„Man kann alles hacken“

Interview Keiner will der NSA oder Konzernen Daten überlassen, E-Mails verschlüsselt aber kaum jemand. Andy Yen will das ändern. Und das Netz gleich mit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2015
In einer ausrangierten Kommandozentrale des Schweizer Militärs stehen heute Protonmail-Server
In einer ausrangierten Kommandozentrale des Schweizer Militärs stehen heute Protonmail-Server

Foto: Fabrice Coffrini/AFP/Getty Images

Seit Februar habe ich eine neue E-Mail-Adresse. Wenn ich eine Nachricht verschicke, steht darunter nun „Sent from Protonmail, encrypted email based in Switzerland“. Das klingt solide, aber für manche vielleicht auch, als hätte ich etwas zu verbergen. Wie ein Nummernkonto bei der UBS. Der Name kommt nicht von ungefähr: Protonmail wurde am Cern in Genf entwickelt, das physikalische Grundlagenforschung betreibt. Der Kopf hinter Protonmail ist kein IT-Nerd oder Software-Entrepreneur, sondern der Physiker Andy Yen. Er hat in Harvard studiert und ging 2006 in die Schweiz, um am Cern mit dem Teilchenbeschleuniger zu arbeiten, der das Higgs-Boson nachwies, das sogenannte Gottesteilchen. Wie kommt so jemand dazu, sich um die Verschlüsselung privater E-Mails zu kü