Einsame Menschenfiguren, seltsam geborgen

Passionsweg Der Bildhauer Antony Gormley beschäftigt sich mit Masse und Volumen. In einer Ausstellung im Kunsthaus Bregenz erkundet er Gravitation und Körpergefühl
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Antony Gormley ist Bildhauer, und das heißt zunächst einmal ganz traditionell: Er beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Masse und Volumen. Er entwickelt menschliche oder abstrakte Körper und setzt sie in Beziehung zu einer Umgebung. Andererseits ist bei Gormley das Verhältnis des Betrachters zu diesen Skulpturen konstitutiv, die Spannung zwischen Plastik und Zuschauer schafft einen eigenen, theatralen Raum – im Sinne von Joseph Beuys’ Idee einer sozialen Skulptur. Was macht die Skulptur mit mir?

Die beiden Ansatzpunkte, also der Körper und das Soziale, führen bei Gormley zu unterschiedlichen Arbeiten: zu dem riesenhaften, stählernen, 20 Meter hohen und mit einer Spannweite von 54 Metern versehenen, halbabstrakten Angel of the North,