In den Vergangenen Monaten wurde die Stimmung rund um die Leugnung und Verharmlosung von COVID-19 zunehmend aufgeheizter. Zuerst waren Corona-Leugner einfach Mitbürger, die unsere Empathie verdient hätten. Den vergessen wir nicht: Viele haben ihre Existenzgrundlage während dieser Pandemie verloren. Trotzdem haben sich diese Menschen zunehmend radikalisiert. Wie kommt das und was bedeutet das für unsere Gesellschaft?
Grade bei der Hetze gegen Bill Gates sind antisemitische Feinbilder klar erkennbar. Bill Gates wird in der Querdenkerszene oft als antisemitischer Stereotyp eines Juden, der im geheimen die Welt kontrolliert, dargestellt. Kommen solche menschenfeindlichen Ansichten Ihnen auch bekannt vor? Der Einfluss der AfD ist erkennbar. Aussagen wie „Corona ist vorbei!“ von Björn Höcke und die Bestrebungen des bayrischen Landesverbandes alle Corona-Beschränkungen aufzuheben zeigen eins ganz deutlich: Die AfD nimmt die Pandemie nicht so ernst wie sie sollte. Diese Radikalisierung der Corona-Leugnung zeigte sich zuerst in den Angriffen auf Journalisten die kritisch über Demos der Szene berichten. Die Meinungsfreiheit verwirklicht sich nicht nur dadurch, dass der Staat diese nicht verletzt darf, sondern auch dadurch, dass die Wahrnehmung dieses Rechts geschützt wird. Das wird leider zum Teil versäumt und ich erwarte da auch Verbesserungen von der Bundesregierung. Gestern spitzte sich die Lage noch mal zu. Grund dafür: Ein Gesetz wird in einem durchaus kritikwürdigen Verfahren bearbeitet, welches ich daher auch ablehne. Aber wichtiger ist: Nein diese Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist kein Ermächtigungsakt. Nicht ohne Grund dürfen die ermöglichten Verordnungen nur befristet erlassen werden. Trotzdem ziehen Corona-Leugner oft verherrlichende Vergleiche zu echten Ermächtigungsgesetzen. Ein geschmackloser Vergleich zwischen Gesundheitsmaßnahmen und der Vorbereitung auf den Holocaust. Zudem gießt so ein Vergleich Wasser auf die Mühlen der gewaltbereiten Corona-Leugner.
Die aktuelle Situation ist mit Sicherheit kaum erträglich aber ich bitte sie trotzdem darum optimistisch mit ihr umzugehen. Zeigen sie keine Toleranz für rechte Ideologie und bitte auch keine Toleranz für Angriffe auf Journalisten, Abgeordnete oder die Exekutive. Niemand weiß wie diese Situation enden wird aber gemeinsam können wir zumindest erreichen, dass sie und ich nicht zu einer Verschlimmerung beitragen.
Kommentare 44
>>Bill Gates wird in der Querdenkerszene oft als antisemitischer Stereotyp eines Juden, der im geheimen die Welt kontrolliert, dargestellt.<<
Hab ich so noch nie gehört. Falls das mal jemand behaupten täte, würde ich antworten, dass Bill Gates ein Kapitalist ist, der aus seinen Investitionen Profit saugen will.
Kapitalisten können Christen, Muslime, Juden, Hindus oder, vermutlich überwiegend, Atheisten sein. Gemeinsam ist ihnen das Profitsaugen, wofür auch "Lobbyismus" bzw. Korruption eingesetzt wird. Kapitalismus sollte vielleicht wieder mal erklärt werden, in der Beziehung waren wir schon mal weiter.
Allles fakenews außer Mutti's.
Sind die Ketzer angezündet, ....
lustig lustig trallalalalaa,
sind keine Quer[ulanten]denker mehr da.
Weil ich diese Anmerkung öfter höre und im originalen Artikel die Zeichenbegrenzung zu niedrig war liefere ich ihnen gerne meine Begründung nach: Ich bin mir sicher, dass sie nicht antisemitisch sind. Diese Aussage ist trotzdem problematisch, auch wenn das erst mal schwer zugänglich ist. Was sie äußern ist regressive, also auf einzelne Personen reduzierte, Kapitalismuskritik. Kapitalismuskritik ist erst mal toll - Ich glaube man weiß auch über mich, dass ich das so sehe - aber diese Art eben nicht. Ich versuchs mal so: Versuchen sie mal diese beiden Aussagen von ihrer Struktur her zu unterscheiden:
"Bill Gates [ist] ein Kapitalist [], der aus seinen Investitionen Profit saugen will."
"Gierig kontrolliert er raffend, mit seinem vielen Geld, die Welt"
Wenige denken heutzutage offen antisemitisch, dass würden sie auch nicht tun, noch weniger würden offen antisemitische Aussagen äußern. Trotzdem sind manche Aussagen, wenn auch nicht auf dem ersten Blick erkennbar, antisemitisch. Regressive Kapitalismuskritik ist antisemitisch. Wieso sonst kann man sie strukturell nicht von "Der Stürmer" Propaganda unterscheiden? Ich bin mir sicher, dass sie das wirklich ernst meinen und nicht antisemitisch denken wollen, deswegen bitte ich sie: Kritisieren sie gerne den Kapitalismus aber doch nicht einzelne Menschen. Das Problem sind so oder so nicht einzelne Menschen sondern das System als ganzes. Die Akkumulation von Kapital kritisieren ist zielführend aber einzelne Menschen als Problem zu kritisieren ist i.d.R. antisemitisch.
Die Frankfurter Rundschau definierte einmal Antisemitismus im Zusammenhang mit Kritik an Bill Gates als Stereotype, die Raffgier, weltumspannende Aktivitäten oder ein verschlagenes „Gutmenschen“-Image enthalten. Ja sind das nicht auch Dinge, die die Aufklärung kritisiert? Dann ist man ja bereits als Trumpkritiker Antisemit und mancher Nazi kommt unter diesen Kriterien ganz gut weg. Denkt nicht schon jemand, der "Raffgier" mit Juden verknüpft versteckt antisemitisch? Die Gesellschaft besteht aus Personen. Man darf beides kritisieren, wenn es nötig ist. Das tun sogar "antisemitische" Intellektuelle mit jüdischem Hintergrund.
Ansonsten enthält obiger Beitrag die üblichen diffamierenden Stereotype über Andersdenkende in Richtung Querfront, also fakes von der Mainstreamseite. (Gibts die überhaupt?)
