Das etwas andere Jobwunder

Armut Der Niedriglohnsektor in Deutschland hat eine lange Vorgeschichte. Nun wittern Profiteure des flexibilisierten Arbeitsmarktes neue Chancen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015
Der Niedriglohnsektor ist das Haupteinfallstor für Erwerbs- und spätere Altersarmut
Der Niedriglohnsektor ist das Haupteinfallstor für Erwerbs- und spätere Altersarmut

Foto: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images

Auf dem Arbeitsmarkt entscheidet sich vieles: Wer einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen kann, wer sich eine berufliche Existenz als geachteter Bürger aufbauen und seinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann. In gewisser Weise ist der Arbeitsmarkt die Relaisstation für den sozialen Auf- beziehungsweise Abstieg der Mitglieder einer kapitalistischen Industriegesellschaft.

Daher kann man die Bedeutung jenes Politikfeldes, auf dem Parlamente, Regierungen und Verwaltungen über die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes befinden, gar nicht hoch genug veranschlagen. Unter dem Einfluss des Neoliberalismus hat sich die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland während der vergangenen Jahrzehnte mehrmals stark verändert.

Auf dem Höhepunkt der Rezes