„In mir steckt eine Revolutionärin“

Im Gespräch Enissa Amani mischt gerade die deutsche Comedy-Szene auf – mit einer eigenen Form von Feminismus und dem Willen, Widersprüche auszuleben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2014

Um 18 Uhr, zwei Stunden vor ihrem Auftritt, sind wir verabredet. Enissa Amani kommt etwas zu spät. Sie redet schnell und viel. Und sie gestikuliert gern wild. Die Tochter eines unter dem Schah inhaftierten, unter den Ajatollahs untergetauchten Sozialisten teilt auf der Bühne treffsicher in verschiedene Richtungen aus. Altlinke und deren konsumverwöhnte Kinder nimmt sie aufs Korn, das eigenartige Miteinander von Subkulturen ebenso wie die je nach Kultur unterschiedlichen Vorstellungen von Geschlechterrollen.

Der Freitag: Frau Amani, warum sind Sie Comedian geworden?

Enissa Amani: Eigentlich wollte ich ein Buch schreiben. Deswegen hatte ich mein Jurastudium abgebrochen. Andere schleppen sich durchs Studium und freuen sich auf den Beruf, bei mir war es umgekehrt. Der Juristenallt