Absolut kollegial

Frankreich Françoise Giroud schloss 1960 mit dem Leben ab. Zum Bleiben verdammt, ging sie zurück an die Schreibmaschine
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2016
Der entspannte Eindruck täuscht. Françoise Giroud flüchtete sich in die Arbeit
Der entspannte Eindruck täuscht. Françoise Giroud flüchtete sich in die Arbeit

Foto: AFP/Getty Images

Dieses Buch, so viel vorweg, hätte nie gedruckt werden sollen. Die maschinengeschriebenen Seiten, die ihm zugrunde liegen, verfasste die Journalistin, Verlegerin und spätere Kulturpolitikerin Françoise Giroud im Sommer 1960 an der südfranzösischen Küste und auf Capri, nachdem es ihr nicht gelungen war, sich umzubringen. Dass es ihr todernst war mit dem Sterben, kann vorausgesetzt werden. Die Männer, die sie ins Krankenhaus brachten, mussten eine Wand einschlagen, denn die Schlafzimmertür, hinter der sie im tabletteninduzierten Koma lag, war bombenfest verriegelt.

Das war am 11. Mai 1960 gewesen, einem Donnerstag, denn „Donnerstag ist ein guter Tag zum Sterben“, schreibt Françoise Giroud. Weshalb? Ihre Erklärung kann Nicht-Journal