Das war ungeschickt fomuliert, ja:
>>Falls das mal jemand behaupten täte, würde ich antworten, dass Bill Gates ein Kapitalist ist, der aus seinen Investitionen Profit saugen will.<<
Die Antwort müsste lauten:, dass Bill Gates einer der Kapitalisten ist, die aus ihren Investitionen Profit saugen wollen. Es geht nicht um eine Einzelperson, soweit klar. Wobei aber schon klar sein dürfte, dass hinter dem Kapitalismus investierende Eigentümer mit anderen Ansprüchen als Gemeinwohl stehen.
Vielleicht habe ich meine Kritik falsch ausgedrückt. Auch der Satz "Bill Gates [ist] einer der Kapitalisten, die aus ihren Investitionen Profit saugen wollen" ist personifizierte Kapitalismuskriti, also regressive, und weißt damit Merkmale von strukturellen Antisemitismus auf. In deinem Kommentar finden sich leider auch weitere Merkmale. Das passiert schnell. Diese Merkmale sind insgesammt: "aus [...] Investitionen Profit saugen" -> das ähnelt strukturell der antisemitischen Unterscheidung zwischen "raffenden und schaffenden" Kapital. Gemeint ist, dass ich z.B. mit meinem Geld etwas schaffe während Gates nur "rafft", also nichts damit schafft. Diese Aussage ist antisemitisch. Ähnlich ist es leider mit "hinter dem Kapitalismus [stehen] investierende Eigentümer mit anderen Ansprüchen als Gemeinwohl". Diese Aussage suggeriert, dass einzelne Menschen ihr Geld nutzen um uns zu schaden bzw um ein Machtanspruch auszuüben. Die Ähnlichkeit zur "jüdischen Weltverschwörung" wird auch dort deutlich.
Antisemitismus ist ein schwieriges Thema. Ich nehme mir gerne die Zeit, auch weil ich die heute mehr habe als sonst eigentlich, um für Antisemitismus zu sensibilisieren. Wenn das mit dem modernen Antisemitismus nicht so tükisch wäre, gäbe es dazu keine eigene Forschungsrichtung. Unwissend antisemitische Aussagen zu tätigen kann niemanden zur Last gelegt werden.
>>Gemeint ist, dass ich z.B. mit meinem Geld etwas schaffe während Gates nur "rafft",…<<
Geld arbeitet nicht. Niemals. Es sind Menschen, die etwas schaffen. Viele davon leben mangels Kapitalertrag vom Verkaufe ihrer Arbeitskraft. Privatkapital wird immer investiert um daraus privaten Profit zu ziehen, falls der Begriff „ziehen“ genehmer ist ;-)
Schaffen tut Kapital niemals, egal wer es investiert hat. Aber es kann eben benützt werden um Schaffenskraft zu kaufen. Wobei primäres Ziel des gekauften Schaffens eben das Generieren von Profit ist. Die Arbeitsziele sind vom Käufer der Arbeitskraft vorgegeben.
Werter Herr Gerlin, ich hab' da für Sie mal schnell was rausgesucht":
Corona-Leugner“ neigten bekanntlich zu „Verschwörungstheorien“, zugleich gehörten Verschwörungstheorien zum Arsenal des Antisemitismus – folglich sind alle Gegner der staatlichen Corona-Politik potenzielle Antisemiten. Und daher in Deutschland, wo man nach dem Holocaust den Antisemitismus besonders nachdrücklich bekämpfen muss, zum Abschuss freigegeben. Antisemitismus als Popanz, um oppositionelle Regungen in der Bevölkerung zu unterdrücken. Just in diesen Tagen hat Angela Merkel, gekleidet in Gelb, die Farbe der Pest und des Neides, neue Regeln zur Entmündigung ihrer Mitbürger verfügt.
Ich bekenne mich hiermit als Gegner dieser Maßnahmen, die ich für maßlos übertrieben, destruktiv, zukunfts- und kinderfeindlich, zum Teil für offen unmenschlich halte – und erwarte nun die fällige Anschuldigung, ein Antisemit zu sein. Vielleicht durch den „regierungsunabhängigen Verein“ von Anetta, die dann endlich nachholen könnte, was ihr während unserer Jugendzeit in der DDR nicht gelungen ist: mich als Staatsfeind zu denunzieren."
Chaim Noll, ein "antisemitischer" Jude?
Und:
"Wer also vor Bestrebungen warnt das Bargeld abzuschaffen, greift die Demokratie an und – so der indirekte Vorwurf – ist ein Antisemit. Ob das auch für die Bundesbank gilt, die schon eine große internationale Konferenz zum „War on cash“, zum „Krieg gegen das Bargeld“ abgehalten hat? Wahrscheinlich nicht. Der Antisemitismus kommt erst ins Spiel, wenn man regierungskritisch unterwegs ist."
Siehe: "Wer vor Bargeldabschaffung warnt, ist ein antisemitischer Demokratiegefährder" (N.Häring)
Fazit:
"Obrigkeitskritik ist gefährlich für die Demokratie.
Kritik an Bestrebungen, das Bargeld abzuschaffen ist extremistisch, antidemokratisch und latent antisemitisch (jedenfalls wenn sie von Regierungskritikern geäußert wird).
Alle, die gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren, sind ein Fall für den Verfassungsschutz."
Oder um es mit Merkel zu sagen:
"Wer unsere Massnahmen zur Abschaffung unserer Lebensweise kritisiert, greift unsere Lebensweise an."
Oder so ähnlich.
Vielleicht könnten Sigmund & Co. bei der Entschlüsselung dieser paradoxen Projektion behilflich sein.
Ich glaube Ihnen gern, dass Sie für Antisemitismus sensibilisieren möchten, doch ich befürchte, dass Sie mit Ihrem Ansatz des sprachlichen Korsetts eher ein Abstumpfen bei Ihren Mitmenschen erreichen. Ohnehin finde ich es problematisch, wenn in 1. Linie die Qualität einer Aussage im Fokus der Betrachtung liegt & nicht der Inhalt der Aussage. Es gibt nun einmal ´raffgierige´ Menschen als auch eine ´Elite´ oder Kaste oder Clique, die nicht im Interesse der gesellschaftlichen Mehrheit agiert. Nach Ihrem sprachlichen Ausschlusskriterium wird dieser Zustand nicht mehr zu kritisieren sein können, wenn eine Verortung in die antisemitische Ecke vermieden werden soll. Wie würden Sie entsprechende Kritik äußern oder sehen Sie dieses Problem nicht? Das würde mich wundern, da Sie ja Mitglied bei den Linken sind. Ein Kernthema der Linken ist die Kritik an der Bereicherung einiger Wenige zu Lasten der Mehrheit.
