Manche sehen es als Erpressung. Und wahrscheinlich kann man den Brief des Stars der Linken, Gregor Gysi, an seine Fraktion auch so lesen. Der 68-Jährige, der erst im Oktober vergangenen Jahres den Fraktionsvorsitz abgegeben hatte, unterbreitete nun drei Vorschläge, wie es mit ihm als Abgeordneten des Bundestages weiter gehen könnte. Erstens wäre Gysi für Europa zuständig oder er würde, zweitens, sechs garantierte Reden im Hohen Haus halten. „Dann gibt es für mich noch eine dritte Möglichkeit, dass ich nämlich im Bundestag keine Rolle mehr spiele. Diese ist relativ bequem und hat für mich auch ihre Vorzüge", heißt es in einem Brief, aus dem die Bild-Zeitung zitierte und den die Fraktionsspitze bestätigte.
Gysi will auf Regierungserklärung antworten
Gysis Forderungen – in der Fraktion nennt man sie eine Anfrage – haben es in sich. Denn der Mann, der die SED in die Bundesrepublik hinein rettete, später die PDS über Wasser hielt und schließlich zusammen mit Oskar Lafontaine und Lothar Bisky die neue – erfolgreiche – Partei „Die Linke“ gründete, er möchte nicht irgendwie für Europa zuständig sein oder irgendwelche sechs Reden im Bundestag halten. Bei Europa „kennt ihre meine Auffassungen. Die müsst ihr berücksichtigen.“ Auch bei den Reden ist Gysi nicht zimperlich – es geht ihm „im Kern um die erste Stellungnahme zu Regierungserklärungen“.
Gysis Ansinnen wäre kein kleiner Eingriff in die inhaltliche und formale Kompetenz seiner beiden Nachfolger Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch: Entweder bricht er in das Feld der Europapolitik ein – die in Wagenknechts Zuständigkeit liegt. Oder er schnappt sich einen Teil der besten und prominentesten Redezeiten im Bundestag – die schon bislang zwischen Bartsch und Wagenknecht schwer aufzuteilen sind.
Die Fraktionsspitze wollte in ihrer Sitzung am heutigen Montag über den Brief Gysis sprechen. Intern wiegelte man ab. Man freue sich, dass Gysi wieder mehr in Aktion treten wolle. Es werde ihm sicher etwas Hervorgehobenes angeboten.
Solche Bemerkungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Forderungen des wichtigsten Linken-Politikers der letzten 25 Jahre etwas über den Auftritt der Partei sagen – etwas Alarmierendes. Bei der Landtagswahl brach die rechtspopulistische AfD tief in Wählerschichten der Linken ein. Die Linke schrumpfte in Sachsen-Anhalt von fast 24 auf knapp über 16 Prozent, gleichzeitg brachte es Parteichef Bernd Riexinger in Baden-Württemberg nur auf kümmerliche drei Prozent. Gysis Aufbegehren steht in direktem Zusammenhang mit der kopflosen Art, wie Sahra Wagenknecht kurz vor den Landtagswahlen Richtung AfD-Wähler geblinkt hatte – sie hatte am Wahlwochenende einer Boulevardzeitung gesagt: „Es können nicht alle Flüchtlinge nach Deutschland kommen."
Gysi steht nicht allein mit seiner Kritik. Thüringens linker Ministerpräsident Bodo Ramelow griff Sahra Wagenknecht ebenfalls frontal an. „Wir lösen die Probleme nicht durch das noch schrillere Beschreiben, sondern durch gelingende Integration“, sagte Ramelow in Richtung der Fraktionschefin im Bundestag in einem Interview mit der Thüringer Allgemeinen. Ramelow hatte angeboten, in Thüringen 2.000 Flüchtlinge aus dem Lager Idomeni aufzunehmen. Im Freitag hatte er jüngst im Gespräch mit Jakob Augstein gesagt: „Wir sollten froh sein über jeden Menschen, der zu uns kommt und bei uns bleibt.“ Sein Bundesland habe 1990 ungefähr 2,8 Millionen Einwohner gehabt, heute seien es nur noch 2,16 Millionen – „und wir schrumpfen weiter.“
Ramelow: "Erkenne kein Profil"
Ramelows Gespräch mit der Thüringer Regionalzeitung war aber viel mehr als ein Rempler gegen Wagenknecht. Der Ministerpräsident äußerte sich konzeptionell zur Programmatik der Partei, der er Profillosigkeit vorwarf. „Ich erkenne kein Profil, das mir sagt: Das ist die Linke.“ Ramelow äußerte sich in dem Gespräch positiv über die soziale Marktwirtschaft und das Geschäftsmodell der Sparkassen und Volksbanken. „Diesen Teil des Kapitalismus will ich nicht nur gerne behalten. Ich will ihn ausbauen und wieder ergänzen – um gemeinwohlorientierte Kapitalvermögen etwa in Form von Wohnungsbeständen oder Bürgergenossenschaften.“ Ramelow forderte seine Partei auf, die Ängste der Menschen „endlich ernst zu nehmen und uns mit ihnen auseinanderzusetzen anstatt sie zu bekämpfen“.
Kommentare 61
DIE LINKE und ihre Oberlehrer
Gregor Gysi sollte sich langsam mal um seine Neurotizismen kümmern, die ihm gerne auch schon mal einen Streich spielen: Offensichtlich hält er es nicht aus, nicht mehr die erste Geige zu spielen. So ist das, wenn jemand von Selbstdarstellungszwängen angetrieben ist.
Wir haben nicht übersehen, dass er Sahra Wagenknecht auch noch nach deren Wahl als eine seiner Nachfolger die Loyalität verweigerte und jetzt wieder selbstherrlich in deren Zuständigkeit einbrechen möchte (Europapolitik).
Der Narziss in Gregor Gysi ließ jahrelang nicht zu, dass ihm im Rahmen der Doppelbesetzung der Fraktionsführung eine Frau zur Seite gestellt wurde.
Und nun auch noch Bodo Ramelow!
Ein nicht unerhebliches Problem der Partei DIE LINKE besteht darin, dass sie immer wieder Gurus hervorbringt, die uns ein X für ein U verkaufen wollen.
Wenn Sahra Wagenknecht angesichts der Kriegsflüchtlinge vor "Kapazitätsgrenzen und Grenzen der Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung“ warnt und feststellt, "es können nicht alle Flüchtlinge nach Deutschland kommen", ist das eine Position des gesunden Menschenverstandes und kennzeichnet die Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger ziemlich genau.
