Verwilderte Netz-Demokratie

Liquid Democracy Es blühten die schönsten Träume von der digitalen Republik. Doch der Hass nach Köln beendet die Hoffnung auf liquiden Diskurs und mehr Partizipation. Jedenfalls vorerst
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In Sachen Diskurs heißt das Stichwort: Vergiftung
In Sachen Diskurs heißt das Stichwort: Vergiftung

Bild: Imago/Levine Roberts

Das hätte kaum jemand für möglich gehalten. Dass es noch mehr Hass und Abscheu geben könnte, der sich in Leserkommentaren der Online-Ausgaben oder bei Facebook Bahn bricht. Aber die missbrauchte Silvesternacht in Köln hat die finstersten Befürchtungen übertroffen. Mit den sexistischen und rassistischen Hasstiraden geht auch eine schöne Hoffnung zugrunde: die auf mehr Partizipation und einen kreativeren Diskurs durch eine durchlässigere, weil digitale Demokratie. Jedenfalls fürs Erste.

Das Letzte, was sich selbst die Fans der plebiszitären Auffrischung der Demokratie angesichts des Unflats und der Volksverhetzung wünschen, ist das: Volksabstimmungen, bei denen mit Netz-Kampagnen voller Sexismus, Lügen und gefälschten Video