Im Nachbarblog ist ein ähnlicher Ansatz zur Ausweitung der antisemitischen Definition zu lesen:
>>Elitenkritik ist in einer Demokratie wichtig, aber die Art und Weise, wie das gerade häufig geschieht, ist auffällig. Auch wenn sich die Aggression nicht explizit gegen Jüd:innen oder Schwächere richtet, scheint die Verlockung, sich antisemitischer Symbolik zu bedienen, doch auffällig groß zu sein. Im Antisemitismus werden Jüd:innen als eine „starke“, die Welt lenkende Minderheit imaginiert, gegen die sich die Aggression richtet.<<
Auch hier die Konzentration auf die Rhetorik, die in irgendwelchen Unis oder Instituten festgelegt wurde ohne einen gesellschaftlichen Diskurs darüber zu führen. Ich nenne das elitär _ vermutlich klingt das auch antisemitisch…
Nazi Doctors – reloaded
Statt alle denkbaren medizinischen Anstrengungen zu unternehmen, um Erkrankungen vorzubeugen und Kranke zu heilen, werden von Seiten der Regierungen in Bund und Ländern Maßnahmen notverordnet, die man damit begründet, dass die Eindämmung der viralen Corona-Infektion Vorrang hat. Die Bekämpfung des Virus ist alles bestimmend, das soziale Wohlergehen der Menschen und ihre psychische Gesundheit bleiben auf der Strecke.. Diese Art des staatlichen Vorgehens zur Ausrottung des Virus erinnert an den Nazifaschismus, an die Rolle der totalitären Medizin-Fundamentalisten des ärztlichen Standes. Über sie – die „Nazi Doctors“ – hat Robert Jay Lifton geforscht und eine umfassende Studie vorgelegt. Deren Quintessenz wird im folgenden Beitrag vorgestellt. Lifton’s „Ärzte im Dritten Reich“
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27159&css=print
Amoklaufende entfesselte Kleinbürger, die einen sehr realen Virus so sehr als narzisstische Kränkung ihres aufgeblähten Egos erachten, dass sie die Welt auf dämonische Weise von "blutsaugenden" gierigen Vampiren gesteuert sehen, befinden sich ideologisch und psychopathologischh auf einer Linie mit Julius Streicher - mit der analytischen Kritik an einem stetiger und sich beschleunigender Kapitalakkumulation haben sie jedoch nichts gemein.
Über die schnöde Realität des Virus und der von ihm ausgelösten schweren Erkrankungen kann sich jeder, der noch alle Tassen im Schrank und sein Ego unter Kontrolle hat, bei weltweit hundertausenden Intensivpflgekräften und -ärzten schlau machen.
Damit konnten/mussten Sie rechnen, wenn Sie es so in verdichteter Form texten. Denn einige der 'Eingeflogenen' können Sie in der Sache tagelang/endlos beschäftigen, wie Sie das auch in den 'Dr. Corona Beiträgen' lesen können, die damit einen Spitzenplatz der Kommentierung erreichen.
Da vieles miteinander zusammenhängt, wie auch z.B. ein schlecht vorbereitetes Gesundheitssystem, dass über Personalabbau, Privatisierung und Klinikschließungen schnell an seine Belastungsgrenzen stoßen muss, wie auch die Ignoranz der politisch Verantwortlichen, die bereits vor Jahren wissenschaftliche Fachberichte kannten, die die dringliche Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen hinsichtlich zu erwartender Pandemien deutlich aufzeigten. Da bis dato bloßes Glück es verhindert hatte.
Nützt aber nun alles nichts, daraus müssen nach der Krise (ist vor der nächsten Krise) Konsequenzen gezogen werden. In der darin beinhalteten Problematik allerdings wird dann der Widerspruch wieder offensichtlich, der das grundlegende Thema betreffen wird und zwar die Frage des Gesellschaftssystems an sich! Eine Zuspitzung dürfte unausweichlich sein, es sei denn, den politischen Konstellationen/Institutionen/Exekutive/Kapital gelingt es wieder, die alten Verhältnisse zeitlich zu verlängern.
Sie haben ja so Recht, aber das hat hier gar keinen Sinn. Dennoch ein schöner Link auf die wütende Rede einer brandenburgischen Ministerin
https://www.t-online.de/tv/news/politik/id_89145390/im-video-emotionaler-appell-im-brandenburger-landtag.html
++ Auch hier die Konzentration auf die Rhetorik, die in irgendwelchen Unis oder Instituten festgelegt wurde ohne einen gesellschaftlichen Diskurs darüber zu führen. Ich nenne das elitär _ vermutlich klingt das auch antisemitisch…++
Da wird nichts in irgendwelchen Unis "festgelegt". Es gibt Forschungsergebnisse und Diskurse darüber. Wenn Ihnen das auch nicht gefällt, dann ist es in der Tat geistesfeindlich und einer der sehr prägnanten antisemitischen Stereotype.
Es kann eigentlich kein Zweifel darüber bestehen, dass die Fixierung auf einzelne ausgestellte Protagonisten des Kapitalismus nicht das Problem an sich packen kann. Wenn Corona-Leugner, Impfgegner oder vermeintliche Freiheitskämpfer einen Bill Gates oder auch kleine Kreise Mächtiger als treibende böse Kraft hinter der gegenwärtigen Situation ausmachen, so ist das zunächst einmal nichts anderes, als der Versuch, eine komplexe Welt auf eine einfache Erklärung herunterzubrechen. Wenn wir ehrlich sind, wollen wir doch alle für drückende Probleme möglichst einfache und plausible Erklärungen, die überdies wenig komplizierte Lösungen versprechen.
Natürlich ist es richtig, wenn Sie sagen, das lässt an den Antisemitismus denken. Das Postulat, gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Probleme unterkomplex lösen zu können, war und ist vornehmlich das Geschäft der extremen Rechten. Die Identifikation von für Missstände allein verantwortliche Sündenböcke ist zwar sicher so alt, wie die Menschheit und überall anzutreffen. Der Sündenbock "Jude" kann allerdings auf eine besonders kontinuierliche und nahezu internationale Historie zurückblicken. Worauf gerade das Stereotyp vom "Profit Saugenden", vom "Geldraffer" zurückgeht, wissen Sie sicher. Und auch, dass die Nazis dieses Stereotyp mit besonders drastischen Folgen wieder belebt haben. Wir alle wissen dazu, dass natürlich kein Kampf gegen das Kapital geführt wurde. Insofern haben Sie, wie gesagt, schon auch recht, dass die Rollen, die einem Gates, einem Soros, Rothschilds usw. als Verantwortliche für wahlweise Übel in der Welt übertragen werden, an den Antisemitismus denken lässt.
