Notgedrungen auf die Wiese

Mieten In Dresden scheitert der soziale Wohnungsbau nicht nur am Geld, sondern auch am Widerstand von alteingesessenen Bewohnern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2017
Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain hat einen Plan
Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain hat einen Plan

Foto: Sven Ellger/Imago

Ein Stück Asphalt an der Elbe in Dresden wurde vor zwei Jahren Schauplatz eines skurrilen Häuserkampfs. Mitspielende: eine wütende Bauherrin, ein Bagger und Zuschauer, ferner Polizei und Presse. Investorin Regine Töberich sagte, das sei ihr Grundstück und sie werde hier bauen. Die Menge sagte, das sei ihr Radweg. Als die Dame den Bagger losschickte, um ein Stück Radweg umzugraben, war das nicht nur Trotz, es war Politik: Dürfen auf einer Wiese an der Elbe, über die jedermann läuft, hochpreisige Wohnungen gebaut werden? Darüber streiten Stadt und Investorin bis heute vor Gericht. Die Posse schadete Töberich, denn sie hatte das falsche Stück Radweg erwischt. Sie schadete aber auch der Stadt, weil klar wurde, vor welchem Dilemma Dres