Ebenso verhält es sich, wenn sie feststellt "wer sein Gastrecht missbraucht, der hat sein Gastrecht eben auch verwirkt." Auch das ist nichts anderes als gesunder Menschenverstand und kennzeichnet ebenfalls die Sorgen vieler Bürgerinnen und Bürger.
Ich darf erinnern, die Diskussion fand unter dem Eindruck der Silvesterereignisse von Köln statt. Und das, was Sara Wagenknecht aussprach, war völlig situationsangemessen und hat der eiligen Stellungnahme „Kein Gast- oder Gnadenrecht: Asylrecht ist Menschenrecht“ des geschäftsführenden Parteivorstandes vom 12. Februar 2016 überhaupt nicht bedurft. – Eine Panikreaktion von Apparatschicks.
Und was erzählt uns Bodo Ramelow? „Wir müssen endlich die Ängste der Menschen ernst nehmen und uns mit ihnen auseinandersetzen, statt sie zu bekämpfen.“ Ein wahrlich kluger Mann, der eine paradoxe Feststellung trifft. Als hätte Sahra Wagenknecht das nicht hervorragend getan! – Er sollte sie unterstützen!
DIE LINKE als Partei für das Aussichtslose hat in der Vergangenheit zu viele Ereignisse exotisch begleitet. Ich erinnere an die verkommene Griechenlandunterwerfung 2015 durch Herrn Tsipras, Frau Merkel und Herrn Schäuble.
Das Grundproblem der Partei besteht doch nicht darin, die falschen Themen zu besetz-ten, sondern darin, relevante Themen falsch zu interpretieren und uns das überstülpen zu wollen:
Da werden z. B. Waffenlieferungen für die Kurden erwogen (Gysi-Sommerinterview 2014).
Im April 2014 wurde uns von linken Bundestagsmitgliedern gar weisgemacht, dass es bei dem Vorhaben der Bundesregierung, den bisherigen deutschen Beitrag zur Vernichtung syrischer Chemiewaffen um eine militärische Komponente zu erweitern, mitnichten darum ginge, „unseren Antimilitarismus aufzuweichen, sondern darum, unsere abrüstungs- und friedenspolitische Glaubwürdigkeit zu unterstreichen. Diese Glaubwürdigkeit … würde Schaden nehmen, wenn wir uns indifferent verhalten, von einem überhaupt nicht nachvollziehbaren Nein ganz zu schweigen“.
Ich betrachte diesen Beitrag von Bodo Ramelow als gezielte Agitation gegen Sahra Wagenknecht zur Herbeiführung eines Rot-Rot-Grünen Regierungsbündnisses in 2017.
Gott bewahre uns davor! – Dass Herr Ramelow bisher so lautlos regieren kann, macht ihn mir suspekt.
erfolg haben: schwierig. aber scheitern geht:
parteien haben die freie wahl, auszusuchen, woran sie scheitern wollen.
wer die lasten,die angela merkel willkommen hieß, sich aufbuckelt, ohne einen durchführbaren plan zu haben: nur zu.
wer glaubt,ein sozial-erträgliches europa-konzept zu haben, daß das un-eingehegte kapital walten läßt: nur zu.
wer fantastische friedens-und sozial-pläne hat, ohne realisierungs-chance, der stelle sich auf die barrikade, auch wenn diese nur eine verkehrs-insel ist!
Ich frage mich, bei welchen oppositionellen Themen Herr Gysi die letzten Jahren mit Reden gepunktet hat. Insgesamt ist es doch wohl eher so, dass der mitregiergeile Flügel der Partei nichts gebacken kriegt. Und entsprechend dafür gesorgt hat, dass bei »Die Linke« den meisten einfällt: »Kein Anschluss unter dieser Nummer«.
Bodo Ramelow ist ebenfalls ein prächtiges Beispiel. Wo genau ist denn nun die enervierte Sozialpolitik der von ihm angeführten Koalition in Thüringen? Hat der Freitag denn die Ruhmestaten nicht abgedruckt? Beim Thema NSU – dito. Da haben sich die neuen Machthaber zwischenzeitlich in die ganzgroße Koalition der Vertuscher und Abblocker mit eingereiht. Und Volksbanken, Sparkassen – die allseitig bekannten Freunde des kleinen Mannes? Da kann Ramelow mal froh sein, dass die GroKo in Berlin (also Merkel und Gabriel) zwischenzeitlich das Jedermann-Konto beschlossen hat – auf dass auch die genossenschaftlichen Banken nicht mehr, wie bisher, armen Schluckern das Konto verweigern, weil sie eben arme Schlucker sind.
Nichtsdestotrotz ist zwischen Ramelow und Gysi ein Unterschied auszumachen: Bei Ramelow fallen die Starallüren (noch) nicht so auf.
Gysi erpresst und sagt, dass dies aber keine Erpressung ist.
Böhmermann läßt grüßen.
Wie es Sahra dort noch aushält? Sie sollte zu Podemos auswandern!
Vielleicht hat Gysi auch einfach nur eine andere Sicht und große Bedenken,daß diese Partei so gar nichts mehr bei Wahlen mitzuentscheiden hat.Diskrepanzen hin unh her-nein,er ist kein Spalter.
Der Junkie, der die Droge Politik nicht missen mag und wieder eine prominente Rolle spielen möchte, ist ja nur die tragikomische Seite eines dramatischen Problems: die LINKE hat in wichtigen Fragen (Europa, Flüchtlinge) keine klaren Positionen und keine schlüssigen Konzepte. Sie hat auch kein Personal, das diesen Mangel mit Charisma kompensieren könnte. Sie hat nicht einmal als ostdeutsche Regionalpartei eine Zukunft.
Als PdL-Genosse (West) muss ich sagen, daß die Partei endlich wieder da angekommen ist, wo die Gründer sie schon immer haben wollten: eine DKP im Bundestag, deren Anhänger (incl. Potential) wie beim Original nach Hause geschickt wurden, weil Anhängerschaft letztlich nur stört.
Die Psychiatrie lässt grüßen
Gregor Gysi sollte sich mal fragen, was sein Dominanzstreben mit den anderen exponierten Personen der Partei anstellt. Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch jedenfalls bescheinigt er mit seiner frechen Vorstellung, die erste Stellungnahme zu Regierungserklärungen im Bundestag für sich zu einzufordern, dass sie ihren Job nicht anständig machen. Was er fordert, sind die Rechte eines Übervorsitzenden.
