Es geht besser

Schlagerfilm Der Ruf des kommerziellen Kinos der 50er Jahre in Westdeutschland ist schlecht, viel schlechter als die Filme. Eine Ehrenrettung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2016

Erinnere ich mich an meine ersten Begegnungen mit Schlagerfilmen, so erinnere ich mich auch an die Geringschätzigkeit, mit der selbst meine Eltern, die über keinerlei tieferes Verständnis für und Interesse an Film verfügten, diesen Filmen im Nachmittagsprogramm des Bayerischen Rundfunks begegneten. Mein Vater sprach stets von „platten Schnulzen“, aber wenn ich Glück hatte, boten ARD und ZDF ihm parallel keine adäquate Alternative. In diesen Fällen konnte ich befremdet und doch staunend in die eigentümliche, von unwirklichen Emotionen gelenkte Welt eintauchen, die sich für den kleinen Jungen, der ich war, gerade noch als Deutschland ausmachen ließ. Seltsam, dass die Menschen hier früher einmal so gewesen sind. Genau das