Dennoch müssen wir uns auch bewusst darüber sein, wie falsch und diskreditierend der pauschale Vorwurf des Antisemitismus sein kann. Nämlich dann, wenn er als möglichst wirkmächtiges Totschlagargument und letztlich Herrschaftsinstrument gebraucht wird. Unabhängig davon, wie zielführend gerade für eine Linke die Benennung von einzelnen Protagonisten des Kapitals sein mag, muss es trotzdem möglich sein, das Wirken solcher zu beschreiben, zu kritisieren und auch anzuklagen, ohne darauf sogleich Antisemit genannt zu werden. Denn antisemitisch, oder anders gruppenbezogen diskriminierend, wird es ja wirklich erst dann, wenn ich eben von der Einzelperson auf eine Gruppe schließe. Als Linker sollten Sie sehen, wie einfach sich Kapitalismuskritik mit dem Vorwurf "Antisemitismus" niederschlagen lässt und dass das tatsächlich ein beliebtes Mittel geworden ist.
Dito !
"Es gibt Forschungsergebnisse und Diskurse darüber."
Dass es Diskurse darüber gebe, bestreite ich vehement. In direkter Proportionalität dazu, wie Diskurs zum inflationär gebrauchten Modewort aufgestiegen ist, sinkt die Zahl noch wirklich geführter Diskurse. Diskurs heißt heute, wenn auf Twitter eine Erregungsmenge zusammenkommt. Was wir heute nur gar nicht mehr abkönnen, ist die kontrovers geführte Debatte. Das betrifft freilich nicht nur ein Thema wie Antisemitismus, sondern jegliche Themen, die auch nur irgendwie versprechen, heikel zu werden oder eben stark widersprüchliche Positionen zu provozieren. Im akademischen oder auch journalistischen Bereich grassiert eine unglaubliche Nivellierung der Positionen. Medien- und Kulturveranstalter und sogar die Wissenschaft schrecken den, vor allem virtuellen, Erregungs- und Totschlagmob und ziehen bei jedem sensiblen Thema, auf das dieser loszieht, zurück und äußern "Verständnis". Eine Lisa Eckhart schleifen die Medien monatelang aus Sensationsgeilheit durch, aber es ist nicht möglich, einmal ernsthaft zu diskutieren, wie dumm der Vorwurf ist, Eckhart verbreite Antisemitismus. Dieter Nuhr muss man nicht mögen, aber eine DFG lädt ihn mit einem Statement, was Wissenschaft sei und leiste auf ihre Webseite, worauf ein social media-Mob loszieht, vor dem dann eingeknickt und der Nuhr wieder entfernt wird. Derartige Beispiele könnte man ungezählte bringen. Nun, und beim Thema Antisemitismus ist der Ofen gleich ganz aus; der kritische Diskurs gleich vollkommen unerwünscht und wer sich doch in die Richtung wagt oder sich noch nicht einmal dessen bewusst ist, riskiert im Zweifel alles. Hier müssen wir uns mittlerweile unser Problem sogar von kritischen Geistern aus Israel erklären lassen. Aber, immerhin, muss man den Freitag an dieser Stelle einmal loben. Zum einen zum letztgenannten Thema als auch zu den Debattenbeiträgen zum Problem Linke und die sogenannte Identitätspolitik.
..."Diskurs heißt heute, wenn auf Twitter eine Erregungsmenge zusammenkommt"...
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..."Sondern jegliche Themen, die auch nur irgendwie versprechen, heikel zu werden oder eben stark widersprüchliche Positionen zu provozieren. Im akademischen oder auch journalistischen Bereich grassiert eine unglaubliche Nivellierung der Positionen. Medien- und Kulturveranstalter und sogar die Wissenschaft schrecken den, vor allem virtuellen, Erregungs- und Totschlagmob und ziehen bei jedem sensiblen Thema, auf das dieser loszieht, zurück und äußern "Verständnis""...
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Dieses "Tabuthema" - Geschwurbel geht mir jetzt schon MINDESTENS 5 Jahre auf den Nerv....
Unter anderem Religion macht frei usw..
Ich habe für gar nichts mehr "Verständnis" die Sachen nicht beim Namen zu nennen.
Diese Empfindungen dürften alle intensivmedizinisch arbeitenden Fachkräfte teilen, die gerade am Rande ihrer physischen und seelischen Kräfte - und in 50% der Fälle leider vergeblich - um das Überleben schwererkrankter Covid-Patienten kämpfen.
Doch der Zivilisationsbruch, den dieser krakeelende Mob von Pandemieleugnern in narzisstisch getriebener Irrationalität fordert, geht politisch noch erheblich über ihre zynische Aufkündigung jeder zwischenmenschlichen Empathie hinaus. Er übersteigt selbst ihre ahumane Forderung nach Zerschlagung des Grundrechts auf Leben und physische Unversehrtheit anderer Menschen.
Das, was diese Leute, zur Kompensation ihrer narzisstischen Kränkung durch die Existenz eines Virus, gewaltsam erzwingen wollen, ist nichts weniger als die Zerschlagung von Wissenschaft als solcher und der Forschungsfreiheit, die sie voraussetzt, und damit den Abriss aller zivilisatorischen Grundlagen unserer Kultur seit dem Hochmittelalter.
Denn Wissenschaft ist ja nicht „die Meinung“ irgendwelcher Leute, die einer politischen Klasse namens „die Wissenschaftler“ als Hofschranzen im Dienste von Regierungen verlautbaren. Sondern Wissenschaft ist die Gesamtmenge aller global eruierbaren Daten (in dem Fall v.a. der klinischen Erfahrungen von hunderttausenden Ärzten und Pflegern mit Erkrankungsverläufen von mehr als 17 Millionen hospitalisierten SarsCov2-Patienten aus einer Menge bereits jetzt bei mehr als 78 Millionen diagnostizierten Infektionsfällen) und der Gesamtmenge der dazu durchgeführten Forschung.
