Steuersenkungen sind links

Gerechtigkeit Die wichtigste und mächtigste Klientel der SPD ist die Mittelschicht. Ihr kein Angebot zu machen ist Martin Schulz’ Kardinalfehler
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2017
Sollen mit Steuersenkungen die Mittelschicht entlastet werden?
Sollen mit Steuersenkungen die Mittelschicht entlastet werden?

Illustration: der Freitag; Material: Artfocus/Fotolia

Ein Blick schon hätte Martin Schulz geholfen. Ein Blick in eine der neueren Studien über die Mittelschicht. Dann hätte der SPD-Vorsitzende etwa lernen können, dass sich inzwischen 49 Prozent der Deutschen als „besonders wohlhabend“ ansehen. Das Spezielle daran ist, dass sich diese Hälfte der Bevölkerung zugleich „ihrer Zukunft nicht mehr sicher ist“.

Das sind die potenziellen Wähler von Martin Schulz: Sie fühlen sich reich an Möglichkeiten, wollen aber vor sozialem Abstieg und Statusverlust geschützt werden. Das Problem ist nun, dass Schulz (und, genau besehen, die rot-rot-grüne Linke) für diesen großen Block der Wähler quasi kein Angebot im Programm hat. Es wäre aber falsch, nein, geradezu fa