt er,
Und mit seinem Gifte füllt er
Schier das Heidelberger Faß.
PS:
Besser, sich öffentlich die Tränen zu verkneifen oder abzuwischen als öffentlich zu geifern.
Mir ist "Einiges" bekannt!....habe aber gerade in den letzten Tagen "Prügel" bezogen weil ich auch das Wort "Glaubwürdigkeit" neben anderen "Dingen" ins "Spiel" brachte!....tja....ob man "so" weiterkommt?...es wird sich zeigen....wohin!...traurig.
Sie benötigen eine andere Spezies^^ unsere gibt es nur mit unkorrekten Gefühlen. Es sei denn, Ihnen schwebt eine brave new world vor.
Gespiegelt zu werden ist u.U. nicht schön, aber warum denn gleich vulgär werden? Bleiben Sie doch auf dem Teppich und berichten über Ihre Aktivitäten in Sachen Flüchtlingshilfe.
Und ja, es braucht einen neuen Journalismus ...
Wichtig sollte (zunächst) der eigene "Weg" sein!....und dann?!
...und am "Ende"....ein andere Spezies?....man lasse sich (mit gutem Gewissen/Gefühl) überraschen!
Was den "Teppich" angeht, da ist wohl mittlerweile so viel "drunter gekehrt" worden, dass da kein Platz mehr ist!...und somit "auf dem Teppich" nicht mehr "die" Bedeutung hat!...wie man sieht!
Nun, wenn hier derart distanzlos von fremden Personen eine Selbst-„Offenbarung“ gefordert wird, bzw., wenn ich richtig verstehe, ein Nachweis, ob ich überhaupt etwas zu (meinem) Thema sagen darf (das im Übrigen nie „Flüchtlingshilfe“ war, sondern stets nur die mediale Reflektion/ der kollektive, kommunikative Umgang damit/ der online-Diskurs, die virtuellen Stimmungen), bzw: inwieweit ich selbst denn „besser“ wäre als die von mir kritisierte Allgemeinheit (hab ich nie behauptet, sondern mehrmals „wir“ geschrieben) …: Dann halte ich es für angemessen, auch mal ins vulgäre Register zu greifen – zumal das Ausgangsthema ja „Erregung“ war und der erste Absatz schon ankündigt, dass ich hier vorsätzlich unsachlich werde (vgl: Polemik, again – das nächste Mal dann mit Trigger-Warnung, versprochen)… Ich mache hier keine Reklame für meine Person. Ich versuche, schlüssige, für sich selbst sprechende, unterhaltsame Texte nach Art der Kolumne zu schreiben. Wer was damit anfangen kann: Schön. Wer nicht: Auch gut. Die Kommunikation hier ist freiwillig und meinerseits eher ein interessantes Experiment zu Verständigungsmöglichkeiten als der unbedingte Wunsch nach persönlichem Kontakt. Ach, und dass irgendeine Form des Journalismus ausstirbt zugunsten einer anderen, nie Dagewesenen – da mache ich mir weder Sorgen noch Illusionen: Andauernd hat ja irgendwas kulturell ausgedient: kein Gedicht mehr nach Auschwitz, keine Unterhaltung mehr nach 68, der Roman wurde auch schon für tot erklärt, Vinyl sowieso. Nun also auch der distanzierte Journalismus – er wird´s überleben.
Soso: "Prügel" hat er bezogen. Verbale, am Ende. Aus meiner brutalen Feder, die nicht (zackzack!) so antwortet, wie er´s gerne hätte. Erschütternd.
Was nützt es? Das Empören nämlich, das Kundtun von Meinung, Bestätigen, Liken, Bekennen zu, Solidarität aussprechen mit? Das abermalige Teilen, Wiederkäuen und Kommentieren?; schreiben Sie und werfen einiges durcheinander.
Und lenken Sie doch nicht ab. Wie käme ich dazu Ihnen das Schreiben zu verbieten. Fakt ist, dass Sie sich in Widersprüche verwickeln, wenn Sie Empörung mit unsachlicher Empörung erwidern, dann führt das halt zum Spiegeln und letztendlich ins Leere.
Selbstverständlich kann man z.B. Till Schweiger hinterfragen. Warum es. eine Kaserne -mit einem für afrikanische Flüchtlinge wenig einladenden Namen Rommel - sein muss, die zudem sein Partner gekauft hat; warum Schweiger nicht in seinem noblen Stadtteil dafür wirbt, Flüchtlinge dezentral unterzubringen –menno das schaffte doch Akzeptanz ohne Ende-, oder? Hat Schweiger überhaupt das know-how für solch eine Aktion hat. Darüber darf man Zweifel hegen….
.... ich denke mal, das wird ein privates Geschäftsmodell - wie schon x-mal beschrieben....
