Camp der Vergessenen

Gerechtigkeit Dickson Mobosi floh aus Libyen. Nun beobachtet er, wie Deutschland syrische Flüchtlinge aufnimmt. Und fragt sich: Wer entscheidet, welches Leid überwiegt?
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Von Nigeria über Libyen und Lampedusa kam Dickson Mobosi nach Berlin. Nun weiß er nicht mehr weiter.
Von Nigeria über Libyen und Lampedusa kam Dickson Mobosi nach Berlin. Nun weiß er nicht mehr weiter.

Foto: Jennifer Osborne für der Freitag

Dickson Mobosi versteht dieses Land nicht. Warum nimmt es tausende weiterer Flüchtlinge aus Syrien auf? Deutschland habe doch genug Probleme. Sollte es sich nicht vorher um diese kümmern? Sollte es sich nicht vorher um ihn, Dickson Mobosi, kümmern?

Mobosi sitzt auf seinem Bett. Er wiederholt nun schon zum dritten Mal, dass er eine Chance haben will. Er drückt Daumen und Zeigefinger zusammen. „Wir wollen doch nur ein paar mehr Rechte haben, das kann nicht so schwer sein.“ Er lässt sich nach hinten auf die Matratze fallen. Kleidungsstücken liegen neben einer zerwühlten Decke, ein Laptop steht auf einem Stuhl.

Es ist alles, was Mobosi besitzt.

Mobosi ist aufgewühlt. Für ihn ist der Unterschied nicht klar: Warum werden 5000 Syrer in Deutsch