Wunderbares Doppelspiel

Parteipolitk Wenn Sahra Wagenknecht medienwirksam rechtspoltert, dann linkspoltert der andere Flügel der Linken zurück. Daraus wird eine merkwürdige Art der Zusammenarbeit
Exklusiv für Abonnent:innen
Einen Neustart für Europa stellt sich Wagenknecht mit streng kontrollierten Grenzen vor
Einen Neustart für Europa stellt sich Wagenknecht mit streng kontrollierten Grenzen vor

Foto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Image

Wenn Sahra Wagenknecht mediale Aufregung produzieren will, dann geht das ganz einfach. Sie gibt ein Interview, in dem sie Sätze sagt, die man in der Regel nur von der AfD hört. Diesmal machte es die Fraktionschefin der Linken im Bundestag mit dem Stern – und die Republik schnappatmete sofort. Die Kanzlerin trage für die Toten vom Breitscheidplatz Mitverantwortung, erklärte Wagenknecht. Die „unkontrollierte Grenzöffnung“ und die „kaputtgesparte Polizei“ nämlich seien Angela Merkel zuzuschreiben, kurz: „ihre Politik hat viel Unsicherheit und Ängste erzeugt und die AfD groß gemacht.“

Was auf Wagenknechts Interview folgte, kann sich jeder ausmalen. Es lief ab wie im Drehbuch für die Chronologie einer angek