Kinder, Kinder

Bildung Die Flüchtlingspolitik droht, auf halbem Weg steckenzubleiben. Das zeigt sich vor allem bei den Schulen, auf die immense Aufgaben zukommen. Und die kaum Hilfe kriegen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2016
Wie mit kurzsichtiger Flüchtlingspolitik die Zukunft verspielt wird
Wie mit kurzsichtiger Flüchtlingspolitik die Zukunft verspielt wird

Montage: der Freitag; Material: Fotolia, AFP/Getty Images

Die Deutschstunde beginnt mit sphärischer Musik und einer Kopfmassage. Was esoterisch klingt, hat eine verblüffende Wirkung. Deutschlehrerin Ursula Huber beginnt ihren Schultag oft mit dem Einsatz einer kleinen Metallspinne, deren Füße in Kunststoffnoppen enden. So massiert sie den Kopf von Nour, Samir, Goran und den anderen Schülern. Alle reagieren sie gleich, obwohl ihr Temperament sehr unterschiedlich ist. Aber egal wie viel Aufregung kurz zuvor noch herrschte, jetzt kommen sie zur Ruhe. Goran beginnt zu lächeln, lässt seinen Oberkörper auf die Tischplatte sinken, schließt die Augen und genießt das sanfte Kribbeln in seinen Haaren.

Es wird das erste Mal an diesem Tag sein, dass Goran still hält. Und das letzte Mal.

Die Carl-Kraemer-Gr