Raus aus dem Glashaus

Erziehung Sind bürgerliche Eltern schlechte Eltern? Nein: Sie wollen nur, dass ihre Kinder glücklich sind. Aber die Internet-Gesellschaft stellt sie vor ganz andere Probleme
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2013
Raus aus dem Glashaus

Foto: Christiane Wöhler

Mutter und Tochter im Café. Das Kind wird auf einen Stuhl drapiert, die Mutter wuchtet eine Handtasche, ein Smartphone und zwei Zeitschriften auf den Tisch. „Was willst du haben, mein Schatz?“, fragt sie ihre Tochter. Weil das Kind nicht gleich antwortet, liest seine Mutter aus der Speisekarte vor: „Magst du die Maultaschen oder eine Ingwer-Möhren-Suppe?“ Das Kind stammelt etwas hervor, was sich anhört wie: „Grossong mit Nutella.“ Das Kind ist keine zwei Jahre alt. Es weiß nicht, was Maultaschen sind, es kennt sicher keinen Ingwer, es versteht diese Worte nicht. Und soll trotzdem entscheiden.

Diese Anekdote ist noch kein kritischer Ernstfall von Erziehung. Aber es ist ein Symbol. Wir sehen die Determinanten von Erziehung heute: Unsere