„Ich misstraue der Nyborg“

Interview Der Theaterregisseur Nicolas Stemann nimmt der TV-Serie „Borgen“ den Wohlfühlfilter weg und fragt: Was kostet die Macht?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2016

Bis auf die Probebühne in Berlin-Reinickendorf mag Nicolas Stemann die Journalistin nicht mitnehmen. Aber im Glaskasten nebenan, in dem früher ein Werkspförtner gesessen haben muss, will er gern über seine Arbeit an und mit der dänischen TV-Serie sprechen, die Politik so packend machte. Und das, obwohl es bei Borgen um die Kunst der Moderation ging und nicht um dreckige Geschäfte wie in der anderen Erfolgspolitserie House of Cards.

der Freitag: Herr Stemann, „Borgen“ beginnt damit, dass sich die Politikerin Birgitte Nyborg im Wahlkampf vor laufender Kamera gegen den einwandererfeindlichen Kurs ihres Koalitionspartners ausspricht. Aktueller geht es sechs Jahre später nun kaum.

Nicolas Stemann: Das fand ich frappierend. Wir haben uns vor dem Augu