Gregor Gysis Zeit ist abgelaufen. – Er sollte den Nachwuchs fördern und die Kompetenz der anderen Mandatsträgerinnen und -träger anerkennen, statt ihnen zwischen die Beine zu grätschen. Alles hat seine Zeit!
Frau Wagenknecht kopflose Art zu bescheinigen deutet bei dem Moderator Füller geistige Windstille an.So einen Moderator hätte ich als früherer Betriebsratsvorsitzender nicht akzeptiert.Das ist Bildzeitungstiel.Offensichtlich geht es Herrn Füller darum Vorteile für sich zu erreichen in dem er Frau Wagenknecht diskreditiert und Gysi und Ramelow in den Arsch kriecht.Dann wird mir natürlich deutlich,dass man unter solchen Bedingungen nicht mehr klar denken kann.
ich mag Gysi nicht.
In meinen Augen ist das ein Wendehals, immer auf den lautesten Applaus erpicht. Ein Mann der für nichts steht, für keine inhaltliche Überzeugung.
Aber er hat auch Qualitäten, natürlich ist er ein guter Redner und das er für nicht steht und seine Ecken und Kanten (so er jemals welche hatte) gut abgeschliffen sind, ist er beliebt. Besonders bei irgendwie Linken, die sich eher nicht für Politik interessieren und daher mit (vielleicht sogar komplizierten)Inhalten nicht zu erreichen sind. Das meine ich durchaus positiv: Gysi bringt (oder besser: brachte) Stimmen für eine Partei, die es in der guten alten Bundesrepublik schwer hat.
Aber erstens ist Gysis Zeit abgelaufen und zweitens steht die Linke durch die AFD vor solch einer existenziellen Bedrohung, dass es einen kompletten Neustart bedarf. Es ist ja bezeichnend, dass ein Ramelow Pertei für Gysi ergreift. Ramelow ein blasser Funktionär, der die Linke in die Mitte führen will. VdL sprach in guter alter DDR-Manier davon, dass doch im März 80% die neue Einheitspartei CDUSPDGrüne gewählt hätten und dies ein großer Erfolg sei. Ramelow steht dafür, dass 2017 eine vdL von CDUSPDGrüneLinke sprechen wird.
Dieser Brief ist natürlich unterste Schublade. Zum einen der Inhalt, zum anderen das Gysi oder dessen Umfeld den Brief an Springer durchgestochen hat. Was will/hat Gysi den zu Europa (oder irgendeinen anderen Thema) zu sagen? Hier geht es nur um die Eitelkeit eines alten Mannes, der ohne das Scheinwerferlicht nicht kann. das er damit der Partei schadet, ist ihm egal.
Anderseits, kann man einer Partei, in der graue angepasste Appartatschicks wie Ramelow, NATO affine Think Tank'ler wie Bartsch oder es ist Krise, da schreib ich erstmal ein Buch Kipping - und fast hätte ich es vergessen: der 3% BW-Mann, dessen Namen ich vergessen habe und von dem viele gar nicht wissen dass es ihn gibt- die Richtung vorgeben, überhaupt noch schaden?
bei gysi muss ich immer an die Berliner Linkspartei denken:
Seit 20 jahren die selben Gesicher, keine Ideen, keine Visionen, keine Projekte... nur Anbiederung an die SPD (als der bessere Juniorpartner), Regierungsbeteidigung und nett dotierte Pöstchen für die Appartschicks.
Ich bin mal auf die herbstwahlen gespannt und könnte mir vorstellen, dass die ostdeutsche Linke wiedermal von der AFD weggefegt wird. Das erinnert mich an Polen, nachdem dort die Linke- als kommunistisches Restgebilde- implodiert und soziale Gerechtigkeit heutzutage bei der rechtskonservativen PiS verortet wird.
Sarah Wagenknecht kommt mir inzwischen wie eine Don(a) Quichote vor
daß diese Partei so gar nichts mehr bei Wahlen mitzuentscheiden hat
Weil er vor lauter Eitelkeit und Machtwillen seine Basis schon lange auch nur als Stimmvieh gesehen hat, welches sich von seinem eitlen Charme ewig beeindrucken läßt, weil dieser "links" gefärbt ist.?
Weil er linke Ideen heimatlos gemacht hat, die sich nur im intellektuellen Schlagabtausch um Machtpunkte dreht und nicht mit der Realität der Menschen kompatibel ist, die vor allem Vertrauen in ihre "Heimat des sozialen Alltags" brauchen und ALLE Macht-Kampf-Eliten letztendlich nur zu ihrer eigenen Entmündigung erleben?
Ja, es ist ein prinzipieller Unterschied! WIE!!! und OB! man an die Macht kommt - oder ob man in der Opposition Vertrauen schafft und Aufklärung leistet.
haben Sie außer Ihren ad personam-Absonderungen auch etwas zum Problem der Partei DIE LINKE zu sagen.
Wenn nicht, sollten Sie sich einmal das hier antun, damit das mit Ihrem "Stiel" wieder funktioniert, da können Sie die BLÖD gerne beiseite legen.
Dona Quichote klingt nicht schlecht. Obwohl »La Pasonaria« ebenfalls eine Option wäre ;-).
Iban, wie war das gleich nochmal mit der Netiquette? Ich komm da gerade nicht drauf....
Ich meine mich zu erinnern, dass auch du des öffteren mal den Blogger Mopperkopp scharf angegangen bist
Die Linke braucht keine bürokratischen Verwalter einer sogenannten "linken Politik", wie Sie es gut mit Namen belegt haben. Eigentlich sehe ich nur eine Trennung und einen Neuanfang unter Wagenknecht, die anderen können sich auf die etablierten Parteien aufteilen oder mit ihnen koalieren.
Doch es ist sehr spät - kein guter Zeitpunkt - aber vielleicht gibt es den auch nie, und ich rede nur über Dinge, die mich nicht betreffen, wenn ich mir Podemos als linkes Vorbild vorstelle, die schon vor einiger Zeit nicht gepennt haben.
der Zeitpunkt einer erfolgsversprechenden Trennung ist meines erachtens vorbei. Eine geteilte Linke würde noch schneller von der AFD verspeißt werden.
Ich sehe nur die Möglichkeit eines über die nächsten Jahre andauernden langsamen dahinvegetierens, mit spätestens in 5 Jahren bundesweit unter 5%. Oder einen radikalen Kurswechsel mit Wagenknecht.
