Heute ein König

Bühne Mit der fünfeinhalbstündigen Antiken-Trilogie „Die Rasenden“ legt Karin Beier am Hamburger Schauspielhaus endlich los. Ihre Frauen sind grandios, die Message schwächelt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

Am Ende muss Karin Beier sich selbst wie der Griechenkönig Agamemnon in Aulis gefühlt haben, den eine Flaute daran hindert mit seinem Heer gegen Troja in See zu stechen. Hamburg hatte sie als Intendantin ans Deutsche Schauspielhaus berufen, um die größte deutsche Sprechbühne, wie man hier gerne betont, vom jahrelangen Mittelmaß zu erlösen, aber dann hieß es plötzlich Abwarten. Erst gab es am Haus noch zu viel zu sanieren, so verschob sich die Eröffnung von Oktober auf November. Dann krachten die Gegengewichte des eisernen Vorhangs in den Bühnenboden und aus November wurde Januar. Was tut man, wenn einen das Schicksal so in die Warteschleife schickt? Agamemnon hat einen Seher befragt und dann seine Tochter Iphigenie geopfert, um die G