.... vielleicht dürfen die Flüchtlinge das Areal selbst renovieren - und statt Nahrungsmittel erhalten sie Farbe.
Mal sehen, Nachschub ist ja garantiert - ein Flüchtling könnte, wenn er die Farbe trinkt, vielleicht sogar etwas länger streichen, da müsste man noch ausrechnen und eine Studie - noch ein Zusatzgeschäft! - erstellen.
Der Till - er hat klar erkannt, wie das funktioniert - schließlich ist die Mehrheit tolerant - und wenn er dann entlarvt wird, als windiger Gierhals, na, dann hat er ein anerkennendes Nicken aus beiden Lagern sicher im Sack.
So viel scheuliche Fratzen, so wenige die wirklich mutig versuchen sich dem Wahnsinn zu widersetzen.
Der Till ist schlau, schließlich hat er es ohne jedes Talent sehr weit gebracht- in der Verlödungsindustrie.
,... die fehlenden Buchstaben - na - egal!
Zum HEULEN!!!....All(er)seits!!!
In meiner Auffassung trifft der Vorwurf des „Ablenkens“ mich nicht mehr als andere Disputierende unter den z.B. in diesem Kommentarstreifen (der hier munter der Dreistelligkeit entgegenschnurrt) Versammelten. Denn wenn es doch überhaupt nicht um uns (offensichtlich alle soweit satt, soweit sesshaft, mit fließend Wasser und Internetzugang versorgt) gehen sollte, sondern um die Menschen, denen es dreckiger geht: Was machen wir dann alle hier, am virtuellen Fenster der FC verweilend und somit augenblicklich nicht im tätigen ehrenamtlichen Einsatz in einer Notunterkunft (oder was man sich unter „konkreter Hilfe“ noch vorstellen mag)? Und warum geht es in schöner Folgerichtigkeit auch hier wieder hauptwichtig darum, was ein Herr Schweiger oder die Autorenperson für Asylsuchende tun oder nicht tun? Warum ereifern wir uns auf diesen gemütlichen Nebenschauplätzen, wenn nicht deswegen, weil es uns von anderen, wahrhaftig anstrengenderen Gedankengängen ablenkt? Ich kann hier nur wieder zum Artikel verweisen, allmählich ist alles gesagt und schließt sich der Kreis.
Also ich bin nicht hier um mich von "anstrengenderen Gedankengängen" abzulenken!
Wer meinen "Auftritt" hier aufmerksam verfolgt hat dem dürfte bewusst geworden sein, dass einzig das völlige Versagen staatlicher Strukturen mich hierher "getrieben" hat!
Dies geht zudem einher mit dem ebenfalls völligen Versagen selbst der öffentlich-rechtlichen Medien die gerade für solch einen Fall/Zustand "unabhängig" finanziert werden!....und als "Hohn" mittlerweile flächendeckend zwangsweise von der Bevölkerung!
Also finanziert der Bürger durch horrende Steuern und Abgaben seine eigenen Unterdrücker und Ausbeuter und ist schutz- und hilflos der Willkür ausgeliefert, da selbst der letzte "Wächter" "gekauft" ist!....bezahlt durch ihn selbst!
Und diese ganze Problematik hat auch mit den Füchtlingen zu tun! Denn man sollte wohl zu allererst die Ursachen hierfür betrachten! Und auch da liegt ein Versagen auf allerhöchster Ebene vor!
Und als (ehemals, "kleiner") Behördenangehöriger kann ich die Gründe und Ursachen für dieses völlige Versagen genau benennen, da ich, gar durch gesetzlich gezwungenes Handeln, die entsprechenden Erfahrungen bis in die allerhöchsten Ämter und Zuständigkeiten selbst gemacht habe, machen musste!
Alle eindringlich und umfassend, mit klaren deutlichen Worten in Pflicht und Verantwortung genommen Personen und Institutionen mussten, hatten zu "versagen"!....die dort herrschende Angst ("WEHE dem, DER....!!!") wurde schon beim "Herantreten" deutlich, greifbar!....wie viele Schreiben erreichten (angeblich) nicht ihren Adressaten!...und wenn dies nicht zu leugnen war!....konnten nicht mehr aufgefunden werden!
Und genau "da" liegen die "Wurzeln der Übel" die allerorts zu "finden" sind!....und ein rumdoktern an Symptomen macht wohl wenig wirklichen Sinn!
Ich mache keinen Hehl daraus dass ich aufgrund der nun seit über acht Jahren andauernden, gar stetig gesteigerten!....übelsten Verfolgungen durch staatliche Institutionen, denen ich aus genannten Gründen schutz- und hilflos ausgeliefert bin!...fast nur noch aus Ängsten und Befürchtungen "bestehe"!
