Grassierende Doppelmoral

Pressefreiheit Im Fall des inhaftierten Journalisten Deniz Yücel liegen Tragödie und Komödie eng beieinander
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2017

Wir kämpfen mit unerschrockener Recherche, präzisen Fakten und klugen Gedanken“, schrieb Anfang der Woche Mathias Döpfner. Der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags prägte den Slogan „Wir sind Deniz“ – um die Freilassung des ehemaligen taz-Redakteurs und heutigen Welt-Korrespondenten, Deniz Yücel, zu erreichen. Allein die Verbrüderungen der sonst in inniger Feindschaft verbundenen Pressehäuser Bild und taz, zeigt, wie dramatisch die Lage ist. Yücel sitzt in der Türkei nun in Untersuchungshaft. Ihm wird wegen Terrorpropaganda und Volksverhetzung der Prozess gemacht. Die Sache ist ernst. Aber auch verwirrend.

Hätte man dem linksradikalen Deniz Yücel vor ein paar Jahren erzählt, dass der Springer-Chef