Hohe Einnahmen durch CO2-Zertifikate

Bundeshaushalt In Deutschland sorgt der anhaltende Preisanstieg bei europäischen CO2-Emissionsrechten für Rekordeinnahmen.

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Im ersten Halbjahr 2021 kamen bei Versteigerungen der CO2-Zertifikate etwa 2,4 Milliarden Euro zusammen. Das Ergebnis des ganzen letzten Jahres 2020 von ungefähr 2,7 Milliarden Euro ist damit schon fast erreicht. Nach Einschätzung der Handelsstelle dürften die bisherigen Rekordeinnahmen von etwa 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2019 im laufenden Jahr 2021 übertroffen werden.

Diese Berechtigungen brauchen Industrieanlagen und Kraftwerke. Sie müssen bei der Emissionshandelsstelle je Tonne ausgestoßenem CO2 ein Zertifikat abgeben. Unter anderem können sie diese sogenannten Verschmutzungsrechte an der Energiebörse in Leipzig bei Versteigerungen erwerben. Seit Monaten geht der Preis dort nach oben. Ein Zertifikat kostete im Durchschnitt vom Jahr 2020 ungefähr 25 Euro. Der Preis stieg im Januar 2021 auf mehr als 33 Euro und im Juni kletterte der Preis auf über 52 Euro. Hierbei steigen die Preise auch, da von Jahr zu Jahr die Menge der zur Verfügung stehenden CO2-Zertifikate sinkt. Das soll für die Industrie ein Anreiz sein, in klimaschonende Anlagen zu investieren.

Hierbei wirken sich die höheren Preise für CO2-Emissionen auf die Strompreise aus. An der Strombörse ist seit 2008 der Großhandelspreis inzwischen auf den höchsten Stand angestiegen. Der Hauptgrund für teuren Strom sind die steigenden CO2-Preise und höhere Brennstoffkosten. Außerdem sind die Einnahmen aus den versteigerten CO2-Zertifikaten innerhalb der Einnahmen Deutschlands aus dem Emissionshandel lediglich der kleinere Teil. Der CO2-Preis wird deutlich mehr Geld beim Heizen und Autofahren einbringen. Für Kraftstoffe, Gas und Heizöl sind seit Jahresbeginn pro Tonne CO2 25 Euro fällig. Davon erwartet das Bundesfinanzministerium für das Jahr 2021 Erlöse von rund 7,4 Milliarden Euro. In den kommenden Jahren dürften die Einnahmen deutlich steigen, weil bis 2025 der CO2-Preis pro Tonne auf 55 Euro angehoben wird. Der Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, den Preis für CO2 schneller zu erhöhen.

Dabei fließen die Einnahmen aus dem Emissionshandel in einen Energie- und Klimafonds von der Bundesregierung. Hieraus werden Maßnahmen zum Klimaschutz finanziert, wie zum Beispiel bei der Sanierung von Gebäuden eine Förderung der Energieeinsparung.

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Geschrieben von

Charlotte P. Kraus

Echte Niendorfer Dirn

Literaturwissenschaften studiert, hoffe dass meine Recherchen hier ankommen.

Charlotte P. Kraus

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