Beim zweiten Szenario würde die neue Linke medial (vermutlich auch vom Freitag) mächtig was auf den Deckel bekommen, würde sich aber wieder und dauerhaft erhohlen.
Leider ist es so, dass die inovativeren Aktionen und Vertriebswege heute bei den Rechten zu finden sind. Die deutsche Linke wirkt wie aus der Steinzeit.
Lernen Sie erst einmal den Unterschied zwischen einer Kritik an der Person selbst (wie hier demonstriert in diskreditierender Absicht), und der Kritik an Inhalten von geäußerten Meinungen/Haltungen.
Danach können Sie mich gerne wieder etwas fragen.
bei einer Aufspaltung in einen Wagenknecht-Flügel und einen Verwalter-Flügel, wäre es interessant zu sehen wer wieviele Stimmen bekommt.
Auch wenn das Ergebnis verzehrt sein würde. Denn schließlich wären in der medialen Darstellung die alten SED-Kader die Guten.
Anderseits traue ich der Wagenknecht eher zu, sich beim Informationsvertrieb von den alten Kanälen zu verabschieden.
Ich gebe die "Schuld" am Zerfall der linken Partei nicht Gysi, sondern Lafontaine.
Er hat nicht nur leichtfertig die (westliche) WASG in den Ruin geführt, sondern nun auch langfristig DIE LINKE.
Was damals als Geniestreich fehlinterpretiert wurde, nämlich das Zusammenführen von "irgendwie" linken Parteien zu einer großen Gesamtpartei, stellt sich schon seit einigen Jahren als Produktion immer neuer Sargnägel für diesen Zusammenschluss heraus.
Es fällt jetzt auseinander, was nicht zusammen passt.
Es kann natürlich sein, dass das eigene Überleben dem cleveren Lafontaine wichtiger war, als die Risiken für dieses Bündnis, denn es darf schon bezweifelt werden, dass es die WASG heute noch gäbe.
Sicher erscheint mir allerdings, dass die PDS (wäre sie solo geblieben) heute wesentlich besser dastünde, als DIE LINKE jetzt.
Masse ist eben nicht immer Klasse.
Hätte man den "Rückbau" vor ein paar Jahren betrieben, sähe es sicher anders aus, jetzt scheint mir der richtige Zeitpunkt verpasst, das Siechtum geht weiter.
So ist das, wenn ein Egomane nicht loslassen kann. Es ist immer der Horror für NachfolgerInnen, wenn der Vorgänger sich für unersetzbar hält.
Aber: Die Friedhöfe der Welt sind voll mit Leuten, die sich für unersetzlich gehalten haben ;-)
Ach Mensch, Iban. Wieso sprichst du den so von oben herab? Bist du denn so verletzt? Ich glaube nicht dass du das nötig hast.
ich sagte doch schon, trollen Sie sich.
wer so (humorlos) schreibt, ist scheinbar wirklich verletzt.
nun denn, adieu
Ach Iban,ich würde es ihnen auch ins Gesicht sagen.Ich muss die Blöd nicht beiseite legen,ich lese keine.Messen Sie mal ihren Blutdruck,ich habe den Verdacht,dass der sehr hoch ist.Ansonsten sollten Sie mal Goethe lesen,der sagte in Götz von Berlichingen.....
Sie scheinen da irgendetwas zu verwechseln:
der Freitag hat ein großes F und FaceBook ein kleines.
Wir sind hier beim großen, alles klar?
Jetzt suchen Sie mal Ihren Humor.
"ist Gysis Zeit abgelaufen".
Jawoll, Standartenführer!
Unpolitische Komentare werden uns noch weiter da halten, wo wir jetzt sind, weil sie keine Alternative aufzeigen.
Für mich hat Gregor Gysi stets auf den Punkt gebracht, und das in wenigen Worten, wofür andere mehrere Wochenendseminare brauchten.
Er sprach aus, was viele dachten.
Was ist so schlimm an einem rhetorischen Talent?
Die Inhalte haben doch gestimmt.
Er ist immer noch das Salz in der Suppe.
Die natürlich so allmählich besser werden könnte. Also, Vorschläge bitte. Politische Visionen, und nicht nur Personalien.
Leider ist es so, dass die inovativeren Aktionen und Vertriebswege heute bei den Rechten zu finden sind. Die deutsche Linke wirkt wie aus der Steinzeit.
Ganz genau das ist das Dilemma! Dabei gab es Beispiele und Alternativen der Steinzeit zu entkommen.
https://www.youtube.com/watch?v=eb5E2_N1dWE
Doch die Linke hat die Hartz4-Gegner allein gelassen, auf ihren "Spaziergängen" - das haben die Rechten und die AfD erkannt. Das ist natürlich total peinlich, wenn das eigene Versagen eine Lücke darstellt, die vom "Feind" erfolgreich geschlossen wird. Die Linke hat die immer größer werdenen Lücken gar nicht sehen wollen (behaupte ich mal), sondern haben sich gefreut gegen einem "mächtigen" Parteigegner in einer Talkshow ein paar Punkte zu holen - das war ihr Spielfeld und nicht das reale Leben der Menschen, welches so offensichtlich mit Existenzängsten zu tun hatte (schon ohne Flüchtlinge - einfach durch Arbeitslosigkeit und Mietwucher) - wo die Rechten ansetzen konnten und "Jugendkultur" und Altenbetreuung als vertrauensbildende Basisarbeit ohne vordergründige Ideologie sehr klug nutzten und sie durch die Hintertür hereinbrachten. Und genauso geht das, liebe Linke und NICHT andersherum - auch wenn es euch nicht gefällt, Psychologie läßt sich nicht austricksen oder mit "politischer korr." als Eintrittskarte predigen, wo die Zeit der Ideologien doch eh schon nur noch als Attitüde der (Doppel)Moral rumgeistert und auf ein "richtig gutes" Leben im "Jenseits" vertröstet.
Denn schließlich wären in der medialen Darstellung die alten SED-Kader die Guten.
Ja, das ist ja das Lustige bzw. Erhellende , was z. B. Herr Gysi irgendwie vergessen zu haben scheint. Die endlosen Jahre der Diskriminierung seiner Person und der gesamten Linken, wo er echt gute Arbeit geleistet hat für das Überleben der Partei. Jetzt verhält er sich genauso, wie seine "Verfolger und Basher" damals.