Bereits jetzt beläuft sich die Anzahl der Studien auf über 74000, die der Metastudien auf viele Hunderte und die der Metametastudien auf viele Dutzend. Noch nie hat es ein Phänomen gegeben, bei dem in derart transparenter Weise und in einem derart rapiden Tempo Studien weltweit zugängiges Allgemeingut waren und ihre Ergebnisse so rasch ausgetauscht wurden – für die interessierte Öffentlichkeit beobachtbar. Und dies, obgleich wir zugleich ein großes Ausmaß auch an politischem Versagen beobachten können, von der Fülle wissenschaftlicher Erkenntnisse zu angemessenem Handeln zu gelangen. Beispiele hierfür ist das trotz aller entsprechenden Bemühungen Scheitern der Versuche, unter Einbindung der UN zu einer fairen Impfstoffverteilung zu gelangen. Auch die Unfähigkeit westlicher Staaten, von den pandemischen Leistungen asiatischer Länder zu lernen – meist unter der nicht wenig hochnäsigen Insinuation, deren Mentalität entspräche halt nicht unser Freiheitsbegriff – als könne man so unterschiedliche Staaten, wie China, Japan, Südkorea, Taiwan, Singapur, Vietnam, Australien und Neuseeland, die es alle besser machen, über einen Kamm scheren.
Diese Leute aber verwechseln ihren spießbürgerlichen Wohnzimmerhorizont in einem Land, in dem gerade mal ein Prozent der Menschheit zuhause ist, mit der Realität einer globalen Pandemie. Weil ihnen die Folgen dieser Realität auf ihr Leben nicht passt, glauben, sie diese sei ein Konstrukt einer Hand voll Leuten, die sich verschworen hätten, sie in ihren narzisstischen Lebenswünschen einzuschränken. Diese Leute, bzw. deren Handlanger, meinen sie in den Gesichtern derer identifizieren zu können, deren Stellungnahmen das hiesige Fernsehen in ihre Wohnzimmer zu senden beliebt. Die mediale Form eines ihnen vermittelten Auschnitts von Wirklichkeit, können sie nicht von dieser selbst unterscheiden – weshalb sie sich einbilden, wenn sie nur mit Mitteln hooliganisierter Gewalt ein anderes Narrativ erzwingen würden, würde sich die dahinterstehende Wirklichkeit schon selbst ihren Wünschen anpassen.
Diese Haltung ist so infantil wie tyrannisch – doch trotz all ihrer Lächerlichkeit ist sie alles andere als harmlos. Ein so dummdreister Satz, wie der ihres Obergurus (der sich, wie die Recherchen von Netzpolitik.org überzeugend belegen, das Projekt „Querdenken“ ursprünglich wohl weit mehr als lukratives Geschäftsmodell ins Leben gerufen hat, als aus ideologischen Gründen – inklusive der strategischen Zusammenarbeit mit Holocausleugnern und Neonazis von Anfang an), dass die Pandemie aufhöre, wenn „das Volk“ nur beschließe, dass sie beendet sei, verrät den geballten Totalitarismus dieser Protestmeute: Ihre Wissenschaftsfeindlichkeit, ihren anmaßenden Hang zur völkischen Selbstermächtigung (die Selbsterhebung einer winzigen und durch kein Mehrheitsverfahren bestätigten Minderheit zu „dem Volk“, bei offener Verachtung der Mehrheit) und ihre Bereitschaft zum gewaltsamen Autoritarismus, wenn er denn nur im Rahmen ihrer Möglichkeit läge.
All das entspricht in so gruseliger Weise dem, was Analysten in der Weimarer Republik über die extreme völkische Rechte von damals schrieben, dass einem nur schlecht werden kann. Und ob das hier fruchtet oder nicht – das sollte jeder laut aussprechen, der es analytisch scharf erkennt.
Die Verortung von Vermögensasymmetrie in der ontologischen Beschaffenheit und der subjektiven Verdorbenheit einer aus der Dunkelheit einer hermetischen Angeschiedenheit operierenden Elite bewegt sich auf dem Niveau der Hetzschriften eines Julius Streichers, nicht aber ansatzweise im Bereich linker Kapitalismuskritik.
Die Unterscheidung zwischen "schaffendem" und "raffendem Kapital" ist die Sprache der NSDAP. Sie hat nicht das geringste mit einer analytischen Kritik an einer auf einer immer weiter sich beschleunigenden und radikalisierenden Kapitalakkumulation beruhenden Produktionslogik gemein.
Wen es nicht schert, darauf hingewiesen zu werden, sich mit diesem Gerede in die politische Kumpanei mit braunem Mob zu begeben, der fühlt sich offenbar in dieser Gesellschaft wohl. Welches identitäres Etikett sich solche Leute auch immer anzuheften belieben, sie sind eins mit allen anderen, die Erklärungen der selbstempfundenen Marginalisierung daran bemessen, ob sie Balsam für die eigene tief empfundene und durch das Ressentiment wohlfeil entsorgte narzisstische Kränkung sind.
Dass damit auch Verrohung und die eigene Dehumanisierung einhergeht, kann man daran gut erkennen, dass es solchen Leuten nicht das geringste ausmacht, dass die Anzahl jährlicher antisemitischer Gewaltakte gegen Jüdinnen und Juden schon längst wieder die Marke von 2000 überschreitet und 70% aller in diesem Land lebenden Juden sich nicht mehr trauen, sich außerhalb der jüdischen Gemeinden und Insstitutionen sich als Juden erkennenzugeben.
Wenn die Verschwörungsmythen blühen, fliegen ulkigerweise immer vermehr Brandsätze auf Synagogen und jüdische Kulturzentren. Aber wen stört das schon - von euch? Anscheinend niemand. Diktatorisch werden die Verhältnisse nach Auffassung derer, die eigentlich gegen eine Diktatur von eigenem Gusto nichts einzuwenden haben, immer nur dann, wenn man Antisemiten als Antisemiten bezeichcnet - und das nicht als Kompliment deutet.
In dem Artikel oben wird nicht herumgedruckst - Antisemiten werden dort offen als Antisemiten bezeichnet.
Und Ihre verdruckste Sympathiekundgebung für Antisemitismus mit dem zynischen Wink mit dem Nazidolch - "Religion macht frei" - lässt auch nicht an brauner Deutlichkeit zu wünschen übrig.
