Mörder, Sexmaniacs und Schmarotzer

Gegengeschichte Der 80-jährige Karlheinz Deschner und seine "Kriminalgeschichte des Christentums" sind jetzt beim großen Abendländischen Schisma und den Renaissance-Päpsten angelangt
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Einer muss es ja machen. Einer muss die Verlogenheit der Welt anprangern, den Frommen die Maske vom Gesicht reißen, die Geschichte der christlichen Kirchen als Kalendarium der Untaten, als Manifestation von Geldgier, Opportunismus, Machtwillen und Grausamkeit neu schreiben. Karlheinz Deschner, der in den fünfziger Jahren als furioser Literaturkritiker angefangen hat, der nichts so sehr hasste wie den Kitsch und der dann selber schonungslose autobiographische Romane wie Die Nacht steht um mein Haus vorgelegt hat, dieser Linke, berufsmäßige Zyniker und doch sehr sensible Mensch hat sein Leben einem einzigen großen Projekt geweiht: der Kriminalgeschichte des Christentums.

Vor kurzem ist der achte Band erschienen, der sich mit dem 15. und 16. Jahrhundert beschäftig