Genau! HEUTE wird ER gefeiert von seinen damaligen Unterdrückern und er läßt es geschehen. S.W. ist die Zukunft, die die Gegenwart analysiert. Wieviel Kraft sie dafür hat und wieviele Unterstützer, wird wohl erst die Zeit zeigen, mit massiven Gegenwind und heftigen Angriffen hat sie ja heute schon zu tun, doch dies wird sich enorm potenzieren und alles, was auch nur möglich ist, wird ihr angehangen werden, vor allem von den super-sauberen Schubladen-Sortieren.
(Ähnlich wie bei Hannah Arendt nach ihrer Erkenntnis über die "Banalität des Bösen")
Ich kann Ihnen folgen.Loslassen will gelernt sein.Nachwuchsförderung-das beinhaltet aber auch Kritik-konstruktive versteht sich.Ich hatte auch gedacht,daß er mit seiner Interviewreihe voll ausgelastet wäre.Ist ja wohl nicht so.
Es geht hier nicht um Gysis Qualitäten, sondern um dessen Persönlichkeitsinventar
Niemand will Herrn Gysi doch den Respekt verweigern. Seine Leistungen sind doch nicht bestritten worden. Aber alles hat eben seine Zeit! – Er ist gerade selbst dabei, sich zu demontieren. Für mich hat sein Selbstdarstellungsdrang etwas Pathologisches, das ihm gerade mal wieder einen Streich spielt.
Ich habe vor einigen Monaten ein WDR2-Interview mit Gregor Gysi anlässlich seines Ausscheidens als Fraktionsvorsitzender gehört. Dabei warnte er selbst vor jene Politiker, die das Gespür für den richtigen Augenblick verloren haben, sich zurückzuziehen. Es sei, wie er meinte, der Selbstdarstellungsdrang, der ihnen den Blick verstellt.
Man darf doch nicht vergessen, er tut anderen mit seinem Auftreten doch auch etwas an. Ich zähle das durchaus zu jenen Grabenkämpfen, die Gregor Gysi selbst mal mit Hass qualifizierte.
Sahra Wagenknecht hat niemals eine Chance, weil das Gysi-Ego das nämlich nicht zulässt.
Sie tun ja so, als sei Sahra Wagenknecht die einzige "richtige" Linke, die erst vor ein paar Tagen eingetreten wäre.
Sie ist ganz im Gegenteil praktisch von Anfang an dabei, und hatte ab den frühen 1990er Jahren maßgebliche Funktionen in verschiedenen Vorstandsgremien der PDS inne.
Und sie ist nicht allein!
Wo also sehen Sie ihre Wirksamkeit bein dem beschriebenen Versagen der LINKEN das nach Ihren Auflistungen mehrheitlich in der neueren Vergangenheit liegt?
War sie da ständig in Urlaub, hatte sie keine Lust, war ihr das egal?
Oder sind Sie der Meinung, ie könne sich nicht durchsetzen und man müsse erst einmal alle aus der Partei ausschließen, die ihren politischen Ansichten nicht folgen wollen?
Das kann doch nicht ernshaft gemeint sein. Ob sich eine politische Richtung durchsetzt, wird sogar in DER LINKEN demokratisch entschieden, und wenn das nicht gelingt, dann ist es eben so.
Wenn sich eine so starke Frau wie Sahra, die es rhetorisch mit jedem aufnehmen kann, nicht durchzusetzen vermag, dann fehlen ihr die überzeugenden Argumente. Punkt.
Thats all.
Ich habe seine Lesung besucht und habe einen selbstkritischen Gysi erlebt.Er meinte sinngemäß,daß kleine Männer ebend nur mit einer großen Klappe beeindrucken können und natürlich mit Geist,Witz und Denke.So ungefähr war das.Gut,daran sollte er sich halten.Warum kommt mir aber der Gedanke,daß S.Wagenknecht etwas fremdgesteuert(Ehemann?) wirkt,O.L.ist doch auch nicht von ohne,was die Macht betrifft.Falls jetzt alle Beteiligten beschliessen,daß das Herz links schlägt,dann müssen sie auch dafür was machen.Wird wohl nichts werden,Linke zerlegen sich auch immer nur.Und was Ramelow betrifft,da hoffe ich,daß er mit fortschrittlichen Kirchenvertretern hier mal was stemmt.
Falls wieder die bescheuerten öffentlichen Machtkämpfe stattfinden,dann schaltet in der Linken mal wieder Einer auf Normalfunktion?Teile und herrsche-wie immer nichts Neues.
Da bin ich wieder bei der Befreiungstheologie.Gewerkschaften-da habe ich wenig Hoffnung.
Mir ist es auch sch...,wer mit wem nicht kann,Einer oder Eine sollte die Idee immer wieder reaktivieren,daß sie sich nicht selbst zerlegen.
Ich sollte mich eigentlich zurückhalten;)
Ich finde die Parteien-Politik eh total gestern, albern, machtzentriert, Plauder+Selbstdarstellungstheater und stehe auf politische Bewegungen, wie Podemos - doch selbst die müssen ja mit der Realität klar kommen, in der es Parteien (noch) gibt^^
In meinem Wünschen und Gedanken spielen eher selbstbewußte und eigenverantwortliche Menschen eine Rolle, die vom kleinen (Verweigerung des Schlüsseldienstes bei Wohnungsräumungen z. B.) zum vernetzten Großen kommen und sich durch ihre Taten und Haltungen kennen+schätzen lernen.
Vergessen sollte Mensch nicht,daß auch Frauen einen gewissen Machthunger haben und sich nicht einer Idee unterordnen können oder wollen.Da hier in diesem Land keine SPD mit einer Partei Die Linke auf Bundesebene solange nichts zu tun haben will,braucht es noch längere Zeit,bis die SPD so runter ist,daß dann mal über gleiche Ziele nachgedacht wird und man zusammen geht.Wird wohl nicht passieren,weil die SPD-Ansätze das nicht hergeben,sie haben ihre Ideale verraten und jetzt nur Angst,daß ihnen ihre Privilegien abhanden kommen.So what!
Ich mußte mal ein bißchen Wut ablassen.Ich war nie in einer Partei,das Machtgefüge ist mir zu anstrengend und es macht krank!Podemos-gehört aber habe kein Faktenwissen.,,...In meinen Wünschen und Gedanken...''-ja es tut gut zu sagen,das war es jetzt und da mache ich nicht mehr mit,zwangsläufig wechselt da manchmal sogar das Umfeld,weil sie es nicht verstehen können?wollen?