Juden hat es ebensowenig genützt, säkular wie gläubig zu sein. Säkulare Antisemiten hierzulandde haben immer wieder im besten Gleichklang mit Lessings Patriarch: "Der Jude muss verbrannt werden." Und die einzige "Freiheit" die ihnen je Leute zugedachten, die so vertraulich wieder mti dem sprachlichen Duktus der Konstrukteure von Auschwitz umgehen, war die des Rauchs aus den Krematorien.
Alleine schon Eure Sprache dokumentiert das Ausmaß Eurer Verrohung.
Jarrr, meinnn Herrr, ich habe verstanden, ich bin eine einzige Verrohung meiner Lebensumstaende.
Nebenbei, in meiner Sicht sind Querdenker genauso Knalltuten wie Religionensglaeubige. Und zu den Umstaenden wie es zum 1. und 2. Weltkrieg gekommen ist und warum 1933 Hitler an die Macht kam weiss ich wahrscheinlich mehr als Sie. Ich viel Lesen haben.
P.S.
Wer ist "Eurer"? Ich spreche nur fuer mich, ich brauche keine Blase die mir sagt wo es langgeht, das kann ich alleine. Ich war 1979 beim Rock gegen Rechts Konzert und habe mich von Skins mit Springerstiefeln vermoebeln lassen duerfen, weil am falschen Ort zur falschen Zeit.
Wir faseln weiter...
Danke
++ Das betrifft freilich nicht nur ein Thema wie Antisemitismus, sondern jegliche Themen, die auch nur irgendwie versprechen, heikel zu werden oder eben stark widersprüchliche Positionen zu provozieren. ++
Das stimmt, das letzte Mal, als es um ein Thema zu Genderfragen ging, attestierten Sie der Schreiberin und mir - Ihrer Verteidigerin- Wohlstandsverwahrlosung. Ist das eine kritisch geführte Debatte? ENDE
++ Aber, immerhin, muss man den Freitag an dieser Stelle einmal loben. Zum einen zum letztgenannten Thema als auch zu den Debattenbeiträgen zum Problem Linke und die sogenannte Identitätspolitik.++
Tja, wenn das so ist, dass die Meinungsbeiträge, die Sie bestätigen, des Lobes wert sind und andere wohlverstandsverwahrlost, dann darf sich niemand wundern, wenn die Frauen hier meistenteils nicht mehr vertreten sind.
Welche Forschungsergebnisse & Diskurse zum Thema meinen Sie? Vermutlich die internen, die tw. zum reinen Selbstzweck dienen, allerdings manche davon zu politischen Zwecken ihrer Förderer. Dann kommen eben entsprechende Ergebnisse heraus, dass Kritik an Machtstrukturen per se als antisemitisch zu werten ist. Mir ist schon klar, dass das Ihrer Denklinie entspricht. Sie empfinden Kritik an einen schwarzen Präsidenten als rassistisch motiviert. Doch wie sieht es mit diversen afrikanischen Präsidenten aus? Darf ihre Politik noch kritisiert werden oder wäre das purer Rassismus?
..."Sie empfinden Kritik an einen schwarzen (US) Präsidenten als rassistisch motiviert. Doch wie sieht es mit diversen afrikanischen Präsidenten aus? Darf ihre Politik noch kritisiert werden oder wäre das purer Rassismus?"...
Der war echt gut, da bin ich noch nicht drauf gekommen, den merke ich mir wirklich !!!
Dass es in Ihrem Fall zu mehr als unbedarfter Faselei nicht reicht, ist ja mal ein Ansatz von Selbsterkenntnis. Auch ist es wenig verwunderlich, wenn naiv durch die Gegend plappernde Schäfchen das Ausmaß der eigenen Heteronomie nicht erfassen und reflekteren können. Freilich werden Grundrechte in einem demokratischen Rechtsstaat auch Dummschwätzerinnen zugestanden, doch wenn deren Dummdreistigkeit die rote Linie überschreitet, die nach dem Zivilisationsbruch des Völkermords mit Recht zu einem Tabu erhoben wurde, dessen Überschreitung jeden, der es bricht, verdientermaßen umgehend ins gesellschaftliche Abseits schickt, dann verdienen sie gehörig einen auf die Goschen.
Wer in dem Kontext einer Warnung, dass die Querdenkerei ein Protestmilieu ist, das massiv antisemitische Mythen bedient, eine ebenso dreiste, wie unappetitliche wie obszöne Insinuation abliefert, wie Sie in dem folgenden Zitat
- "Dieses "Tabuthema" - Geschwurbel geht mir jetzt schon MINDESTENS 5 Jahre auf den Nerv....
Unter anderem Religion macht frei usw..
Ich habe für gar nichts mehr "Verständnis" die Sachen nicht beim Namen zu nennen"
- dem gehört der offen hier zur Schau gestellte Antisemitismus und die freche Holocaustverharmlosung mit Karacho um die Ohren geknallt.
Um eines klar zu machen, Sie antisemitische Knalltüte: Juden, die sich als Juden begreifen, "glauben" nicht "an Religion", sondern "Religion" heißt Bindung und der Gegenstand dieser Bindung ist die das Glaubenszeugnis ihrer Vorfahren seit zweieinhalbtausend Jahren,, die sich für diesen Glauben über Jahrhunderte haben totschlagen lassen müssen.
Ein reaktiomäres geschichtsrevisionistisches Schaf wie Sie, dass die Frechheit besitzt, sich gegenüber gläubigen Juden aufzublasen und zu diesem Zweck auch noch in ordinärster Weise mit der zynischen Diktion der Henker von Auschwitz um die Ecke kommt, wird wohl kaum auch nur im Ansatz das intellektuelle Niveau gläubiger deutscher Juden wie Moses Mendelssohn und Martin Buber erfassen können - geschweige denn, es ihnen intellektuell gleichzutun.
Dies wiegt um so schwerer, da Sie so tun, als ob Sie Knalltüte wüssten wovon Sie sprechen - obgleich Sie definitiv nicht ansatzweise so viel davon verstehen wie ich, wie Hitler zur Macht gelangen konnte. Denn im Gegensatz zu Schafen, die neben ein paar populärwissenschaftlichen Büchern über die Internetakademie nicht hinausgelangt sind, kann ich immerhin einige Jahre an Forschungstätigkeit und sechsundzwanzig Jahre an wissenschaftspropädeutischer Arbeit in der gymnasialen Oberstufe verweisen.
