„Amerika braucht ihn“

Im Gespräch Klaus Biesenbach holt die Berliner Schlingensief-Retrospektive im nächsten Frühjahr auch nach New York
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013
The African Twintowers, 2005-2009, von Christoph Schlingensief
The African Twintowers, 2005-2009, von Christoph Schlingensief

Foto: Filmgalerie 452/ Aino Laberenz

Am kommenden Sonntag wird in Berlin die erste Retrospektive zu Christoph Schlingensief eröffnet. Im Frühjahr wandert die Ausstellung dann nach New York ins MoMA PS1. Klaus Biesenbach ist dort seit 1996 Kurator, seit vier Jahren leitet er das Haus.

Der Freitag: Herr Biesenbach, Sie haben Christoph Schlingensief bereits 1999 nach New York eingeladen. Was geschah dort?

Klaus Biesenbach: Er hatte 99 kleine Objekte dabei, die in einem Koffer Platz fanden. Sie hatten für ihn alle etwas mit Deutschland zu tun, ein Strafzettel über 99 Mark für Falschparken zum Beispiel. Mit diesem Koffer nahm er die Fähre zur Freiheitsstatue, und dort warf er ihn dann vom Schiff ins Wasser. Er trug chassidische, orthodoxe Schläfenlocken, einen Hut und einen schwarz-rot-goldenen Sch