Meisterwerke en gros

Kulturnetzwerk Die Guggenheim-Foundation zeigt ihre Sammlung in der Bonner Bundeskunsthalle - und nebenbei auch ihre globale Export-Ideologie
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Thomas Krens, Direktor der New Yorker Guggenheim-Foundation und nach eigener Einschätzung somit Impresario eines global agierenden Kunstkonzerns, hat soeben für die Dauer von sechs Monaten eine neue Filiale eröffnet: die Bonner Bundeskunsthalle. Nach vielen Fehlschlägen endlich ein Erfolg: sich eines der größten deutschen Museen zu krallen und zur Abspielstation des eigenen Spektakels zu machen, das man zu Hause immer nur häppchenweise zeigen kann. Die derart Gekaperten sind auch noch froh darum: Sie haben keine eigene Sammlung, und ihre Aktivität besteht vor allem darin, "die großen Museen der Welt" nach Bonn zu holen.

Das Guggenheim-Gastspiel aber löst zwiespältige Gefühle aus: Einerseits ist man ja froh, sonst weit entfernte Wer