Ich bin m ir aber ganz sicher,daß jeder Mensch Arbeit braucht wegen Selbstwertgefühl....Sobald aber das Arbeitsklima so grottig ist,weil ja da auch dieses ewige Machtgerangel stattfindet,sollten schon einge Weichen neue Arbeit etc. gestellt sein
Es gibt auch Spanier, die im Freitag schreiben:-)
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/populismus-als-emanzipation#1458031625181408
Als Mitglied der Partei DIE LINKE bin ich zutiefst betroffen,dass es im jetzigen Zustand dieser Partei keine zukunftsweisenden Werte gibt.Zu sehr haben sich die Parteiflügel WASG und PDS entfernt.Gysi ist zum Selbstdarsteller mutiert und will auf Biegen und Brechen - so hat er es mir geschrieben - mitregieren. Mit den Spezialdemokraten und in ferner Zukunft vielleicht mit der CDU!Lafontaine,der die Spezialdemokraten in und auswendig kennt, hat vor einem Bündnis mit diesen Spitze gewarnt.Hartz IV, Agenda 2010 usw. sind keine Grundlage dafür.Und diese SPD ist auch jetzt ob der letzten Umfrageergebnisse noch nicht bereit,von dieser /ihrer Politik Abstand zu nehmen.So lange solche Politiker wie Gysi, Bartsch,Kipping und Co.das nur noch Kleinreden oder negieren,gibt es keine Opposition.Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben in ihren Reden im BT gezeigt,dass man mit fundiertem Wissen-und das wird keiner den beiden absprechen wollen-richtige Oppositinspolitik betreiben kann.
Danke-habe lächelnd die Feststellung der Evolution registriert.Ich denke,diese Ansicht gelingt nur,wenn Mensch bescheiden nicht gleich oder sofort alles stürzen will,weil es ja auch nicht geht-Machtstrukturen....Oder war das mit der Evolution so gemeint,daß Mensch ganz schnell einen ungewollten sozialen Abstieg hinlegt(gezwungenermaßen natürlich)und dann die Evolution und der Erkenntnisgewinn natürlich vorher einsetzt?Ja so lassen sich auch Bewegungen schaffen und dann wehrhafte Bewegungen.Wo kann ich hier in diesem Land so was sehen?Eher wohl noch nicht,da erlauben die Strukturen noch ein Auskommen?Die AfD hat sich emporgeschossen mit einer Strategie und noch immer fangen die nicht an,sich zu zerlegen-leider.
Wenn einer fragt, ob man ihn noch gebrauchen kann, ist das schon narzistisch?
Die Frage lautet nicht, wer eine Chance bekommt, Frau Wagenknecht leidet ja auch nicht unter Schüchternheit, sondern, wie kriegen wir den Kapitalismus gebändigt.
Personalien und auch Politikansätze, werden demokratisch entschieden.
Herr Füller schmeisst einen Brocken Fleisch in den Ring, schon kommen die Schnapper.
So könnte auch der Verfassungsschutz vorgehen, streitet euch um Personen, dann fallt ihr für die Politik schon mal aus.
Wäre es also klug, auf diesen Herrn Füller einzugehen?
Ja, etwas Bescheidenheit !!! Heißt ja auch, dass Mensch konzentriert und aufwendig + verantwortungsvoll SELBST seine Sachen erledigt und nicht nur schnelle Anerkennung sucht.
Ja, die AfD mit ihrer gefährlich-primitiven Feinbildrhetorik wird sich nicht so schnell selbst zerlegen - eher im Gegenteil. Sie setzt einen Stau frei - als Antwort auf den Druck und die Spaltung der Gesellschaft - jetzt will sie neu sortieren und denkt ganz primitiv nur an sich: Jedoch war die Politik der letzten Jahre auch PRIMITIV und einseitig - nur für das Geld und die Macht. Jedenfalls viel Psychologie im Spiel - jedoch destruktiv auf BEIDEN Seiten.
Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben in ihren Reden im BT gezeigt,dass man mit fundiertem Wissen-und das wird keiner den beiden absprechen wollen-richtige Oppositinspolitik betreiben kann.
Ja, danke!
Doch solange Machtstreben höher bewertet wird als Verstand - kommt man mit "Demokratie" da auch nicht weiter;)
Das mit der Bescheidenheit klappt nicht immer,weil die Gummiwände so effektiv sind.Ich habe mal von einer Verwandten den Satz gesagt bekommen,daß die Politik eine H...(sorry,eigentlich ist das eine Beleidigung der Frauen und der Vergleich hinkt?,ich sag's trotzdem)ist und jeder kann sie kaufen?Ist das so?Die Lobbyisten sind eine effektive aber verkommene Bande.Die kann keiner mehr an die Kette legen aber mit ihren eigenen Waffen schlagen und genau so winkelzugmäßig das Einflussspiel mitmachen.Manchmal komme ich mir vor wie in einer Bananenrepublik,das ist ein Ausdruck aus einer anderen Zeit.Mit der Bescheidenheit ist es so,daß sie die Strategie ermöglicht mit wohlüberlegten Schritten dem Ziel näher zu kommen.Nur ich erkenne keine bei den Linken-jedenfalls erschließt sich mir keine.Wahrscheinlich weil ich kein Schach spiele oder immer lange für einen Zug brauche....
Guten Tag Grundgütiger! Ihre Argumentation-der Personenstreit...-das ist für mich ein wichtiges Argument-dann muß aber den Zweibeinern das Argument auch in Fleisch und Blut übergehen von der Partei Die Linke-immer wieder die gleiche Sch...,L.Bisky fehlt sehr,den mochte ich wegen seiner Art...,ich sehe da keinen,der
klug,uneitel und besonnen agiert.Ich sehe nur,daß sie sich gegenseitig das Wasser abgraben.
Andrej Hunko fällt mir da ein - er sitzt im EU-Parlament und hat wohl auch deshalb mehr Distanz und sieht auch die Demos der Franzosen, die Aktionen in Spanien - also ähnlich wie S.W. die wirklich internationale Linke jenseits der Partei-Bürokratie
Deutschland ist nicht der Nabel der Welt - der Linken schon mal gar nicht.
Ja aber ich lebe nun mal hier-Emigration ist nicht.
Die Linke in Deutschland-habe nicht gelesen,gehört oder vernommen,daß sie sich bei anderen linken Parteien informiert oder an mir ist da nur was vorbeigegangen...?
Danke für diese Information und habe mich informiert.Die Geschichte mit dem Krawattenzwang fand ich lustig,ich habe nicht gedacht,daß es so was noch gibt-immer schön die Etikette einhalten,ist ja so was von....
