Geoffroy de Lagasnerie plädiert für neuen Weltbürgersinn: Weg mit dem Pathos

Aktivismus „Die Zugehörigkeit zum Staat darf nicht mehr in Form eines Zwanges, sondern muss im Sinne einer Wahl gestellt und neu gedacht werden“, schreibt der französische Post-Internet-Philosoph Geoffroy de Lagasnerie
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2016
Alle Bilder dieses Spezials stammen aus der Serie „Bitter Honeydew“ (siehe Info)
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Foto: Kirill Golovchenko

Ginge es in diesem Text um eine TV-Serie, dann müsste hier eine Spoiler-Warnung stehen. Auf der zehntletzten Seite von Die Kunst der Revolte: Snowden, Assange, Manning bekennt der französische Philosoph Geoffroy de Lagasnerie nämlich etwas Erstaunliches: Das Internet sei eher nebensächlich für seine Abhandlung. Geoffrey de Lagasnerie, Jahrgang 1982, der an der Pariser École Nationale Supérieure d‘Arts de Cergy-Pontoise eine Professur hat, ist somit vielleicht einer der ersten Post-Internet-Philosophen.

In der Kunst hat sich der Begriff Post-Internet-Art seit einiger Zeit für die Werke einer jüngeren Generation durchgesetzt, die mit dem Internet aufgewachsen ist und es als ein Medium von vielen einsetzt. Post-Internet meint also nicht nach o