„Warum nicht das Beste tun, was wir können?“

Interview Andreas Meißner arbeitet mit minderjährigen Flüchtlingen und mahnt: Integration braucht Zeit und Geld
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2016
„Residenzpflicht ist sicher das Letzte, was hilft“ – Zia (l.) und Mustafa in einer Containersiedlung in Berlin
„Residenzpflicht ist sicher das Letzte, was hilft“ – Zia (l.) und Mustafa in einer Containersiedlung in Berlin

Foto: Sean Gallup/Getty Images

der Freitag: Herr Meißner, seit den Übergriffen in Köln tost eine Rassismus- und Sexismusdebatte über das Land.

Andreas Meißner: Ja, das Problem ist nur, dass sowohl die Debatte als auch die Maßnahmen, die nun ergriffen werden, die Chancen zur Integration nicht etwa verbessern, sondern verschlechtern.

Was meinen Sie damit?

Ausländerrechtliche Restriktionen wie Residenzpflicht und andere Einschränkungen für Zuwanderer verschärfen deren Aussichtslosigkeit oft noch. Das bedeutet, dass insbesondere junge Menschen mit unsicherem Aufenthalt unter großem Druck leiden. Sie bräuchten eigentlich mehr Betreuung und Aufmerksamkeit, um ihre Integration zu verbessern, nicht mehr Abschreckung. Ein junger Mann zum Beispiel, der in seiner Heimat al