Naja, einige Mitglieder treffen sich wohl auf internationaler Ebene - doch auch da wird es dann Streit geben - und ihre Wähler sitzen ja hier.
Dann will ich mich mal in Geduld üben,wäre doch auch schön,wenn Frankreich oder Spanien der Linken in Deutschland vormachen wie es geht.Nur lernen müssen sie auch wollen....
Ich muss ehrlich sagen, dass Gysi in den letzten Jahren eher der Grund war, mich zu fragen, ob die Linke noch wählbar ist. Er ist unterhaltsam, das schon. Aber politische Konzepte habe ich eher bei Frau Wagenknecht gesehen. Dass die jetzt so vehement (und dümmlich) kritisiert wird, zeigt tatsächlich etwas über die LINKE. Sie sind eben auch bloß der Pfleger am Krankenbett des Kapitalismus (der Arzt will immer noch die SPD sein).
Sahra Wagenknecht ist zwar als Autorin und besonders auch als Talkgast noch sehr gefragt und erfolgreich.
Als Partei-Politikerin hat sie aus meiner Sicht genau wie Lafontaine zunehmend schwindende Bedeutung.
Man könnte sie mit Varoufakis vergleichen, dessen Politiker-Karriere sowie Lebensführung und öffentliche Präsenz direkte Parallelen aufweist.
Sahra Wagenknecht hat inzwischen erhebliche Probleme damit, ihre Haltung (und auch das iher Partei) zu Syriza und Putin auch nur annähernd glaubwürdig darzustellen.
Meist ist betretenes Schweigen angesagt. So wird das nichts mit der Glaubwürdigkeit der DIE LINKE..
Sollte eine(r) von den "klugen Linksexperten" - wenn ich recht sehe, dann war darunter ein Mitglied der LINKN - noch einmal hier reinschauen, dann empfehle ich dies Interview mit SW anzusehen: : http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/1095445
Im Dialog: Michael Hirz mit Sahra Wagenknecht
Im Dialog - Fr. 15.04.16, 22.30 - 23.00 & Sa. 16.04.16, 00.00 - 00.30 Uhr & So. 17.04.16, 11.30 - 12.00 Uhr
phoenix - Im Dialog: Michael Hirz mit Sahra Wagenknecht
Ich habe es getan und dem Hinweisgeber geantwortet:
Danke für den Hinweis - es lohnt sich, das Gespräch nicht nur inhaltlich zu verfolgen, sondern auch unter dem Gesichtspunkt, wie S.W. reagiert, wenn sie durch den Fragesteller auf das Nebengleis des innerparteilichen Hick-Hack gelockt werden soll. Das macht sie einmalig souverän und das ist ihre große Stärke.
Und – auch das ist ihre Stärke - dass sie „bei der Sache“ bleibt, weil sie davon mehr versteht als andere (nicht nur manche in der eigenen Partei, sondern auch in den zwei Parteien, die ja nur als Koalitionspartner in Frage kommen könnten).
Dass sowohl in der eigenen Partei als vor allem auch in den übrigen die „Machos“ dabei Bauchschmerzen bekommen entspricht dem gesellschaftlichen Rollback zur kaschiert paternalistischen Gesellschaft. Dabei ist „Mutti“ ja nur Verschleierung für eine angebliche Gleichberechtigung.
Sehr richtig! http://www.stoerfall-zukunft.de/?p=1317
Ich hab's auch getan, - mit dem üblichen Ergebnis:
Eine Archivarin - so frühvertantet wie DURCHGÄNGIG retro-affin/nostalgisch, - vergl. auch ihren Eintritt in die SED gegen ENDE der 80ger, ihr Lektüre-Programm bis dahin usw. -, uralter Theoreme will uns Ludwig (nicht Heinz!) Erhard & Co. als neueste Trouvaillen unterjubeln und hat sonst nix Konkretes zu sagen (WO liegt eine WIE bestimmte Obergrenze usw.).
Daß sie nie u. nimmer z. B. Beiträge zur WiPo-BAG liefert (die sich die "Diskussion" sofort verbittet, sobald zu dieser "aufgerufen" wird, aber die Absender/Inhalte nicht das Wohlgefallen von Krämer, Troost, Dellheim u. Co. finden, bzw. von diesen selbst oder aus der FAZ stammen, wie beim Bude-Artikel, der mit eigenen, wenn auch verräterischen Worten, HEUTE bloß das verzerrt wiedergibt, was ich und andere ja seit 2007 zur Einschätzung gegeben hatten), ist das nicht gerade vor dem Hintergrund angeblich überragender Ökonomie-Kompetenz der guten nicht doch sehr merkwürdig?
Nein, es lohnt sich NICHT das Gespräch zu hören/sehen, weder unter inhaltlichen noch innerparteilich-taktischen Gesichtspunkten, - ihr Parieren in den letzteren war sicher nicht schlecht, haben aber andere auch schon hingekriegt und ist alles andere als "einmalig souverän": Man darf sich halt nicht stets die schlechtesten Beispiele zum Vergleich aussuchen, wenn man politisch reüssieren will: " dass sie „bei der Sache“ bleibt, weil sie davon mehr versteht als andere ..." ist genau dann nicht schwer, wenn man allen, die ihre Theoreme, Argumente, Strategien in nullkomanix säuberlich zerlegen und ad absurdum führen, schlicht ausweicht.
Wer ca. 120.000 Beiträge, darunter von 2007 bis zum durchgeputschten, vom "Diskurs" bis zur Abstimmung durchgefakeden "neuen", alten Grundsatz-Progr. auch von Leuten mit deutlich mehr Expertise als in den "gewissen K/G/reisen" (G. Gysi) je vorhanden war, löschen (zu)lässt, der/die ist genau jener SED-Politik verhaftet, für die sich in Wesseland maximal 0,3% der Wähler begeistern können, - der Rest zu 2,9% usw. sind jeweils aktuell diejenigen, die die schlechten Erfahrungen mit der neuen "Dokor-Kappes-Partei" im PdL-Gewand noch vor sich haben.
Wohin solche Festlegungen wie diese führen:
" ... auch in den zwei Parteien, die ja nur als Koalitionspartner in Frage kommen könnten"
zeigt ja der "Erfolg" dieser Strategie seit 2007 (Gründung unter Vorspiegelung nicht vorhandener Absichten, siehe Präambel u. v. a. m.) .
