Autokratinnen gesucht

Klassik Warum werden deutsche Orchester so selten von Frauen dirigiert? Eine Aufklärung am Beginn der neuen Spielzeit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2018
Frauen sahen sich bereits in der Frühzeit des Berufs benachteiligt
Frauen sahen sich bereits in der Frühzeit des Berufs benachteiligt

Foto: Karina Hessland/imago

Was immer der Dirigent tue, hat Elias Canetti geschrieben, werfe ein Licht auf die Natur der Macht. Stehen Frauen deswegen so selten am Pult der deutschen Symphonieorchester? Haben sie keine Lust auf Macht? Von den 131 öffentlich finanzierten Orchestern spielen nur fünf unter einer Dirigentin. Die Spitzenorchester halten sich besonders bedeckt. Gar keine Frau tritt bei den Berliner Philharmonikern in dieser Saison auf; die eine, die angefragt wurde, traute sich nicht.

Zum BR-Symphonieorchester kommt immerhin die finnische Dirigentin Susanna Mälkki, wenngleich für einen einzigen Abend mit Neuer Musik. Das Gewandhaus Leipzig hat die Amerikanerin Marin Alsop verpflichtet, die Staatskapelle Dresden die Litauerin Giedrė Šlekytė. Es sind Einzelfälle. Bei de