„Durch und durch elitär“

São-Paulo-Biennale Galit Eilat ist Kuratorin der aktuellen Biennale von São Paulo. Wie geht sie mit den Protesten in Brasilien um?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2014

Der Freitag: Frau Eilat, Sie sind seit einem Jahr in Brasilien, um mit vier weiteren Kuratoren die Biennale vorzubereiten. Mit welchen Erwartungen kamen Sie dorthin?

Galit Eilat: Mir war es wichtig, mehr über die brasilianische Gesellschaft und Lateinamerika zu erfahren. Die bewegte Geschichte dieser Kunstausstellung hat mich gereizt. Das Land erlebte zwischen 1964 und 1985 eine Militärdiktatur, Ende der 90er kam die Wirtschaftskrise. Die Biennale aber fand durchweg alle zwei Jahre statt. Ein Ausnahmefall.

Sie haben bei einer Konferenz in Berlin kürzlich gesagt, die São-Paulo-Biennale sei ein elitäres Projekt.

Man muss sich nur die Historie ansehen. 1951 wurde die Schau im Zug der europäischen Immigration gegründet. Mit dem Vorsatz also, die westliche Kultur