Mein und anderer Leute Ansatz war dagegen ja, daß
1. dieSPD früher oder später auf ihren "wahren Kern" von ca. 12,5 % Wählerzustimmung fallen würde, für den die sozialdemokratische Leistungsideologie von der überstarken Erwerbskraft Einzelner, der alles weitere nach- u. unterzuordnen wäre, noch zutreffen könnte, und von daher
2. die SPD kein perspektivischer HAUPT-Partner sein kann, weil zu unsicher, prekär usw. gestellt und derart in der Defensive, daß diese Partei füher o. später zur Beute aller möglichen Cliquen, Clans, "Strukturen" etc. werden würde, weit über die bisherige corporatistisch-zünftige Erbschaft wie Montan/Energie, Gewerkschaften usw. hinaus, wobei ja die innere Zerrüttung der SPD schon zu Zeiten (2007 ff) dieser "Diskussion" an vielen Beispielen sich zeigte, - auch an einem Dortmunder OB, der sich u. seine Geliebte per "Auszahlungsschein" aus dem SOZIALbudget der Stadt bediente, die unter dieser SPD-Regie schlicht verkam und klare Elendszüge als Zeichen von Wurschtigkeit der, und Vernachlässigung durch die, lokale/n SPD-Polit-Kaste annahm.
Auch die VW-Beriebsrats-Affäre, - auch mit dem 5000 mal 5000-Programm -, warf ein Licht auf den Zustand der Träger-Schichten sozialdemokratischer Politik.
3. Daß daher der PdL die Aufgabe zukäme, sich nicht als "Junior-Partner" der SPD u. der Grünen zu fokussieren, sondern als die notwendige, SOZIALE HAUPT-Alternative zum CDU-FDP-Komplex, was selbstverständlich die Möglichkeit eines Eintritts in eine Koalition mit diesem überhaupt nicht ausschließen kann/darf, - erst recht nicht in Anbetracht der kommenden Fragmentierung des politischen Sektors mit inhaltlichen Bäumchen-Wechsle-Dich-Verhältnissen, die weit über das Zusammengehen gescheiterter KBWler u. ä. mit den "wertkonservativen" Kreisen aus dem Feld-, Wald- u. Wiesen-Milieu der Ökos als "Grüne" (Gründung wesentlich auch durch KBW-Mittel) hinausreichen werden, - was wir ja heute sehen.
Und
4. weil nur führen kann, wer Avantgarden/Pioniere/Pfad-Finder an den äußersten Rändern der je denkbaren technischen u. sozial-wirtschaftlichen Entwicklung unterhält, sich davon instruieren läßt und so die Polit-Konkurrenz vor sich hertreibt, indem der Gesellschaft Perspektiven aufgezeigt werden, - oder zumindest indem im Sinne eines "ick-bün-allhier" das je Kommende auch schon besetzt/verarbeitet ist, und weil das sowieso Kommende auch evoziert werden muß, um den Altfeldern ihre Bedeutung fürs Wahlvolk zu nehmen, wäre es auch darum gegangen, die SPD mit dem schier unendlichen Vorrat an tödlichen Pfeilen im Köcher so früh wie möglich auf die 12,5%-Marke herunterzuschießen, statt sich mit dem oberfächlichen Gestichel zu bescheiden, das Gysi, OLaf und die weiteren ursprünglichen SPD-Gewächse der WASG dann durchzogen. Auch zum Problem des Vater-/Muttermordes für diese Gruppe inkl. dort persistierender Irrtümer typisch sd'er Genese hatte ich ja mehrfach geschrieben - danke für's Löschen von lafontaines-linke.de an TOS, Hübi und OLaf.
"Dass sowohl in der eigenen Partei als vor allem auch in den übrigen die „Machos“ dabei Bauchschmerzen bekommen entspricht dem gesellschaftlichen Rollback zur kaschiert paternalistischen Gesellschaft."
Nun, die Bauchschmerzen machen sicher keine überragenden Fähigkeiten S.W.'s & Co., sondern die entgangenen und künftig absichtsvoll wohl noch zu verplempernden Chancen für eine Politik, die ein Mitte-Unten-Bündnis ermöglicht, statt die sozialen Fragmentierungen innerhalb dieser Gruppen mit falschen Uralt-Theoremen vom geklauten Mehrwert, Klassensolidarität gegenüber den "Kapitalisten" etc. vom Tisch zu wischen.
Hanebüchen, hier "Paternalismus" zu verorten, wo sich Tantchen ganz kommod von der Sugar-Daddy-Plattform aus betätigt, um dem "kapitalistischen Wirtschaftsfeudalismus" mal den Besen zu zeigen.
BTW: schon mal aufgefallen, daß seit Sommer/Früherbst, dem Beginn der ausdrücklichen Populismus-Ausrichtung, jedweder Beitrag der "Linken"-Berlin-Clique ein oder mehrere Abwehr- oder zumindest Austiegsklauseln zu den naheliegenden "Wie"-Fragen (im Anschluß an die Allgemeinforderungen) enthält?
Zum von Troost in der WiPo lancierten Bude-Artikel siehe hier:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/soziale-ungleichheit-in-deutschland-trotz-starker-wirtschaft-14169768.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
Auf den noch zurückzukommen ist, ebenso wie auf die Analyse (der Rest ist Schrott) in http://www.neues-deutschland.de/artikel/1008846.macht-und-ohnmacht-des-transnationalen-proletariats.html
"Weder eine alles überwölbende internationale Gemeinschaft noch die einzelnen Nationalstaaten regieren die Welt, sondern eine fragmentierte Landschaft aus Staatsapparaten, inter- und supranationalen Politikregimen, imperialen Interessen und systemischen Eigenlogiken.
Ein Blick auf die Konfliktkonstellationen der letzten Monate genügt: Die EU, die Vereinten Nationen, das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, die sicherheits- und sozialpolitischen Apparate der Nationalstaaten bis hin zum Islamischen Staat sind beteiligt. Wer hier über welche Macht verfügt und welche Schutz- und Exklusionspraktiken greifen, ist umkämpft. Ein neues Mittelalter beginnt, das durch überlappende Kompetenzen und Ordnungskämpfe langer Dauer geprägt sein wird. Selbst in den westlichen Demokratien kehren Gewalt und die Gefahr einer autoritären Transformation zurück."
Sich angesichts dieser Analyse der völligen Fragmentierung auf die Suche nach EINEM historischen "Subjekt" a la Proletariat selig zu machen, - das kann nur ein "Doktor Kappes".