„Klimaschutz wird nur gelingen, wenn wir ihn marktwirtschaftlich und effizient gestalten“

Sprechstunde Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg über innere Sicherheit und warum der Klimaschutz marktwirtschaftlich und effizienter angegangen werden muss

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Zu den größten Problemen der heutigen Zeit gehören laut Linda Teuteberg, Mitglied des FDP-Bundesvorstandes und Bundestagsabgeordnete, dass sich viele Menschen in Zuge der Corona-Pandemie existenzielle Sorgen machen. Hinzu komme jetzt „sehr stark“ die Inflation. „Das ist ein großes Problem“, antwortete Teuteberg auf die Frage von Moderator Christoph Nitz zur morgendlichen Stunde bei der bwg sitzungswoche sprechstunde in der Ständigen Vertretung in Berlin.

Geboren wurde Linda Teuteberg 1981 in Königs Wusterhausen in Brandenburg. Ihr Abitur absolvierte sie am Katholischen Gymnasium Bernhardinum in Fürstenwalde. Schon als Kind habe sie sich früh für Politik und Zeitgeschichte interessiert. „Ich habe sehr bewusst wahrgenommen, dass Politik das Leben sehr prägt - im Guten wie im Schlechten“, sagt die FDP-Politikerin. So sei schon früh dazu gekommen, in der Schülerzeitung übe politische und zeitgeschichtliche Themen zu schreiben.

Besonders prägend war dabei für Teuteberg, als sie 1998 gefragt wurde, ob sie den damaligen Bundesminister des Auswärtigen, Klaus Kinkel (FDP) für einen Artikel interviewen will. Zur Vorbereitung habe sie sich ausführlich mit den Wiesbadener Grundsätzen, dem Programm der Freien Demokratischen Partei von 1997 bis 2012, auseinandergesetzt und daran Gefallen gefunden. „Das Programm hat mich sehr angesprochen, vor allem, dass wir Reformen brauchen“, sagt Teuteberg. Auch der Slogan „Verantwortung statt Gefälligkeitspolitik“ habe ihr zugesagt. Im Herbst 1998, als sie gerade mal 17 Jahre alt war, hat sie sich dann dazu entschlossen, der FDP beizutreten.

Aktuell ist Teuteberg Mitglied im Innenausschuss. Vor Kurzem sagte sie, dass sich die Fehler von der Flüchtlingswelle in 2015 nicht wiederholen dürften. Aber hat die Regierung tatsächlich dazu gelernt? Laut der FDP-Politikerin ja. „Ich finde es richtig und gut, dass wir einen schnellen und unbürokratischen Weg in Sachen Asylverfahren gefunden haben“, sagt sie. Gleichzeitig betont sie aber auch, dass die Registrierung der Flüchtlinge wichtig sei. „Wir müssen wissen, wer zu uns kommt, um auch Sicherheit zu haben“, so Teuteberg. Nur so könnten Menschen, wie etwa die Tiergartenmörder von den Behörden erkannt werden. Zudem sei die Registrierung der Flüchtlinge aber auch wichtig, um festzustellen, welche Integrationsangebote wie etwa Schulplätze benötigt werden.

Weiter sagte Teuteberg kürzlich, dass nicht die FDP grüner werden, sondern die Klimapolitik vernünftiger und offener werden müsse. Dabei spricht sie von „besonderen Herausforderungen“. Unter anderem die Thematik mit dem Flüssiggas zwinge die Politiker momentan zum Umdenken. Dabei sehe sie den Zielkonflikt, zum einen die Abhängigkeit von Russland zu reduzieren und zum anderen wie man das mache. Dabei müsse man abwägen zwischen einem etwa menschenrechtlich problematischen oder teureren Lieferanten. „Der Klimaschutz wird uns nur gelingen, wenn wir ihn marktwirtschaftlich und effizient hinbekommen“, sagt Teuteberg.

Gleichzeitig müsse man aber auch gucken, was realistische Vorgaben sind. Sie bezeichnet sich selbst als „Ordnungspolitikerin“. „Generell bin ich gegen punktuelle Maßnahmen“, sagt Teuteberg, „sondern immer für gute Rahmenbedingungen für alle.“ Das bedeute unter anderem wettbewerbsfähige Steuersätze. Sie sei für Regulierung, wenn dies Sinn mache, aber nicht als Selbstzweck. Der Klimaschutz müsse laut Teuteberg ambitionierter angegangen werden, mit mehr Technologie und Offenheit.

Hier der Link zum gesamten Video: https://youtu.be/OCl727EaftU

bwg sitzungswoche Sprechstunde ist eine Veranstaltung von sitzungswoche – dem unabhängigen Netzwerk für Politik, Wirtschaft und Medien und der berliner wirtschaftsgespräche e.v., in Kooperation mit Ständige Vertretung Berlin, StäV Konzept- und Lizenzbüro, der Wöllhaf Gruppe, dem OSI-Club, Landau Media und dem Studio Schiffbauerdamm.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Charlotte Bauer

Freie Journalistin in Berlin. Berichtet für die meko factory über Veranstaltungen.

Charlotte Bauer

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