White on white

Retrospektive Absalons weiße (Wohn-)"Zellen" sind seit Ende November in Berlin zu sehen und zu begehen. Der Katalog zur Ausstellung versucht nun das Lebenswerk des Israelis abzubilden
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Wenn ein Oeuvre über Jahrzehnte aktuell bleibt, so deute dies darauf hin, dass es ein brennendes Thema, ein ungelöstes Problem anspricht, urteilt der Kunsthistoriker Philip Ursprung von der ETH Zürich über das Werk des israelischen Künstlers Absalon. Er führt dies auf die entscheidende Dichotomie im Werk des 1993 mit nur 28 Jahren an Aids gestorbenen Künstlers zurück: Den Wunsch, aber auch gleichzeitig die Angst sich abzuschotten; beweglich und doch geschützt, sichtbar und doch alleine zu sein. Ursprung sprach am Donnerstagabend in den Berliner Kunstwerken anlässlich der Vorstellung des Katalogs zur Retrospektive, die bereits seit Ende November läuft. Dass der Katalog nun so spät nachgereicht wird, ist den ehrgeizigen Dimensionen