„Die Bar war auch ein Belastungstest“

Porträt Calla Henkel & Max Pitegoff kamen als amerikanische Expats nach Berlin und betreiben hier die neuen Künstlersalons
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2016

Falls Woody Allen eines Tages doch noch in Berlin drehen sollte, dann müsste sein Film hier beginnen. Zwischen der Schlossbaustelle und den fast bezugsfertigen Neubauten mit ihren neoklassizistischen Fassaden in Mitte. Wenn man den dicken pinkfarbenen Röhren folgt, durch die das Grundwasser abgeleitet wird, gelangt man zu einer gusseisernen Tür und dahinter in eine Art Salon – einen achteckigen Raum, in dem an einem Sonntagabend im April, Punkt 19 Uhr, ein junger, schlanker Mann in die Tasten eines Cembalos greift. Eine Frau begleitet ihn auf einer Flöte, Menuet I & II aus André Campras Carnaval de Venise von 1699, ein Tanzstück, das seinem Namen und Alter entsprechend klingt: höfisch, barock. Ringsum sitzen Menschen, die man um diese Uhrzeit an