Die Welt hinterm Bahndamm

Rückstoss In "Das Spionagespiel" erzählt Michael Frayn über die Angstlust einer Kindheit im Weltkriegs-England
Exklusiv für Abonnent:innen

Es ist dieser süßliche Geruch, der zu Beginn des Sommers aus den Gärten streicht und der alles in Gang setzt: die Erinnerung, den Roman, die Reise zurück in jenes kleine Wohnviertel am Rande Londons, in dem der Ich-Erzähler seine Kindheit verbrachte, eine Kindheit im Krieg. Längst ist der Erzähler ein alter Mann, er hat das Land gewechselt und die Sprache, aber noch einmal will er sich auf die Suche machen nach dem, was er abgekapselt (abgespalten, würde die Psychoanalyse sagen) mit sich herumträgt: eine monströse, banale, grauenvolle Begebenheit, die von einer Sommerstimmung, einer Intensität der Luft, vom blühenden Liguster wieder hochgeholt wird.

Michael Frayn ist in Deutschland vor allem als Dramatiker bekannt, als Autor farcen