Und dass ich hier überhaupt noch schreiben kann, wie es auch immer zu verstehen sei....ich glaube, befürchte!...auch dies wird wohl bald vorbei sein!.....wie/warum auch immer?! (inszeniert / konstruiert)
In welch einem armselig, erbärmlichen Zustand unser Staat, insbesondere Rechtsstaat und mithin die gesamte Gesellschaft sind, ist mir am eigenen Leib WIRKLICH bewusst (gemacht) geworden!....und dürfte (unabhängig von Anlass und Dimension) exemplarisch und symptomatisch sein!....aber wohl kaum "einer" wagt es "da" aufzustehen, die Stimme zu erheben...gar stehen zu bleiben und nicht zu verstummen!...und/oder sogar "was" WIRKLICH zu "bewegen"!...so tief hat sich diese Angst schon eingefressen!
Für mich ist dies hier wohl somit keine "schöne Spielwiese"...oder "gemütlicher Nebenschauplatz"!
....wohl einer der letzten "Freiräume", wie lange noch?
.....und als gut dotierter Beamter in einer Führungsposition würde ich (auch) die "Nerven verlieren" (müssen), sollten mir diese Zustände bewusst werden/sein!.....und meine "Rolle" darin/dabei!
Wobei das "Ergebnis" eine Frage des Gewissens wäre...bzw. sich eine(r) solche(n) Frage überhaupt zu "stellen"!
Ich habe mich gefragt, musste mich stellen!...selbst als "kleiner" Beamter!...mit dem bekannten Ergebnis!
Die "Zeit der Tränen" habe ich (weitgehend) hinter mir! Den "Rest" meiner Nerven kann/brauche ich wohl nicht mehr (zu) "verlieren"!
Nicht (Zum) HEULEN?!....sollte sich mal jeder (und seine Rolle) selbst (hinter-)fragen.....
dickes danke für es könnte so einfach sein * es gibt bereits tolle beispiele aus der mitmenschliche zivilgesellschaft (aufstand der anständigen) * ich mag dir noch zustimmen das die "wordmoutains @dFC" (blogs + kommentare) mir extrem auf die eierstöcke gehen (alles x mal gesagt) * lobo hat die wordmountains mal als netz bullshit gelabelt * ich würd mir wünschen die dFC kriegt es hin aus sch.... gold zu machen * z.b. mal checken wie schaut es den vor ort aus .... * ich bin mir sicher, da geht mehr als bullshit * feinsten resttag noch cp
" Ich kann hier nur wieder zum Artikel verweisen, allmählich ist alles gesagt und schließt sich der Kreis."
Jetzt dürfte alles gesagt sein!....und man könnte somit auch den Artikel "schließen"!.....und alle Kommentare...."Problemlösend"?!? ....mit ins "Grab" nehmen!
...in "diesem" Sinne....
P.S.: Die Frage "wer ist Hanswechselbalg" kann ich im Moment nicht beantworten, da ich ihn nicht (mehr) "finde"!
..."Denn wenn es doch überhaupt nicht um uns (offensichtlich alle soweit satt, soweit sesshaft, mit fließend Wasser und Internetzugang versorgt) gehen sollte, sondern um die Menschen, denen es dreckiger geht: Was machen wir dann alle hier, am virtuellen Fenster der FC verweilend und somit augenblicklich nicht im tätigen ehrenamtlichen Einsatz in einer Notunterkunft (oder was man sich unter „konkreter Hilfe“ noch vorstellen mag)"...
..."Warum ereifern wir uns auf diesen gemütlichen Nebenschauplätzen, wenn nicht deswegen, weil es uns von anderen, wahrhaftig anstrengenderen Gedankengängen ablenkt?"...
Es ist zum Schreien:
Was da alles aus dem Eigenlocus, ääh, Eigenfocus in Ihrem Beitrag reininterpretiert wird anstatt Ihn mal in Ruhe zu lesen, grenzt an intelektueller Taubheit...
Mit bestem Gruss
Nicht das mich da jemand falsch versteht, mir ist schon klar dass die 2 von mir zitierten Kursivabsaetze von Charlie stammen.
;-)
..."Und lenken Sie doch nicht ab"...
Ich kann hier in keinster Weise erkennen das Charlie S. in irgendeinerweise ablenkt, ausser das er/Sie zu seinem Beitrag steht.
Schweiger, geschenkt...
Hier noch mal das Fazit des Beitrages:
..."Deutschland? Eine Seifenoper. Ein Haufen Heulsusen und Jammerlappen: Zu doof zum zuhören, zu faul zum wählen, aber empfindsam, herrjeh. Und überfordert. Mit ein paar Fremden und ein paar Vollidioten"...
Vielleicht kann man hier ja noch einiges einfuegen? Mir jedenfalls faellt da nicht viel ein, aber vielleicht Anne Mohnen?