Von der Business-Class aufs Sozialticket

Hochqualifiziert und erwerbslos Arbeitslosigkeit trifft auch Führungskräfte, die weiblichen unter ihnen sehen sich mit alten Vorurteilen konfrontiert. Drei Erfahrungen
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Als Anne Surner an die Tür ihres Vorgesetzten klopfte, ahnte sie noch nicht, dass sie eine Viertelstunde später arbeitslos sein würde. 30 Jahre war sie in einem Leipziger Kaufhaus angestellt, hat nach der Schule dort gelernt und ist schließlich bis zur Filialleiterin aufgestiegen. "Das war ein Schlag ins Gesicht. Ich habe ja für das Haus gelebt, wurde nie kritisiert." Selbst die harten Wendejahre hatte sie überstanden. Als alle um sie herum arbeitslos wurden, hat sie sich im Westen weitergebildet und kam nach einem halben Jahr frisch geschult zurück. Drei Tage vor ihrem 30. Betriebsjubiläum kam die überraschende Kündigung: betriebsbedingt. Kurz zuvor hatte man ihr noch den Wechsel in eine westdeutsche Filiale angeboten. Doch die 55-Jäh