Und auch wenn es Ihrem narzisstisch verdeckten Selbsthass widerspricht, dass Leute, die Ihnen intellektuell überlegen sind, nur Männer sein könnten, hat das wenig damit zu tun, dass ich ein Herr wäre.
Ihre braunen Auslassungen sind eine Antwort auf den obigen Blogbeitrag, den man nur mit "quod erat demonstrandum" charakterisieren kann. Braun ist braun - da hilf auch kein Besuch bei einem antirassistischen Rockkonzert.
Ja, also, man wird doch diese N... noch kritisieren dürfen!
Rechter Plebs merkt nicht, dass er sich als rechter Plebs offen zur Schau stellt, wenn er glasklar beweist, dass er nicht in der Lage ist, Machtstrukturen als Machtstrukturen zu kritisieren, sondern immer in unverkennbar rassistischer Weise biologisiert.
Wem es ernsthaft um eine kritische Erfassung von Politik geht, der wird eine solche analytisch fundierte Kritik einfach äußern, wo immer er oder sie das für geboten ist. Am ressentimentgeladenen Zungenschlags dieses lsziven Auswurfs, der deutlich insinuiert "Man wird doch diese N... noch kritisieren dürfen!", bemerkt man jedoch die Rassistin -und zwar unverkennbar.
--- für geboten hält..
Chaim Noll : "Verbreitet Anetta Kahane Verschwörungstheorien?"
Na? Ausgekotzt AhBeh?
..." sich gegenüber gläubigen Juden aufzublasen"...
Ich Kotze sogar vor gläubigen Christen, Aleviten, Sunniten, Mormonen etc.etc etc. ect. vor die Füsse.
Und was meinen Bildungsstand angeht ("...sechsundzwanzig Jahre an wissenschaftspropädeutischer Arbeit in der gymnasialen Oberstufe verweisen..."), hängen Sie sich mal nicht zu weit aus dem Fenster, Ihre Generation hat ja scheinbar erst mal die AFD Salonfähig gemacht, gute Arbeit, Hut ab vor Ihrer Lehrergeneration, das wäre dann aber 20 Jahre vorher nicht passiert, nicht wahr? Was war los mit euch? Weicheierprogramm im Unterricht? Kein Klartext reden können? Ich kann da nicht mitreden, ich war ja zum Glück kein Schüler von Ihnen, Sie Knalltüte, sonst würde ich evtl. heute die AFD wählen.
Propädeutik, geil, alle Griechen kennengelernt, nicht wahr? Ich nehme jetzt einen Grundkurs Schwarz Rot Gold von Ihnen.
Du kannst dir deine "GUTMENSCHENSEELE" auch mal sparen.
Wenn du 1905 geboren worden wärest hätte ich dich mal gerne 1933 gesehen:
Ich weiss ab 35, lange her, wenn ich 1905 geboren wäre hätte ich als erster geschrien "Verbrennt alle Bücher", versetze dich mal in die Lage der Leute du Schlaumeier, klar, AahBeehhh wäre gleich Anne Frank und Judenverstecker Nr. 1 in Personalunion gewesen, DICH hätte ich gerne mal gesehen, die Klappe 1938 ausfreissend gegen den Faschismus, ich bin schon Angstlos aufgewachsen, ich hätte wahrscheinlich versucht vor dem Krieg abzuhauen, aber AhBeh hätte gleich alle Konzentrationslager in Eigenregie abgefackelt, der Held.
Klar, Klappeaufreisser.
P.S. Mein Opi war hoher Buchverbrenner im NS - Regime... Und der war belesen...
MyMind kannst du anderswo anpinkeln, der/die MyMind weiss viel von Sachen wovon du Tafel - mit Kreide - kratzend - kreiselnd keine Ahnung hast, und ich bin mit der/dem auch nicht immer Grün, habe aber sehr viel Respekt vor Mymind, im Gegensatz zu Ihnen. Der/die Mymind hat sich nämlich schreiberisch Respekt verdient, und da brauche mir kein Propädeutiker mit seinem tollen Kommentaren andienen, dIE dritten Sohn Leas von Ah Beh's lesend.
Das darfst du dir mal erst mal verdienen. Evtl., wenn du dir Mühe gibst.
Siehe oben, MIR SCHWILLT ECHT DER KAMM an...
Im Falle braunen Gewürms, das die rote Linie des Bruchs mit jeglicher Humanität mit Getöse überschritten hat, erachte ich jede Bekundung von dem, was Ihresgleichen unter "Respekt" versteht als weitaus unappetitlicher als Ihren Mageninhalt, was mich nicht daran hindern würde, Sie von jedem einzelnen Ihrer Zähne dauerhaft zu befreien, sollten Sie die Widerwärtigkeit besitzen, den vor einem gläubigen Juden auszukippen.
Dass Sie direkte Nachfahre eines Bücherverbrenners sind, wundert mich wenig - doch damit kann ich definitiv nicht dienen. Aus urgewerkschaftlichem Milieu väterlicherseits (Stahlarbeiter) und von strammen Sozialdemokraten mütterlicherseits abstammend, bin ich nicht nur mit plastischen Schilderungen des Blutvergießens an Rhein und Ruhr nach dem Reichstagsbrand aufgewachsen, sondern auch mit Schilderungen des im Ruhrgebiet geschehenen Anteils am zweiten Großverbrechen Nazideutschlands, des Vernichtungskriegs, vor Ort in Form der systematischen Todschufterei sowjetischer Zwangsarbeit.
In den Wochen von Ende Februar bis Mai 1933 mussten zwei meiner Großonkel aus Deutschland fliehen, mein Großvater väterlicherseits Monate aufs Land verschwinden, um anschließend seine Brüder und andere aus dem Gewerkschaftsmilieu im Exil konspirativ von Deutschland aus finanzieren, damit sie dort bleiben konnten, mein Urgroßvater wurde drei Mal verhaftet, ein weiterer seiner Söhne machte die reizende Erfahrung wochenlanger "peinlicher" Gestapoverhöre - allerdings gab es auch einen, der in der NS-Maschinerie Karriere machte, weshalb der Rest der Familie nach dem Krieg auch wenig mit ihm zu tun haben wollte - inklusive seiner Kinder, von denen zwei Deutschland verließen, während die dritte ins Kloster ging.
Was die mörderische Politik des NS in Menschen anrichtete, konnte ich familiär am Lebensgefährten eines Onkels erleben, der wegen seines jüdischen Vaters und der NS-Affinität der Familie seiner treu zu ihm stehenden Frau erleben musste, dass seine Eltern und seine drei Schwestern, bereits nach der Progromnacht in Sachsenhausen eingesperrt, dieses KZ nicht überlebten,, während er Jahre die Öfen im Frauenkrematerien säubern musste.
