Falsche Gleichungen

Bildung Die Zahl der Abiturienten und Studierenden wächst – das soziale Gefälle aber auch. Ein Buch erklärt, warum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2016
Perpetuum mobile: der Auf- und Abstiegspaternoster
Perpetuum mobile: der Auf- und Abstiegspaternoster

Foto: Joker/Imago

Schon wieder wird das deutsche Bildungsunglück beklagt. Bei der Friedrich-Ebert-Stiftung kommen am 2. Juni unter anderem der Vize-Bundesvorsitzende der SPD, Ralf Stegner, und der Autor Marco Maurer zusammen. Maurer wird wohl erneut die These zum Besten geben, dass „von der Bildungsoffensive der 1960er und 1970er Jahre, als Hunderttausende Nichtakademikerkinder Abitur machen und studieren konnten, nichts geblieben ist“. Das aber ist falsch. Und man muss sich fragen, warum eine seriöse Organisation wie die Friedrich-Ebert-Stiftung derartig verkürzten Behauptungen erneut ein Forum bietet.

Tatsächlich ist die Zahl der Studierenden so groß wie nie zuvor in Deutschland. 2,8 Millionen Menschen sind an den Universitäten eingeschrieben, die Zahl der Abiturie