Ich kenne großväterlicherseits nicht nur die Schilderungen der menschlichen Katastrophen des großen Sturms auf Duisburg im Oktober 1944, sondern auch die grauenhaften Geräusche der letzten großen Erschießungswellen in der Nähe des großen Duisburger Friedhof, wo kurz vor dem Eintreffen der US-Truppen nur wenige hundert Meter vom zwischen Trümmern noch stehenden Hauses meiner Urgroß- und Großeltern hunderte deutscher Oppositioneller und tausender russischer Zwangsarbeiter erschosssen wurden.
Deshalb engagierte ich mich in den 80ern als Gymnasiastin für die Anerkennung der lange als Hooligans diffamierten Edelweißpiraten in meiner Heimatstadt Köln, in den frühen 190ern im Ruhrgebiet als Studentin kämpfte ich, gemeinsam mit meinem Mann, einem NS-Historiker, für die Entschädigung sowjetischer Zwangsarbeiter, von denen hunderttausende in westdeutschen Massengräbern liegen, die meisten an Rhein und Ruhr. In einer Organisationen, die die Kriegsgefangenen unter ihnen noch heute unterstützen, bin ich noch heute Mitglied - und ich ahbe zudem seit der zweiten Hälfte der 1990er gemeinsam mti jungen russischen Referendaren und im Rahmen eines Polenaustauschs mit polnischen Kollegen in länderübergreifenden geschichtspädagogischen Projekten aktiv mitgewirkt.
Wer die rote Linie der klaren Verurteilung jedes Nazismus, Antisemitismus und Rassismus zur narzisstischen Aufpolierung des eigenen Egos überschreitet, wer - wie Sie - in vulgär anrüchiger Weise die Henkersprache gegen gläubige oder auch nichtgläubige Juden verwendet oder an der Seite von Neonazis, Reichsbürgern und Geschichtsrevisionisten reaktionär Protestphänomene unterstützt, hat sich jedes Rechts auf politische Wahrnehmung begeben.
Gesocks, das mit dem Zivilisationsbruch kokettiert, hat sich selbst zu Gewürm gemacht, dass es kalt aus dieser Gesellschaft auszuschließen und in Verachtung zu verkümmern lassen gilt. Ihr seid den Dreck unter den Schuhen derer, an denen Ihr glaubt, Euch die dreckigen Pfoten abwischen zu können, nicht wert.
O weia, Sie kommen dem Nazilehrer aus den Berichten meines Vaters schon ziemlich nah. Ich dachte auch die miesesten Pädagogen heutzutage hätten eine, zumindest verbale Schamgrenze, aber Corona spült wohl auch die grausligsten Typen philologischer Ungeister an die Oberfläche.
Es rührt mich, dass Du Dich für mich einsetzt :-)
Die Aufregung ist verpuffte Energie. Die Texte von AhBeh alias ´αβ´ interessieren mich nicht (mehr), da sie nur noch aus Unterstellungen, Beleidigungen & Gekeife bestehen. Sie ist nicht mehr in der Lage andere Kommentare nachzuvollziehen & | oder auf sie einzugehen. Nicht weil ihr die intellektuelle Fähigkeit dazu fehlt sondern weil sie neben sich zu stehen scheint. Sie hat es nicht einfach & tut mir leid.
Unter dem betreffenden Artikel greife ich an, worüber M. Hobrack berichtet. Also nicht Hobrack. Wenn schon eine Person, dann höchstens Antje Schrupp. Hobrack vermag den Vorstellungen und Erklärungen Schrupps noch mit einer gewissen Ironie zu begegnen, was mir nicht gelingt. Es geht nämlich auch nicht mehr um Gender, sondern eine Politisierung der Biologie, eine Verhandelbarkeit der Natur. Und da hört mein Verständnis auf - insbesondere, wenn in einer Welt voller sozialer Probleme, die nicht zuletzt auch gerade geschlechterbezogene sind. Da ernsthaft Männerschwangerschaften zu diskutieren, ist eine Form von Dekadenz und somit gewissermaßen wohlstandsverwahrlost. Dazu stehe ich nach wie vor. Ja, es ist ein heftiger Widerspruch, der allerdings nicht unbegründet hingeschrieben steht. Was ich mit der Absage von Debatten und Verhinderung von Diskursen meine, ist, solche Ansichten, heftigen Widerspruch, nicht aushalten, geschweige denn, dagegenhalten zu können. Wäre ich jemand Prominentes und hätte mich auf irgendeinem offiziellen Kanal so geäußert, hätte ein Shitstorm die Verantwortlichen dieses Kanals einknicken lassen.
Wir haben also zu entscheiden wer unser Lieblingsglobalhauptbösewicht sein soll. Nachdem Muammar al Gadhafi ja tot ist. Bill Gates oder doch Wladimir Putin?
Allerdings: Von Putin wird gesagt, er habe ein möglicherweise dreistelliges Millionenkapital gebunkert. Möglichweise vorwiegend "raffend" angelegt. Dann wären negative Äusserungen über Wladimir Putin ja auch antisemitisch.
Seien Sie sicher, dass die hiesige Definition bzgl. Putin nicht zu gelten hat. I.Ü. wird über Milliarden spekuliert:
´In einem Interview mit dem US-Sender CNN schätzte Browder das private Vermögen von Wladimir Putin auf gigantische 200 Milliarden Dollar. Damit würde der russische Präsident nicht nur alle Oligarchen des Landes in den Schatten stellen. Er wäre auch der reichste Mann der Welt. Und das mit Abstand: Putin besässe sogar mehr Vermögen als die beiden Reichsten – namentlich Bill Gates und Warren Buffett – zusammen.´
Ja Danke für das Info, man kann ja nicht alles auf dem Schirm haben.
Lebenslangen Zitronenfressern ist nicht zu Helfen.
;-)
Maduro? Trump 2024? Díaz-Canel? Merkel? Wagenknecht? Johnson? Löfwen der Superspreader? Die Kartoffel aus Warschau? Navalny der Faschist? Der Wettinger Weihnachtsbaum?
In einer komplexen Welt wie dieser sollte man sich die Wahl nicht zu einfach machen.
Danke für die Auswahl. Ich schwanke noch zwischen Löfven und Wettinger Weihnachtsbaum.